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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1939
- Strukturtyp
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- 1939-07-20
- Erscheinungsdatum
- 20.07.1939
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- Deutsch
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ralfeldmarschall Göring bestimmt, daß alle Vorhaben streng über prüft werden, ob sie als staatspolitisch wichtig anzusehen sind, und sich persönlich die Entscheidung darüber Vorbehalten. (»Völkischer Be obachter« vom 12. Juli 1939.) Anordnungen des Preiskommissars Ein Runderlaß des Preiskommissars (»Völkischer Beobachter« vom 14. Juli 1939) ordnet die Behandlung von Ausnahmeanträgen zum Verbot der Preiserhöhungen neu. Da ein Teil der erteilten Ausnahmebewilligungen inzwischen seine Berechtigung verloren hat, werden alle Ausnahmen überprüft und gegebenenfalls aufgehoben. Die Preisbildungsstellen haben bis zum 1. September darüber zu berichten. Der Erlaß regelt im einzelnen das Verfahren und die Zuständigkeiten und weist ausdrücklich darauf hin, daß Preis erhöhungen nur in beschränktem Umfange und nur in wirklichen Ausnahmefällen genehmigt werden dürfen. — Der Reichskommissar erteilt grundsätzlich keine Nechtsauskünfte an Einzelfirmen. Für Ein zelauskünfte kommen vielmehr stets die entsprechenden Wirtschafts oder Fachgruppen in Betracht. Kündigung von Miet- und Pachtverhältnissen Der Reichskommissar für die Preisbildung hat am 24. Juni 1939 eine Durchführungsverordnung über die Maßnahmen der Preisbehörden bei der Kündigung von Miet- und Pachtverhältnissen erlassen (RGBl. I, S. 1091 f.). Diese VO. gilt für Wohn- und Geschäftsräume, die nicht dem Mieterschutz unterliegen, für Garagen und gewerblich benutzte unbebaute Grundstücke. Der Mieter, der glaubt, daß ihm zu Unrecht gekündigt worden ist, kann binnen vier zehn Tagen Widerspruch an den Vermieter — nicht an die Prcis- behörde — erheben. Will der Vermieter die Kündigung aufrecht erhalten, muß er die Entscheidung der Preisbehörde beantragen. Als einmalige llbergangsmaßnahme ist gestattet, daß der Mieter bis 21. Juli 1939 auch wegen einer früher ausgesprochenen Kündigung noch Widerspruch einreichen kann, sofern er nicht bereits ausgezogen ist oder sich zur Räumung verpflichtet hat oder rechtskräftig zur Räumung verurteilt worden ist. — Wichtig: In Zukunft mutz die Kündigung des Mietvertrages wie auch der Widerspruch des Mieters durch Einschreibebrief erfolgen. (Fortsetzung folgt) Vierhundert Jahre Hallesches Büchersammeln Ausstellung im Rundturm der Morihburg gelegentlich der Jahresversammlung der Gesellschaft der Bibliophilen in Halle, Juli 1939 Es war ein sehr glücklicher Gedanke, innerhalb der Veranstal tungen für die Jahresversammlung der Gesellschaft der Biblio philen in Halle einmal in einer Ausstellung einen Überblick über die Geschichte des Büchersammclns in einer Stadt zu geben, wobei die Kulturgeschichte dieser Stadt, ihre ruhmreiche Vergangenheit im deutschen Geistesleben, klar zum Ausdruck kam. Es konnte beim Be trachten der Ausstellung immer wieder mit Überraschung seitens der auswärtigen oder auch mit berechtigtem Lokalpatriotismus seitens der einheimischen Besucher festgestellt werden, wie viele bedeutende Namen der deutschen Geistesgeschichte mit Halle verbunden sind. Es konnte weiter festgestellt werden, daß die öffentlichen und privaten Bücherschätze einer kleineren Universitätsstadt sehr viel zu zeigen haben, wenn unter kundiger Leitung einmal ein Querschnitt durch ihre Bestände vorgcnommen wird. Ein solcher wird gleichzeitig auch ein Querschnitt durch die Geschichte der Stadt werden und manchen Ausblick auf die Landes- und Staatengeschichte eröffnen. Viele aus wärtige Besucher der Ausstellung haben gewiß ihre Meinung über die Bedeutung der Stadt Halle ändern müssen. Man sah einige alte Kostbarkeiten aus der Universitäts- und Marienbibliothek, man sah den Sachsenspiegel von 1535, wohl seit Erscheinen im Besitz des Rates der Stadt Halle, man sah ein von der bibliophilen und philologischen Forschung bereits bearbeitetes Provenienz-Exemplar der Sprichwörter von Sebastian Franck von 1541, man sah eine Anzahl der verschiedenen moralischen Wochen schriften, die sämtlich bei dem Halleschen Verleger Johann Justinus Gebauer herauskamen, man sah alle in Halle erschienenen Aus gaben von Klopstocks »Messias« mit einer Anzahl von Briefen von ihm und seinen Eltern an den dortigen Verleger Hemmerde. Selbst verständlich wurde an besonders schönen Beispielen die Bedeutung der Stadt Halle in der Reformationszeit vorgeführt. Eine Gestalt wie der Dichter und Komponist Querhammer wurde mit seinen Drucken lebendig. Aus dem Besitz des wohl ersten Halleschen Biblio philen, des bischöflichen Hofrats Georg von Selmenitz, wurden Bücher in schönen alten Einbänden und ein Buch Luthers mit der handschriftlichen Widmung an ihn gezeigt. Besondere Erwähnung verdient die Ausstellung einer Struensee-Sammlung, die Fräulein Hildegard Härtwich zusammengebracht hat, und die mit 166 Bänden das gesamte Schrifttum über den in Halle geborenen dänischen Staatsmann einschließlich der zeitgenössischen Flugschriften umfaßt. Weiter ist auf eine Neichhardt-Sammlung hinzuweisen, die das Wirken des Halleschen Komponisten Johann Friedrich Reichhardt zeigt, und auf eine sehr gründliche und schöne Sammlung von Büchern, die der Erläuterung von Goethes Aufsatz »Geschichte meines botanischen Studiums« dienen, und die einen Teil einer großen, sehr sachkundig aufgebauten Privatsammlung von Büchern zu dem Gesamt-Gebiet »Goethe und die Naturwissenschaften« bilden. Ebenfalls aus Privat besitz wurden schließlich gezeigt eine Sammlung der Werke Gerhart Hauptmanns, zugleich eine Darstellung von fünfzig Jahren Ent wicklung des deutschen Buchgeschmacks, und eine Sammlung von Büchern, Zeitschriften-Aufsätzen usw. von und über »Stefan George und seine Umwelt«. Diese Gruppe der Ausstellung war die eindringliche Illustra tion einer grundsätzlich neuen Auffassung von moderner Sammel tätigkeit, auf die an dieser Stelle leider nicht weiter eingegangen werden kann. Sie diente als Beispiel zu dem Aufsatz, der den zweiten Teil des sehr schönen und anregenden Kataloges dieser Ausstellung bildet, in dem Karl Albin Bohacek vom »Sammeln der Bücher und ihrer Umwelt« berichtet. Der Aufsatz, der die sorgfältigste Beachtung aller Interessenten verdient, trägt sehr nachdrücklich Einwände gegen die bisherige Art der Zusammensetzung größerer privater Bücher sammlungen vor und betont als Richtlinie für die Zukunft und als Anregung für den erhofften bibliophilen Nachwuchs die Notwendig keit, sich bei ernsthaftem Sammeln als Privatmann einzuschränken und im Engsten mit weitestgehender Gründlichkeit zu arbeiten. Die Ausstellung, die Bibliotheksrat vr. Weißenborn mit rüh menswerter Liebe und großer Sachkenntnis zusammenstellte, mußte leider aus räumlichen Gründen aus die Behandlung eines Themas verzichten, das gerade für die Leser dieser Zeilen besonders an regend gewesen wäre. Das Thema »Der Buchhandel in Halle«, dessen Ausgestaltung vielleicht den Sinn der ganzen Ausstellung, die geistige Geschichte Halles zu zeigen, noch klarer vorgeftthrt hätte, wurde nicht bearbeitet. Trotzdem aber sah man natürlich eine ganze Reihe von Büchern aus Halleschen Verlagen, sodaß die Verbundenheit der Stadt Halle mit dem Buch durch die Jahrhunderte auch von dieser Seite her sehr wirkungsvoll und lebendig zum Ausdruck kam. Max Niderlechner Veranstaltungen der Gruppe Buchhandel Potsdam — Fachschaft Angestellte Die nächste Zusammenkunft findet am Donnerstag, dem 27. Juli um 20 Uhr in der Druckerei E. Stichnote, Alter Markt, statt. Nach einer eingehenden Besichtigung des technischen Betriebes werden wir uns über drucktechnische Fragen unterhalten. Ich bitte besonders, daß auch die Berufskameraden und -kameradinnen aus dem Sortiment sich cinfinden. Im August wollen wir an einem Sonntag eine kleine Wande rung, möglichst mit Spiel, Sport und Schwimmen, unternehmen. Näheres darüber wird noch bekanntgegeben. W. Ohle Personalnachrichten Nach kurzem schwerem Leiden entschlief am 17. Juli im brei- undachtzigsten Lebensjahr Herr Wilhelm Dodt in Leipzig, Inhaber des Ehrenzeichens des Börsenvereins. Seit dem Jahre 1902 bis zu seinem Eintritt in den wohlverdienten Ruhestand hat der Verstorbene in fast dreißigjähriger Tätigkeit sein ganzes Wissen und Können in den Dienst des Verlages Georg Thieme gestellt. Alle, die dem über seinen engeren Wirkungskreis hinaus bekannten, aufrechten Manne nähergestanden haben, werden ihm stets ein ehrendes An denken bewahren. Hauptschriftletter: Or. Hellmuth Lanaenbucher, Schömberg. — Stellvertreter des Hauptschristleiters: Franz Walter Serfurth. Leipzig. — Verlag: Verlag des Börsen ' ^ " dttion: Leipzig 0 1, - Verlag: Verlag des Börsenvereinö der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schrtftleitung und Exp« richtsweg 26. Postschließfach 274/75. - Druck: Ernst Hedrich Nachf., Leipzig 0 1. Hospttalstraße 11»—18. — DA. VI. 39: 7750. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig! 868 Nr. 166 Donnerstag, den 20. Juli 1939
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