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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.06.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-06-10
- Erscheinungsdatum
- 10.06.1939
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- Deutsch
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Vörsenblatt für den Deutschen Vuchhandel Nr. 132 (R. 67) Leipzig, Sonnabend den 10, Juni 1939 166. Jahrgang Eröffnung des Ersten Reichslehrganges des jungen Buchhandels in Lauensteinl Wie wir bereits berichtet haben, sind gegenwärtig im Buch- händlererholungsheim Lauenstein im Erzgebirge zwanzig der besten Reichsschüler aus den zehn Lehrgängen des abgelaufenen Geschäftsjahres zu einem ersten »Reichslehrgang« zu sammengeschlossen, um gemeinsam mit Lehrern der Reichsschule und ausgewählten Referenten über Grundfragen unseres Be rufes und seiner Aufgabe im Volk zu arbeiten. Mit einem wun dervoll sonnigen, sommerheißen Tag begrüßte das Erzgebirge die von Dresden am Sonntag, 4, Juni, herauffahrenden Teil nehmer aus allen Gauen unseres Reiches, Noch blühen der Flieder und die Apfelbäume um Lauenstein, nach Regenwochen sind die Laubwälder in der Runde dieses Ludwig-Richter-Landes strahlend grün, die Wiesen an den Hängen sind mit Blumen des Gebirges über und über besät, das gastliche Haus am Berg mit dem in Verlegerkreisen schon berühmt gewordenen Pavillon hin ten im Garten über der Straße hat alle Pforten und Zimmer geöffnet, die ganze Nacht hört man durchs offene Fenster den Fluß plätschern, und am Tag ist der Himmel blau gewölbt — welch' herrlicher Rahmen für unser Beginnen! Nachdem schon eine nachmittägliche Kaffeetafel die Teil nehmer erstmals vereinigt hatte, wurde am Sonntagabend der Lehrgang im Beisein der beiden ersten Referenten: Reichsamts leiter Pg, Hagemeyer und Hauptschriftleiter Pg, Hellmuth Langenbucher im Austrag des leider erneut erkrankten Präsidenten der Kammer, Staatsrat Hanns Johst, von Pg, Karl Heinrich Bischofs mit einer Ansprache eröffnet, Pg, Bischoff begrüßte die Teilnehmer im Namen des Prä sidenten herzlichst. Dieser Gruß gelte aber auch in gleicher Weise den Männern, die durch den Einsatz ihrer Person die Voraus setzungen für einen solchen für den ganzen Beruf bedeutsamen Lehrgang überhaupt erst geschaffen, die aus der die Reichsschule des Deutschen Buchhandels begründenden Anordnung des Pg, Blunck Leben gemacht und die Reichsschule zu einer führenden und vorbildlichen Einrichtung nationalsozialistischer Berufs erziehung ausgebaut hätten, Pg, Gerhard Schönfelder und seinen Mitarbeitern also, und er gälte weiter denen, welche die jungen Buchhändler in die Berufspraxis eingeführt und sich um ihre Ausbildung bemüht hätten, den Lehrherren also. Eingehend auf die Problematik unseres Berufes wies der Redner u, a, darauf hin, daß es nicht genüge, diesen Berus ein fach schlecht und recht auszuüben, sondern daß man ihn ausleben müsse. Nicht die äußere Bereitschaft, sondern die innere Leidenschaft sei das Zeichen der großen buchhändlerischen Berusspersönlichkeiten gewesen. Nicht um die lediglich buch stabengetreue Erfüllung einer von außen herangelragenen For derung handle es sich, nicht sie mache buchhändlerisches Leben aus, sondern das Bekenntnis; die Arbeit aus der Bereinigung der handelnden Persönlichkeit mit der bestehenden Verantwor tung und Verpflichtung sei das Ziel unserer Berufserziehung und unser Schicksal, Dieser Arbeit gälten die Reichslehrgänge, Bei den zurückliegenden Kämpfen um ein neues Buchhänd- lerideal durch lebendige Kräfte in der damaligen Jugend habe viel weniger Romantik eine Rolle gespielt als die prak tische Aufgabe, auch wenn Irrungen unterlaufen seien. Diese jungen Buchhändler hätten ihr ganzes Leben in den Dienst ihres Berufes und diesen in den Dienst des ganzen Volkes stellen wollen. Längst habe man erkannt, daß das Gegenstück zum Bürger, dessen lahmgewordenen Bildungsidealen der buchhänd- lerische Beruf durch Generationen hauptsächlich gedient habe, nicht das sog, »Proletariat- gewesen sei, wie man es einst meinte und nannte. Dieses sei nur ein Kind und sogar ein legitimes Kind des Bürgerlichen gewesen, genau so wie das üble Lite ratentum, das als ein vielleicht ungeratener, aber nie von ihr verratener Sprößling nur ein Zeichen des Absinkens der bür gerlichen Welt gewesen sei. Mit dieser jedoch sei der Buchhandel stark verknüpft und auch wirtschaftlich verbunden gewesen, sodaß ihr rasches Ende die Gefahr für unfern Beruf in sich getragen habe, daß er mitsterbe. Das Soldatische und nicht das ein stige Proletariat sei immer der Gegner des Bürgerlichen, das Soldatische habe daher auch dieses überwunden und die Auf gabe sei klar, wir müssen unseren Beruf soldatisch auffassen und politisch im weitesten Sinne ausleben, Soldaten ihrer Haltung nach verdankt es der Beruf, daß er eine drohende Berkrisung ohne weiteres überwunden habe. Daß die Teilnehmer gerade als junge Buchhändler ihr ganzes Leben lang jung zu leben hätten, Politische Soldaten und nicht gelehrte Häuser und ästhetische Detailhändler sein müßten, das werde ihnen auf der Woche bei spielhaft vor Augen geführt werden. Der Weg sei frei, aber gerade jetzt müsse erst recht der Ein satz kommen, »Was vordem die Sache einzelner war, muß nun, da es die Sache des ganzen Standes geworden ist, erst recht Einsatz des einzelnen sein,- Wir hätten alle die verpflichtende Aufgabe, unserem Beruf im großen Wehrausbau seinen Standort in Verantwortung vor Die Anordnung über den Einzelhandel mit Schrifttum (veröffentlicht im Börsenblatt Nr, 103 vom S, Mai 1939) tritt in der Ostmark am 6, Juni 1939 in Kraft. Berlin, den 3. Juni 1939. gez, Hanns Johst Präsident der Reichsschristtumskaminer Agnes Miegel liest auf der Arbeitswoche in Nidden Zwischen Haff und See findet die berufskundliche Arbeits woche »Rasse und Volk- vom 2, bis 9, Juli d, I, in Nidden im Angesicht der schönsten Dünen der Kurischen Nehrung statt. Sie wird in Zusammenarbeit mit dem Rassen politischen Amt der NSDAP, durchgeführt. Der Arbeitsplan sieht folgende Themen vor: »Grund lagen der nationalsozialistischen Rassen- und Bevölkerungspoli tik-, »Erbkunde und Umwelt», »Die bevölkerungspolitische Lage», »Geschichte auf rassischer Grundlage-, — über die buchhändle rische Aufgabe und den Sinn der Arbeitswoche »Rasse und Volk spricht Karl Thulke, von der Arbeit des Verlages I, F, Lehmann wird Di, Friedrich Lehmann erzählen, Professor vr, Kindermann leitet die Arbeitsgemeinschaft »Rasse, Volk und Dichtung- und die ostpreußische Dichterin Frau Agnes Miegel wird aus ihren Werken lesen. Die Arbeit wird so durchgeführt, daß genügend Zeit für das Erleben von Nehrung und See bleibt. Die Meldung ist nur noch bis zum 16, Juni möglich, Bewerbungen um Freiplatzgewährung und Anmeldungen zur Arbeitswoche an KarlThulke, Leip zig CI, Deutsches Buchhändlerhaus. Nr. 133 Sonnabend, den 10. Juni 1V3S 47»
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