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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.06.1939
- Strukturtyp
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- 1939-06-24
- Erscheinungsdatum
- 24.06.1939
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teiligung Ausdruck. Er dankte den Rednern, vor allem dem Leiter des Deutschen Buchhandels, Reichshauptamtsleiter Pg. Baur, für sein Kommen und damit für das Interesse, das er an Württemberg mit einem der wichtigsten Buchhandelsplätze Großdeutschlands nehme. Dann sprach Pg. Or. Walther Best, der Schöpfer der kürzlich in Stuttgart uraufgeführten Tragödie »Die Heilige», über die kulturellen Aufgaben des nationalsozia listischen Deutschlands in einer Form, die jeden zum Nachdenken und zum Verarbeiten der dargebotenen, z. T. neuen und doch so einfachen Gedankengänge anregte. (Auf sein neues Buch: -Bildung oder Kultur-, Verlag Konrad Triltsch, Würz burg, sei bei dieser Gelegenheit nochmals hingewiesen.) Es folgten die Ausführungen Pg. Karl Th ulkes über Nachwuchsführung und soziale Fragen. In überzeugenden Wor ten wies er darauf hin, daß die Rachwuchsfrage nicht allein von der finanziellen Seite aus beurteilt werden dürfe. Daß das Sortiment in vielen Fällen nicht in der Lage sei, große Gehälter für seine Angestellten zu bezahlen, stehe fest, und damit müsse auch gerechnet werden. Deshalb sei es wichtig, die Freude am Beruf zu pflegen und durch ein enges persönliches Verhältnis zwischen Betriebsführer und den Angestellten und durch soziale Betreuung im einzelnen einen Ausgleich zu schaffen. Wichtig sei vor allem auch, daß dem Jungbuchhändler Gelegenheit gegeben werde, eigene Initiative zu entfalten und Anregungen vorzubringen. Wenn alle diese Gesichtspunkte Ver wirklichung fänden, dann würden viele wertvolle Kräfte dem Buchhandel erhalten bleiben. Darauf sprach der Leiter des Deutschen Buchhandels, Reichshauptamtsleiter W. Baur, über die politische Aufgabe des Buchhändlers und der Kammer. Er ging davon aus, wie es vor 1833 im Buchhandel aussah, und zeigte kurz an wenigen Zahlen, wie durch die Tat des Führers dem Buchhändlerstand geholfen wurde. Er führte dann in großen Zügen nochmals den Aufbau des Standes und seine Eingliederung in die Kammer vor, er gab Rechenschaft von der großen Arbeit, über deren Erfolg wir ihm nur dankbar sein können. Nach einer kurzen Erläuterung der neuen Verordnungen, die besonders wichtig sind und namentlich dem Sortiment Aussicht auf neue Be tätigungsmöglichkeiten geben, ging er auf die Haltung des Buch händlerstandes ein, die vorbildlich sein müsse, und auf die Ver antwortung, die jeder einzelne dem Volk gegenüber trage. Damit hängen Dinge der täglichen Praxis wie Schaufenstergestaltung, der Vertrieb von Übersetzungen, das Modebuch u. a. eng zusam men. Nicht zuletzt beurteile man einen Betrieb nach der unter seinen Angehörigen gepflegten Gemeinschaft, und das gelte nicht nur für die großen Geschäfte. Wenn jeder von uns das Wohl Großdeutschlands im Auge hat, dann habe er gute Hoffnung für den Buchhandel und für das Reich. — Seine Ausführungen wurden mit langem, herzlichen und zustimmenden Beifall aus genommen. Ein Sieg-Heil auf den Führer beendete den ersten Teil der Tagung. Ein gemeinsames Mittagessen im Höhenrestaurant Schön blick schloß sich an, umrahmt von der ausgezeichneten Tafel musik eines Streichquartetts (keine Schlager!). Die humorvolle Tischrede von Herrn Jünemann leitete zum gemütlichen Teil des Tages über. Nach Tisch wurden die Obleute dem Leiter des Buchhandels persönlich vorgestellt und dieser nahm nochmals zu einigen Punkten, die ihm besonders wichtig sind, Stellung. Eine gemeinsame Kaffeetafel auf der herrlichen Reichs gartenschau führte die Teilnehmer nochmals zusammen. — Ge dankt sei an dieser Stelle noch den Männern, die sich um das Zustandekommen der Tagung verdient gemacht haben, dem Landesobmann und seinem Stellvertreter, der Geschäftsstelle und dem Gaufachschaftsbcrater. Wir freuen uns auf das nächste Treffen (hoffentlich schon im Herbst!) und sagen bis dahin »Auf Wiedersehen!- W. W. Sortimenter! Haben Sie Ihre Meldung zu einer der buchhändlerischen Arbeitswochen des Sommers igzy schon abgegeben? Fachbuchwerbung 1939 Wie im Vorjahr wurde die vom Reichsministerium für Volks aufklärung und Propaganda eingeleitete Fachbuchwerbung 1939 überall im Reich nach gemeinsamen Richtlinien durchgefllhrt. Da durch waren zwar die Formen einheitlich, die Auswirkungen der Maßnahmen jedoch durchaus verschieden, denn diese waren abhängig von örtlichen Voraussetzungen, vor allem von der Leistungsfähigkeit der Träger der Werbung. Um trotz der Verschiedenheit im Laufe der Jahre zu gewissen Grunderfahrungen und -einsichten zu kommen, stellen wir die Wer bung, wie sie in einer deutschen Mittelstadt bei sinnvoller Zusam menarbeit aller an der Fachbuchvermittlung beteiligten Stellen — Buchhandel, Stadtbllcherei (Volksbücherei) und Betriebsbüchereten — gestaltet werden kann, als Grundtyp heraus. Im Gegensatz zum Dorf und zur Kleinstadt dürfen in der Mittelstadt allen Ansprüchen genügende Formen der Buchvermittlung gefordert werden, denen eine auf allen Gebieten des beruflichen Lebens entwickelte und auf nahmefähige Bevölkerung gegenübersteht. In der Großstadt leidet die Geschlossenheit des Werbeeinsatzes an der Ablenkung durch daS Großstadttempo und an der Zersplitterung, die die Vielfalt der Mög lichkeiten mit sich bringt. Es wäre aber auch verfehlt, den Grundtyp in einer ausgesprochenen Industrielandschaft zu suchen, in der ja ein seitige Fachinteressen den Werbecharakter im voraus bestimmen. Es liegt ein Bericht aus Frankfurt (Oder) vor, einer Stadt, deren Voraussetzungen etwa dem Grundtyp entsprechen. Frankfurt, vorwiegend eine Beamten- und Schulstadt von über 80 000 Einwoh nern, hat keine Großindustrie, aber zahlreiche mittlere Betriebe, die immerhin so umfangreich sind, daß sie sich kleine Betriebsbüchereien *) Obwohl der Aufsatz aus dem dem Buchhandel benachbarten Lager der Buchvermittlung stammt und somit in ihm die Leistung der Bücherei im Vordergrund steht, glauben wir, daß seine Ver öffentlichung an dieser Stelle nicht ohne Nutzen sein wird. D. Schrift!. in einer Mittelstadt*) halten; das Handwerk blüht; die Fachschulen bilden nicht nur den städtischen, sondern den Nachwuchs des gesamten ausgedehnten Hin terlandes aus. Mehrere Buchhandlungen und eine Stadtbücherei sorgen in engster Zusammenarbeit mit den Organisationen und Be hörden für den leistungssteigernden Einsatz des Schrifttums. Folgende Maßnahmen wurden hier zur Fachbuchwerbung 1939 getroffen: 1. Die Werbung wurde auf eine Woche konzentriert und zwar auf die letzte im diesjährigen Propagandafeldzug, sodaß die allgemeine Presse- und Rundfunkwerbung bereits für die lokalen Veranstal tungen den Boden bereitet hatte. 2. Buchhandlungen, Stadtbllcherei und Betriebe benutzten das Werbe plakat des Buchhandels und brachten, soweit Fensterauslagen vorhanden waren, einschlägige Anregungen. 3. Außer den Fachbuchlisten des Buchhandels kamen Technikkataloge der Bücherei zur kostenlosen Verteilung. 4. Gemeinsam mit der Kreiskulturstelle, der DAF. und dem Buch handel veranstaltete die Bücherei in ihrem Lesesaal eine Fach buchausstellung. 5. Der Obmann des Buchhandels lieferte das Buchmaterial, die Bücherei ergänzte es aus ihrem eigenen großen Fachbuchbestand. Die Ausstellung sollte auszugsweise einen Überblick über neues Schrifttum geben. Es lagen etwa 320 Bücher aus. 6. Die Ausstellung wurde am 24. April, morgens um 10 Uhr, er öffnet. Zur Eröffnung waren eingeladen durch die Arbeitsfront Frankfurter Betriebsführer, durch den NSLB. die Lehrer der Fachschulen. Es sprachen der Kreisobmann der DAF. und der Büchereileiter. 7. Die zur Eröffnung geladene Presse brachte einen längeren Be richt; außerdem wurde ihr verschiedenes Material zur Ver fügung gestellt: vor und während der Werbewoche erschienen so mit fast täglich Hinweise in der Lokalzeitung. 514
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