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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.08.1939
- Strukturtyp
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- 1939-08-05
- Erscheinungsdatum
- 05.08.1939
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Der Bücherei-Einband Auf dem Reichsinnungsverbandstag des Buchbinderhandwerks, der im Juni in Lübeck stattfand, hielt der Leiter der Buchbinderei des Einkanfshauses für Büchereien in Leipzig, Pg. Lcuchten- bcrgcr, einen Vortrag über den Bücherei-Einband und seine Her stellung. Nachdem er sich zunächst kurz über die Entwicklung des Volksbüchereiwesens geäußerte hatte, wies er auf die Notwendigkeit eines besonderen Einbandes für die Büchereien hin. Er führte dazu u. a. aus: »Die Bücher der Volksbücherei bedurften eines beson deren Einbandes. Das hatten schon die Pioniere des Büchereiwesens erkannt. Die Voraussetzung aber für diesen besonderen Einband war die Beschaffung von Nohbogen oder broschierten Büchern. Die Abgabe einzelner Bücher in rohen Bogen wird aber von den Ver legern abgelchnt, was auch jedem klar sein dürfte. Was soll ein roher Band kosten, wenn der Buchbinder, bei dem die Nohbogen lagern, Stöße umstapeln müßte, um je einen Bogen vom Stapel zu nehmen;' Es ergab sich notwendigermaßen die Schaffung einer Ein- kaufshauszcntralc für Volksbüchereien, welche im Jahre 1926 in Leipzig im Einkaufshaus für Büchereien gegründet wurde. Warum nun Büchcreicinband überhaupt? Das kanu mau nur erkennen, wenn inan den Büchercieinband dem Vcrlegereinband gcgenüberstcllt. Das Buch im Originalverlcgereinbaud wird nach dem Kauf Eigentum eines Einzelnen. Man rechnet normal, falls cs kein Ge brauchsbuch ist, mit einer fünfmaligen Benutzung. Oster wird das Buch in der Regel nicht gelesen. Der Einband muß also so abgcstellt sein, daß das Buch eine zehnmalige Benutzung aushält und noch ansehnlich ist. Das kann man im allgemeinen ja wohl auch vom Verlegcrcinband sagen. Die Gestaltung des Verlegereinbandes aber ist individuell gemäß seiner Bestimmung. Er soll in künstlerischer Form dem Inhalt des Buches Ausdruck verleihen. Das Buch im Büchercieinband dagegen wird Eigentum einer städtischen oder staatlichen Körperschaft und damit Eigentum der Volksgemeinschaft und nicht eines Einzelnen. Es hat den Zweck, dem unbemittelten Volksgenossen die Schätze deutschen Geistes zu ver mitteln, und soll deshalb recht oft gelesen werden. Nach den ge sammelten Erfahrungen der Büchcreileiter muß so ein Einband etwa hundert Entleihungcn aushalten können. Nach dieser Zeit wird das Buch wegen innerer Verschmutzung ausgeschieden. Der Bücherei- cinband muß so gestaltet sein, daß er eine hundertmalige Benutzung aushält, hygienisch einwandfrei ist und den staatlichen Charakter der Bücherei erkenntlich macht. Die verschiedenen AnsbcwahrungS- und Ausleihesysteme, welche noch aus der Entwicklung der Volksbücherei stammen, haben eine einheitliche Gestaltung des Büchereieinbandcs nicht möglich gemacht. ES gibt etwa vierzig Auslcihcsystcme und damit etwa vierzig Arten der Gestaltung des äußeren Einbandes. Ein Einband, welcher den Forderungen der Biichcrcifachleutc ent spricht, muß folgendermaßen hergestellt werden: Die ersten zwei und die letzten zwei Bogen müssen gefälzclt werden, Vorsatz cingehangen (nicht vorgeklebt), heften auf Band, leimen mit elastisch bleibendem Klebstoff, abprcssen, hinterkleben mit Gewebe, gebrochene Decke, über zogen mit abwaschbarem Kunstleder, Titel und Signatur in Folie mit Lacküberzug. Nichtige Laufrichtung bei allen Materialien. Das bereits erwähnte Einkaufshaus ließ zuerst die Einbände der Bücher bei Leipziger Buchbindermeistern anfertigen. Verschiedene Gründe ließen das Einkausshaus dann eine eigene Werkstatt cin- richten. Natürlich ist die Notzeit 1932/33 auch au diesem Hause nicht vorübergegangen. Nach 1933 wurde die Gesellschaft durch Buch händler und Biichereifachleute neu belebt und unter Aussicht des Neichscrziehuugsministcriums zum Ausgangspunkt der wirtschaft lichen Neuordnung des Büchereiwesens gemacht. Zehn Jahre Er fahrung auf diesem Spezialgebiet haben nun eine Werkstatt ge schaffen, die den besten Büchercieinband nach rationellsten Arbeits methoden hcrstellt. Eigene Erfindungen für spezielle Arbeiten wurden gemacht. Auf chemisch-technischem Gebiete mußten Erfahrungen ge sammelt werden. Man war nicht nur Buchbindermeister, sondern Maschinenbauer, Chemiker und Organisator zugleich. Können Sie sich vorstellen, was cs heißt, 2500 Bände täglich und jeder anders als der andere?« Jm weiteren Verlauf des Vortrages, der iu Nr. 28 des »Deut schen Buchbindcrhandwerks« vollständig abgedruckt ist, wurden die einzelnen Arbeitsgänge bei der Anfertigung des Bücherei-Einbandes beschrieben und die Behandlung der Verlegereinbändc durch das Spritzverfahren gestreift. Türplakat für Mitglieder der Neichsschrifttumskammer Kercks- vckriftturns Kammer Gruppe öuctrkcrrrvek Für die Mitglieder der Reichsschrifttumskam mer ist nach einem Ent wurf von Professor Klein, München, ein farbiges Türplakat (Panzerhaut, 12X20 em. Siehe Abbildung) ge schaffen worden. Jedes Mitglied der NeichsschrifttumSkam- mcr, das Inhaber bzw. Leiter eines Buchhan dels-, Verlags-, Leih bücherei- usw. Betrie bes ist, soll dieses Pla kat an der Ladentiir oder am Schaufenster befestigen, damit dieser Betrieb als zur Neichs- kulturkammer (Neichs- schrifttumskammcr) ge hörig zu erkennen ist. Die Mitglieder erhalten die Plakate einschließ lich Porto und Ver packung zum Preis von NM —.50. Die Bestellung erfolgt durch Voreinsendung des Betrages auf das Postscheckkonto Berlin Nr. 24 690 der Neic! schrifttumskammer Berlin. Hierbei ist die Mitgliedsnummer i Neichsschrifttumskammer und der Verwendungszweck »Türplaket anzugeben. Die Auslieferung erfolgt voraussichtlich Ende Augi Gegen die Überproduktion von Neichsbürger- kunden und ähnlichem Schrifttum Der Vorsitzende der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des NS.-Schrifttums, Reichslciter Bouhler, gibt unter dem t. August 1939 nachstehende Anordnung bekannt: Im Zuge der Prüfungsarbeiten der Parteiamtlichen Prü fungskommission zum Schutze des NS.-Schrifttums mußte fest- gestellt werden, daß sich eine starke Überproduktion an Rcichs- bürgerkunden, Nationalkunden, allgemeinen politischen Hand büchern für den Volksgenossen und ähnlichem Schrifttum, das zum Teil auch für den Schulgebrauch, bestimmt ist, bemerkbar macht. Der Wert der vorgelegten Bücher entspricht zu einem großen Teil nicht der Bedeutung, die diesem Schrifttum zu- komiut. Aus diesem Grunde gebe ich bekannt, daß für die Ausliefe rung des vorgenannten Schrifttums eine Frist bis zum 31. Okto ber 1939 gesetzt wird. Bis zu diesem Zeitpunkt sind alle Reichs bürgerkunden usw., die nach dem 1. November 1939 noch weiter Vertrieben werden sollen, der Parteiamtlichen Prüfungskommis sion zum Schutze des NS.-Schrifttums zur Prüfung einzureichcn. Ich weise schon jetzt darauf hin, daß nur ein Bruchteil der Werke Aussicht auf Zulassung hat, und zwar nur solche Werke, die in jeder Weise den Höchstansorderungen genügen, die an Werke zu stellen sind, die der allgemeinen politischen Unterrich tung des Volksgenossen und seiner Einführung in die national sozialistische politische Gedankenwelt dienen sollen. Es liegt des halb im Interesse der Berlage, nur solche Werke cinzureichen, die als wirkliche Leistungen in diesem Sinne anzuschcn sind. Sollte im Eiuzclsalle aus wirtschaftlichen Gründen eine Ver längerung des Termins vom 31. Oktober notwendig erscheinen, so ist ein entsprechend eingehend begründeter Antrag bei mir einzureicheu.
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