Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.07.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-07-08
- Erscheinungsdatum
- 08.07.1939
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19390708
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193907081
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19390708
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1939
- Monat1939-07
- Tag1939-07-08
- Monat1939-07
- Jahr1939
-
-
-
-
-
541
-
542
-
543
-
544
-
3865
-
3866
-
3867
-
3868
-
3869
-
3870
-
3871
-
3872
-
545
-
546
-
547
-
548
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Tagung des Grenzbüchereidienstes in Klagenfurt Die Menschen, die an der Grenze nach Süden hinter dem Wall der Karawanken auf Posten stehen, sind echt, treu und stark. Sie schirmen das uralte deutsche Land dort. Von dessen Geschichte, von der ältesten Besiedlung bis zum Kriegsende, gab uns vr. Star zach e r - Klagenfurt in einem klar gegliederten Vortrag ein um fassendes und überzeugendes Bild. Seine lebendige Ergänzung fand dieses Bild in den Berichten über den Abwehrkampf der Kärtner nach dem Krieg, während der Abstimmungszeit und bis in unsere Tage herein, von denen Lanbesrat M a t e r - K a i b i t s ch-Klagen furt in seiner gerade in ihrer nüchternen Wortkargheit und verhal tenen Leidenschaft mitreißenden Art erzählte. Die Tagung begann mit einer repräsentativen Veranstaltung im großen Saal des Rathauses in Klagenfurt und gewann durch Begrüßungsworte des Direktors des Grenzbüchereidienstes, Wilhelm Sch essen, des Veranstalters der Tagung und durch einen herz lichen Willkommensgruß von Gauleiter Kutscher« einen Auftakt, der nicht nur den nachfolgenden Begrüßungen durch den Oberbürger meister von Klagenfurt, vr. von Franz, Negierungsrat Essen vom Reichsinnenministerium, Oberregierungsrat vr. Dähnhardt vom Neichserziehungsministerium und Professor vr. Haasbauer vom Ministerium für innere und kulturelle Angelegenheiten in Wien, sondern der ganzen Tagung die besondere Note der herzlichen Ver bundenheit zwischen den Gästen aus dem Altreich und den brüder lichen Gastgebern im Süden und Südosten der Ostmark gab. Diese Verbundenheit war aber nicht nur ein unbestimmtes Gefühl, sondern sie wuchs immer stärker und klarer während und durch die Tagung selbst, deren Vorträge die Bücherei- und Volkstumsarbeit in allen Grenzgebieten des Großdeutschen Reiches sichtbar machte, vr. Herr aus Neichenberg — sein Vortrag war zu Ehren der Heimkehr des Sudetenlandes ins Reich auf das Programm der feierlichen Tagungseröffnung gesetzt worden — berichtete an Hand überwäl tigenden statistischen Materials und in einer leidenschaftlichen Sprache, aus der noch die unermeßliche Not, Unterdrückung und Er bitterung der Sudetendeutschen nachhallten, von dem Kampf gegen die Terrormethoden der früheren Tschechei. vr. Herrmann- Königsberg schilderte den Aufbau von Grenzbüchereien im Memel land und Ostpreußen, vr. I o h a n n s e n - Flensburg die gesamte deutsche Kulturarbeit einschließlich der Büchereiarbeit in der Nord mark, vr. H o r st m a n n - Gleiwitz die deutsche Volksbüchereiarbeit in Oberschlesien, vr. Reuter die Entwicklung und den Stand des Büchereiwesens an der Westgrenze und Bibliothekar Müller- Danzig gab einen einprägsamen Abriß der Geschichte der Stadt Danzig und ihres Hinterlandes sowie des heutigen Freistaates, vr. von Loesch, der bekannte Volkstums- und Volksgrenzen- sorscher, bot aus der Fülle seines reichen Wissens einen bildhaften, eindringlichen Überblick über die deutschen Volksgruppen i.n Südost europa, über die Rassenmischungen zwischen deutschem und fremdem Blut und über die Verteilung der verschiedenen Völker und Volks gruppen auf dem Balkan. Von der »Schutzarbeit« in Steiermark und dem ehemaligen Burgenland berichtete vr. Carstan jen- Graz, und vr. Ruppe, der Direktor der Städtischen Volks büchereien in Wien und Leiter der neuen Volksbüchereistelle ^ort, ließ uns in die zur Zeit allerdings noch recht trostlose Lage des Volksbllchereiwesens in der Ostmark einen Einblick gewinnen, unter rühmender Erwähnung der erfreulicherweise da und dort schon .zu bemerkenden Anzeichen eines beginnenden Volksbüchereiausbau^. Gerade vr. Ruppes Vortrag machte deutlich, welche gewaltige Lei stung auf dem Gebiet des ostmärkischen Buch- und Bibliothekswesens in den nächsten Jahren noch zu vollbringen sein wird, bis ein fest gefügtes nationalsozialistisches Volksbüchereiwesen in allen Gemein den begründet ist. Die Vorträge und Themen der Tagung waren so umsichtig aus gesucht, daß eines sich ans andere fügte und ein geschlossenes Bild volkspolitischer Bücherei- und Kulturarbeit in allen Grenzmarken des Reiches entstand. Die zweitägige Grenzlandfahrt ließ uns das Grenzland in all seiner Schönheit und seiner Schicksalhaftigkeit noch einmal eindringlich erleben. Die Fahrt führte am ersten Tag am Kärntner See entlang über Rosegg nach Feistritz und Eberndorf, wo in Anwesenheit aller Teilnehmer feierlich neue, vom Grenzbücherei- dienst gestiftete Büchereien eröffnet wurden, nach Wolfsberg über die Packstraße nach Wildon und von da in Richtung zur Grenze und nach Radkersburg. Am zweiten Tag gings von Radkersburg nach Heili genkreuz zu Bürgermeister Wollinger, einem der ältesten Vor kämpfer des Deutschtums im Burgenland, und weiter nordwärts durchs Burgenland nach Güssing und Oberwart, Tatzmannsdorf und zurück nach Graz und spät in der Nacht nach Klagenfurt. Kärnten, Steiermark, Burgenland — drei Grenzgebiete unseres Vaterlandes, Kampfgebiete deutschen Blutes und deutscher Art von alters her. Wir alle, die wir an dieser Tagung und Fahrt teil nehmen durften, danken dem Grenzbüchereidienst, seinem Direktor und seinen unermüdlich hilfsbereiten Mitarbeiterinnen, vor allem aber auch denen, die an Ort und Stelle vorbereiten und ausgestalten halsen, von ganzem Herzen für die Erkenntnisse, Erfahrungen und Erlebnisse dieser Tagung, die sich würdig an die vielen fruchtbaren Grenztagungen und -führten anreiht, die der Grenzbüchereidienst seit einer Reihe von Jahren zum Nutzen des Büchereiwesens durchführt. Hermann Sauter, München. Die ersten Buchdrucker Nürnbergs Der erste, der diesen Dingen nachging, war der vormalige Kon servator am Nürnberger Archiv I. Baader. Aus alten Quellen ermittelte er die Namen von nahezu vierzig Nürnberger Buch druckern bis zum Jahre 1582 und veröffentlichte dieses Verzeichnis im Jahrgang 18<ii> des »Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit«. Es ist freilich nicht lückenlos. Schon im Jahre 1888 wurde es durch KrtcdrichKapp in seiner »Geschichte des deutschen Buchhandels« berichtigt und erweitert. In den Jahren 1481 und 1464 werden in Nürnberg Franz Vesterberg und Merten Koberger als »vsdrucker« ge nannt. Ob bas mit Buchdrucker gleichbedeutend war, wagte Baader nicht zu entscheiden! »eine Bezeichnung«, sagt er, »die weder vorher noch nachher vorkommt». Der erste, von dem sicher ist, daß er in Nürnberg Buchdrucker war, war Gutenbergs Geselle Heinrich Keser, ein Mainzer Kind, bas wahrscheinlich mit vielen anderen seine Vaterstadt verließ, als sie der Erzbischof Adolph s14S2> einnahm. Gemeinsam mit Io - Hann Sensenschmidt aus Eger gründete er hier die erste Druckerei, die schon 1478 als erstes Werk die »Öantics canti- corum« oder des üranoisouo cks kotra »Oomostorlum vitiorum« her ausbrachte. Im Jahre 1472 erwarb er bas Bürgerrecht, »verschwand« aber schon ein Jahr daraus. Sensenschmidt gewann einen neuen Gesellschafter in Andreas Krisner aus Wunstedel, der »Corrector« genannt, die gelehrten Geschäfte besorgte, aber im Jahre 1478 trennten sie sich wieder. Sensenschmidt ging nach Bamberg, Krisner kehrte nach Leipzig zurück, wo er's vorher schon zum Magister gebracht hatte, und wurde dort Professor der Theologie und 1482 Rektor der Universität. Er war der erste Buchdrucker Leipzigs; seine Bibliothek vermachte er dem dortigen Dominikanerkloster. Merkwürdigerweise übersah Baader den Johann Regio - montanus, der schon im Jahre 1471 mit Unterstützung eines reichen Nürnbergers eine Druckerei einrichtete, aus der hauptsächlich mathematische Werke hervorgingen u. a. 1474—1588 die »Epheme- rtden«. Er selber folgte aber einem Rufe des Papstes Urban IV. nach Rom, um die von diesem bereits geplante Kalenderresorm vor zubereiten. Auch Anton Koberger erwähnt Baader nicht, dessen Schil derung durch Kapp die damaligen Zustände des Nürnberger Druckeretwesens besonders hell beleuchtet. Aus Nürnberg stammend und von Haus aus wohlhabend, »hatte er täglich mit 24 Pressen zu drucken und dazu hielt er über hundert Gesellen sSetzcr, Eorrectoren, Drucker, Illuminatoren, Buchbinder usw.s, die alle verkostet er an andern Orten, sie hatten eine gewisse Stunde von und zu der Arbeit zu gehen, ließ keinen ohne den andern ins Haus, so auf dem St. Gül- genhof war, sondern mußten einer des andern vor der Haustür warten«. Von 1588 bis zu seinem Tobe s1513> beschränkte Koberger sich aus den Verlag und beschäftigte nur noch die Pressen anderer Drucker. Leicht hatten es auch die alten »Druckherren« selber nicht. Sie durften ohne Wissen und Erlaubnis des Rates nichts drucken und »ausgehen lassen». Aber sie hielten sich nicht immer daran. Da war Hieronymus Höltzl aus Traunstein, der namentlich in den 84« Nr. 15S Sonnabend, den 8. Juli 19SS
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht