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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.06.1939
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- 1939-06-24
- Erscheinungsdatum
- 24.06.1939
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Dichter und Hörergemeinschast Dichter und Hörer zu einer echten Gemeinschaft der gegen seitig Gebenden und Nehmenden zu formen, ist eine der wich tigsten und größten Ausgaben unserer nationalsozialistischen Schrifttumspflege. Dafür sind bestimmte Voraussetzungen zu er füllen, von denen die unerläßlichste für die äußeren Erfolge aller Maßnahmen die Erweckung der Bereitschaft für dieses hohe Ziel ist: die innere Wandlung im Volk. Ein schlichtes Bekenntnis des Holsteiners Heinrich Eckmann über die Lesungen aus seinem Werk »Eira und der Gefangene« zeigt am besten den Stand die ses geheimen Werdens, das in den vergangenen Jahren seit dem nationalsozialistischen Umbruch nicht nur von den Dichtern und ihren Lesern, sondern auch von vielen Mittlern zwischen beiden angestrebt worden ist: »Wir sind doch alle Menschen, die eine Sehnsucht und einen Glauben haben, schon um des reinen, deutschen Lebens willen. So empfand ich fast überall diese Dichterlesungen als Aussprache von Mensch zu Mensch. Denn auch der Zuhörer, der den Dichter verstanden hat, gibt sich ihm bald zu erkennen. Und wenn er auch kein Wort verliert — er teilt sich dem Dichter doch irgendwie mit, nickt einmal oder sieht ihn groß oder ernst an — er glaubt an ihn. Dieser Glaube des Zu hörers begabt den Vorlesenden mit einer wunderbaren Kraft des Wortes und öffnet die Türen, die sonst verschlossen bleiben.« Diese Worte Heinrich Eckmanns zeichnen Stimmung und Erlebniskraft der Dichterlesung auf, die wir so oft im Vortrags saal erlebt haben und die wir immer wieder in solchen Dichter stunden erleben können. Es ist die gehobene, feierliche Stimmung besonderer Art, die eine Vielzahl von sich fremden Menschen zu einer Gemeinschaft verbindet und die getragen ist durch das Wort des Dichters. Oft kennen wir dieses oder jenes zum Vor trag gebrachte Gedicht, haben das Buch gelesen, aus dem der Dichter vorliest. Nun hören wir die Worte als Dichtung aus dem Munde des Dichters persönlich. Wir hören einen anderen Ton, als er uns beim Lesen vernehmbar war, und wenn wir dann wieder zum Buch zurückgreifen, klingt dieser Ton des Dich ters als unvergeßliches und köstliches Erlebnis der Dichterstunde in uns wieder auf. Hier wird es deutlich, daß Persönlichkeit Vorschlagsliste kür Dichterlesungen > 1YZY/40 ltersusyegeben vom werbe- und Derstungsamt für das deuttcbe Sckrttttum beim lleickismlnilt. t. VoiksaukkiSrunz u. Propazanva und Werk des Dichters sein eigenes Werk zu beseelen vermögen, wie es allein durch den gedruckten Buchstaben doch niemals in diesem Maße geschehen kann. Eine Wechselwirkung wird erkennbar, die nicht allein das einmalige Erleben eines solchen Dichterabends, die Bereitschaft der Zuhörenden für die Dichtung, sondern darüber hinaus vor allem auch das Schaffen des Dichters zu befruchten vermag. Wie die Menschen, die drunten im Vortragssaal dem Wort des Dich ters lauschen, durch dieses Erlebnis innerlich bewegt werden und hierfür dem Dichter Dank wissen, so wird auch die gespannte Stille des Lauschens, die tiefe Ergriffenheit, das befreiende Lachen, die herzliche Freude seiner Zuhörerschaft in dem Dichter das Gefühl der inneren Bestätigung seines Werkes durch den Hörer wachrufen, die der Dichter zu neuem Schaffen braucht. Diese Wechselwirkung zwischen Dichter, Hörer und Leser recht fertigt nicht nur die Dichterlesung, sondern erhebt sie vielmehr zu einem Dienst an der Dichtung selbst. Eine schöne und große Auf gabe im kulturellen Leben unseres Volkes, die in alle Stände und Schichten des Volkes hineinwirkt und Dichter und Volk zu einer Gemeinschaft verbindet. vi. Otto Henning. *» Die Vorschlagsliste ist kostenfrei zu beziehen durch den Börsen verein der Deutschen Buchhändler, Leipzig C 1, Gerichtsweg LS, und das Werbe- und Beratungsamt für das deutsche Schrifttum, Referat Vortragsamt, Berlin W 8, Französische Straße 19. Zur zweiten Arbeitswoche über das Fachbuch Ein Wort an alle von K. L. Bischofs Im Rahmen der »Arbeitswochen« des Sommers 1939 nimmt eine Arbeitswoche, wie im vergangenen Jahr, eine be sondere Stellung und einen besonderen Rang ein. Haben sich bis noch vor zwei Jahren die meisten buchhändlerischen Arbeits wochen fast immer um sogenannte »schöngeistige» Themen ge sammelt und wurde fast nur über Dichtung und über die Wir kung des »Geistigen« auf diesen Arbeitswochen gearbeitet, so hat sich auf Einwirkung des Sonderreferats für Berufserziehung der Kammer schon im vergangenen Jahr ein Wandel für einige Arbeitswochen angekündigt und es wenden sich jetzt schon mehrere der Arbeitswochen unmittelbar berufspraktischen oder fachlichen Themen zu. Es darf z. B. nur an die mit so großem Erfolg durchgeführten Arbeitswochen für das wissenschaftliche Buch er innert werden. Zweifellos soll durch diese Feststellung die Wichtigkeit der dem dichterischen Werk gewidmeten Arbeitswochen nicht ge schmälert werden. Gerade in einer Zeit, die, wie die unsrige, die Zeichen stärkster Dynamik trägt und in ihrem Wesen heldisch ist, hat das dichterische Wort und Werk eine doppelte Bedeutung. Dichtung ist dem national sozialistischen Volk etwas völlig anderes, als sie es in dem Bil dungszeitalter war, das eben hinter uns liegt. Hat in dieser Zeit die Dichtung eben mehr oder weniger die Rolle eines Markart-Buketts gespielt, und war sie sogar in steigendem Maße an lange Haare, Bleichgesichter und schwebende Ästheten gebun- 51S den, so gehört sie im nationalsozialistischen Volk zu dem edelsten und notwendigsten Besitztum. Sie ist eine Waffe und ist wie ein Schwert, wie blanke Wehr zu halten. Jenes Volk verdiente wahrhaft unterzugehen, das nicht mehr fähig wäre, diese edle und edelste Seite völkischer Äußerung in ihrer vollen Bedeutung zu erkennen und zu pflegen. Das nationalsozialistische Volk als ein ausgehendes Volk steht bei seiner Dichtung als einer Lebens äußerung der täglichen Wirklichkeit. Ein Blick auf die Tätigkeit mancher Verlage, die ihr Heil in Übersetzungen suchen, beweist, wie wenig gerade auch unter Buchhändlern, und sogar unter Verantwortlichen Buchhändlern, diese Grundgesetze und Grund änderungen noch bekannt und Besitzgut geworden sind. Die dem Dichterischen dienenden buchhändlerischen Arbeits wochen haben also eine sehr reale und sehr notwendige Aufgabe in dieser Zeit und haben mit »Schöngeisterei« nichts zu tun. Es wäre aber ein Fehler, die buchhändlerische Arbeit nun nur auf das dichterische Werk zu beschränken. Im Gegenteil —. wir sind mit allen Mitteln bestrebt, den Umkreis der buchhänd lerischen Wirksamkeit immer weiter auszudehnen und nachdrück- lichst darauf hinzuweisen, daß die Betreuung der weiten Gebiete der Fachwissenschaft zu den vornehmen Aufgaben des Buch händlers zählt. Das Fachbuch spielt beim Leistungsaufbau des neuen deut schen Volkes und bei der Leistungssteigerung der nationalen Arbeitskraft eine außerordentlich wichtige Rolle. Die Deutsche Nr. 144 Sonnabend, den 24. Juni 1639
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