Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.07.1939
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- 1939-07-08
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- 08.07.1939
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stärken und abzuschwächen, bis eben das gewünschte Ergebnis er zielt ist. Es ist wohl unbestritten, daß der Buchdruck in dieser Hinsicht an der Spitze steht. Handelt es sich aber um ein wissenschaftliches Werk, in dem z. B. Krankheitserscheinungen in naturgetreuer Darstellung wiedergegebcn werden sollen, so wird man mit vierfarbigem Buchdruck nicht auskommen, sondern vielfarbige Lithographien oder vielfarbigen Lichtdruck anwenden. Ebenso wird man bei Re produktionen für künstlerischen Wandschmuck immer eine größere Anzahl von Druckfarben verwenden, um die denkbar größte Ori ginaltreue zu erzielen. Trotzdem wird der Kritiker immer noch Abweichungen vom Original feststellen können. Man vergegenwärtige sich, daß die vielen Mischtöne durch Übereinanderdruck einer kleinen Anzahl mehr oder minder auf gehellter Grundtöne zustande kommen. Niemand macht sich einen Begriff von der astronomischen Zahl der dabei möglichen Zwi schentöne. Die Bearbeitung ist aber Gefühlssache. Der Ätzer, der absolute Originaltreue erzielt, müßte kein gewöhnlicher Mensch, sondern ein Zauberer sein. Vielleicht trifft die Sachlage am besten ein Vergleich aus der Mathematik. Man spricht davon, daß eine Zahl sich dem Wert Null immer mehr nähert, ohne diesen End wert je zu erreichen. Genau so nähert sich eine Reproduktion dem Original mehr und mehr, erreicht es aber auch nie endgültig. Damit soll jedoch nicht etwa die Leistungsfähigkeit unserer Reproduktionstechnik herabgesetzt werden. Wir haben es erstaun lich weit gebracht und haben allen Grund, auf unsere Leistungen stolz zu sein; aber trotzdem dürfen wir nicht vergessen, daß wir immer Lehrlinge der großen Lehrmeisterin Natur bleiben. In der Praxis werden die geringen Abweichungen im Farb ton zwischen Original und Reproduktion nur in wenigen Fällen Anlaß zu Beanstandungen bieten, immerhin sollte, um über steigerten Ansprüchen entgegentreten zu können, daraus aufmerk sam gemacht werden, daß auch bei teuersten Reproduktionen eine unbedingte Gewähr für vollständige Originaltreue von keiner Kunslanstalt übernommen werden kann. Noch schwieriger wird die Frage, wenn es sich um eine Naturfarbenaufnahme handelt. Ist eine solche Aufnahme im Farbton unbedingt zuverlässig? Diese Frage muß, selbst bei den hervorragendsten Ausnahmen, mit einem glatten Nein beant wortet werden. Alle reinen leuchtenden Farben werden getrübt, z. B. sehen die Hakenkreuzfahnen nicht rot, sondern braun aus. Die Ursache ist darin zu suchen, daß die Farbemulsionen noch nicht so rein angefertigt werden können, wie es wünschenswert wäre. Auch bei Mischtönen tritt eineTrübung ein, nur empfinden wir sie nicht in dem Maße wie bei reinen leuchtenden Farbtönen. Es gibt bekanntlich zwei verschiedene Kleinbildfilme für Naturfarbenphotographie: den Agsacolor-Neu-Film und den Kodachrom-Film. Werden von demselben Motiv mit zwei ver schiedenen unmittelbar nebeneinander aufgestellten Apparaten von dem gleichen Motiv unter gleichen Bedingungen Aufnahmen gemacht, so erhält man Diapositive, die sich im gesamten Farb ton erheblich voneinander unterscheiden. Der Kodachrom-Film unterscheidet sich durch einen stark violetten Farbstich vom Agsa- color-Film, dessen Farbgebung man als grünlich-bläulich be zeichnen kann. Der Unterschied ist recht erheblich. Man kann nicht sagen, welcher Film nun naturgetreuer ist. Vermutlich ist es der eine im gleichen Maße wie der andere, d. h. beide enthalten Ab weichungen. Indessen ist bei einer Beurteilung derartiger Diapositive Vorsicht geboten. Unser Farbengedächtnis ist nicht das beste. Fragen wir uns doch einmal: Welchen genauen Farbton hat eine Birke, ein Schmetterling, das Gras, das Wasser? Nur ganz un gefähr können wir es angeben. Sehen wir aber auf einem Bild, daß der Himmel grün ist, so werden wir sofort dagegen Einspruch erheben. Daß der Himmel blau ist, ist für uns so selbstverständ lich, wie daß zwei und zwei vier ist. Und doch kann man so oft einen grünlichen Himmel beobachten, wenn morgens oder abends das gelbe Sonnenlicht den blauen Himmel ins Grünliche zieht. Wir müssen also zugeben, daß wir nicht voreilig urteilen dürfen und daß wir auf dem Gebiete der Farbe keine meister haften Beobachter sind. Wir alle müssen noch viel lernen, und dazu wird die Naturfarbenphotographie viel beitragen, weil sie flüchtige Eindrücke festhält. Wer hätte in der Natur noch nicht gedacht: Wenn ich das Bild vor meinen Augen als Ölgemälde sehen würde, würde ich sagen: die Farben sind falsch! Trotzdem dürfen wir uns nicht darüber hinwegtäuschen, daß auch die Naturfarbenphotographie fehlerhaft ist und nicht die Natur voll endet wiedergibt. Es ist dies ja auch kein Wunder. Wir stehen ja erst im Anfang, und jede neue Handfertigkeit muß erst ihre Kin derkrankheiten überwinden. Und doch ist die Naturfarbenphotographie ein so großer Fortschritt, daß wir stolz auf sie sein können. Je weiter man aber fortschreitet, um so mehr Fragen tun sich auf. Absolute Ori ginaltreue muß man immer anstreben und kann sich diesem Ziel mehr und mehr nähern; aber weder im Druck noch in der Photo graphie wird man je an das Ziel kommen. Menschliches Werk bleibt immer unvollendet. Th. Vom ausländischen Buchhandel Argentiniern Dem »Oiornale äella I^breria« (Nr. 46/1938) entnehmen wir einige Angaben über den Stand des Buchwesens in Argentinien, die in einem Aufsatz: »Das geistige Schaffen in Argentinien« ent halten sind. Die Auflagen der Bücher bewegen sich im allgemeinen zwischen 500 und 1000 Stück, doch gibt es einige Bücher historischen Charakters und auch einige Romane, die Auflagen bis zu 40 000 Stück erreicht haben. Natürlich sind Schulbücher dabei nicht berücksichtigt. Im Vordergrund stehen Werke der schönen Literatur, in den letzten Jahren ist der Büchermarkt jedoch durch viele technische und wissen schaftliche Bücher bereichert worden. 1937 sind allein 200 Werke über Medizin erschienen. Wenn die Durchschnittsauflage mit je 2000 Stück angenommen wird, dann sind in den letzten fünf Jahren in Argen tinien 16 000 000 Bücher gedruckt worden. Es erscheinen außerdem ungefähr 360 Tageszeitungen und 2617 Zeitschriften aller Art. Die Tagespresse veröffentlicht jeden Sonntag besondere literarische und künstlerische Beilagen, die als Zeitschriften gelten können. Die Auflage der großen Zeitungen beläuft sich auf ungefähr 128 Mil lionen im Jahr. Von den kleineren Zeitungen erscheinen im Jahr etwa 27 Millionen Stück. Von der Negierung wird jährlich ein Betrag von 360 000 Pesos für die Förderung von Literatur, Kunst und Wissenschaft zur Ver fügung gestellt, davon werden 120 000 Pesos als Preise für Literatur und Wissenschaft verteilt. Was die Verbreitung des Buches im Volk betrifft, so verdienen neben den großen National- und Universitäts bibliotheken noch die 1483 Volksbüchereien Erwähnung, die über das ganze Gebiet der Republik verstreut sind und die insgesamt 3 778 000 Bände aufweisen. Die Zahl der Leser dieser Büchereien im Jahr wird mit 4 Millionen angegeben. Weitere 500 Bibliotheken werden vom Staat, von den Provinzen und von den Leseinstituten unterhalten. Für den Ankauf neuer Werke und für den Unterhalt der Volks büchereien werden von seiten des Staates jährlich nach deutschem Geld 450 000 Reichsmark ausgegeben. Belgien Die Gesamteinfuhr von Belgien-Luxemburg an Büchern belief sich im vergangenen Jahr auf 26 989 ckr im Wert von 64 791000 Fr., gegenüber 24 494 clr mit 59 582 000 Fr. im Vorjahr. Hiervon ent fielen auf die Einfuhr aus Deutschland im vergangenen Jahr 1633 ckr im Wert von 5 685 000 Fr., gegenüber 2045 ckr mit 9 778 000 Fr. im Vorjahr. Als Bezugsland steht an erster Stelle natürlich Frankreich, mit 18 282 är im Wert von 42 307 000 Fr. im vergangenen Jahr. — Belgiens Ausfuhr von Büchern hatte 1938 einen Umfang von 26 370 62 im Wert von 46 817 000 Fr., gegenüber 28149 ckr mit 48144 000 Fr. im Vorjahr. Der auf Deutschland ent fallende Teil dieser Ausfuhr war so klein, daß er nicht spezifiziert wurde,' er muß kleiner sein als jener für Belgisch-Kongo, der sich auf 436 är belief. — Belgiens Einfuhr von periodischen Druckerzeug- Nr. 186 Sonnabend, den 8. Juli 1S8S 513
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