Soeben erschien; ^osef Strzpgowfki Norüisther Heilbringer und bilöen-e Kunst Eine üurch Christentum unö Kirche entstellte Heilserscheinung « Mit 137 Abbildungen. Großformat. In Leinen RM 14.— ^)ibt es eine nordische Heilandsvorstellung und läßt sie sich aus der »christlichen Kunst' erkennen? Zu dieser Frage, die heute nicht nur rein wissenschaftlich, sondern allgemein interessiert, sucht der bekannte Wiener Kunstforscher Professor Dr. I. Strzygowski in seinem neuesten Werk eine Lösung. Aus den Denkmälern der bildenden Kunst des indogermanischen Kulturraumes werden Deutung und Beweisführung erbracht. Das „Heilbringer-Buch" ist das Ergebnis langer Forschungsreihen und zugleich ein abschließendes Werk Strzygowskis auf dem Gebiete der christlichen Kunst. Gestützt auf seine Forschungen deutet er »Christentum" nicht als Konfession, sondern als Ausdruck der Seelenhaltung des reinen, einfachen Menschen, dessen innerste Sehnsucht in den frühesten Werken der „christlichen" Kunst ihre ursprüngliche Gestaltung gefunden hat. Christus ist nach den ältesten Zeugen dieser Kunst eine rein indogermanisch-arische Schicksalsgestalt, die besser im landschaftlichen, denn im menschlichen Sinnbild verstanden werden kann. Das ursprünglich nordische Wesen wird noch kn Hellas, Iran und in der germanischen Gotik greifbar, es hat mit der späteren christlichen Mittelmeerkultur nur wenig gemein,- erst der persisch-semitische Kulturkreis verwandelte das Bild des Heilandes vom heilbringenden Jüngling in den düsteren, asketischen Typus des Richters, bildete den nordischen Heilsglauben zur Machtktrche des Mittelmeerkreiscs um. Diese Deutung der Heilbringergestalt belegt Strzygowski aus den frühesten Bildern der »christlichen" Kunst: Die älteste Gestalt des Christus ist die Morgenröte, die ersehnte Licht- und Heilbringerin für den Menschen des hohen Nordens, dargestellt als Landschaft oder in der Gotik vermittelt durch die bunten Glasfenster. In ihr sieht Strzygowski den Ursprung der Heilbringcrvorstellung, wie sie von Iran aus gehend den indogermanischen Raum erfüllte. Mit der Deutung landschaftlicher „Zierate" als christlicher Symbole und dem Aufzeigen der gleichen Seelenhaltung durch die wechselnden künstlerischen Formen hin durch erschließt der große Forscher eine neue Welt. Tr lehrt uns aus den späteren Darstellungen, die vom Mittclmeerkreis nach Europa kamen, die reine Gestalt des nordischen Hetlbringers und somit das alte indogermanisch-arische Glaubcnsgut wieder zu erkennen und zurückzugewinnen. So ist hier aus der vergleichenden Kunstforschung ein wesentlicher Beitrag zu dem weltanschaulichen Ringen unserer Zeit entstanden, der mit großem Ernst ausgenommen werden will, da er neue Wege weist. Für die Werbung (?) Prospekt l/iV0 4170 Nr. 177 Mittwoch, dm s. August I0W