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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1930
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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41, 18, Februar ISM, Sprechsaal. Bürsciibl^lt s. d, Tlschn Buchhandel Sprecbsaal Vorschlag für den Tag des Buches. Im Türmer Nr. 2 vom November 1929 erschien von Freiherr« Börrics von Münchhausen ein Aufsatz, der — etwas gekürzt und für den Zweck zugespitzt — hervorragend geeignet wäre, als Flug blatt am, vor und nach dem Tage des Buches in Massen verbreitet zu werden. Jeder Sortimenter sollte den Aufsatz im Türmer lesen und jeder Sortimenter sich für das var- geschlagene Flugblatt verwenden. Wir haben in diesem Sinne an den Herrn Verfasser, an den Nörsenvcrein und an den Verlag des Türmer geschrieben. Hoffentlich hat unsere Anregung Erfolg. Der Anssatz ist glänzend geschrieben, beweist einleuchtend die große kultu relle Bedeutung des Buches gegenüber Kino, Radio usw. usw., und wir Sortimenter hätten die Pflicht, zu seiner Verbreitung beizu- tragcn. Natürlich haben die Herren Verleger auch Interesse daran, etivas dafür zu tun. — Der Börsenverein, der im vorigen Jahre dem Sortiment gegenüber so generös war mit der Abgabe von Material znm Tage des Buches, ist die geeignete Organisation hierfür. Börrics von Minichhausen hatte vor einigen Jahren in der Bro schüre »Vom Sterbebett der Deutschen Sce)c« schon einmal Gedanken zum Ausdruck gebracht, die jedem deutsch empfindenden Manne, vor allem aber uns deutschen Buchhändlern zu ernstem Nachdenken Anlaß gaben, uns Buchhändlern doppelt interessant, weil der Verfasser in dem Aufsatz eine Lanze für den deutschen Sortimenterstand brach, dem so viele tapfere Idealisten angehörten. Hoffentlich beweisen die deutschen Sortimenter auch diesmal ihren Idealismus durch ihre Tatkraft und der Börsenverein hilft uns durch das angeregte Flugblatt. Landsberg (Warthe). Fr. SchacfserL Comp. Der Vörsenvercin wird dem Vorschlag der Fa. Fr. Schaeffer L Comp, gern nähertrcten, sobald Verfasser und Verleger des obigen Aussatzes ihr Einverständnis erklärt haben. Wie Behörden-Vorzugspreise entstehen. Der Verlag Gebrüder Borntraeger, Berlin, läßt ein Buch: Wctzcl, »Geologischer Führer durch Schleswig-Holstein« erscheinen, für das er einen Ladenpreis von NM 10.— festsetzt. Im Amtlichen Schulblatt bietet er es Schulen und Behörden bei Bestellung von mehr als 10 Exemplaren für NM 7.50 an. Ter Nettopreis des Werkes beträgt aber auch NM 7.50. Will die Schule durch den Sortimenter beziehen, so erhält der Sortimenter vom Verlag den Rabatt aus den Vollpreis, muß also zum selben Preis liefern, zu dem er einkauft. Allerdings gewährt der Verleger großmütig ein Freiexemplar. Die Tatsache bleibt jedoch die gleiche, daß der Verleger mit großer Geste dem Kunden fast ausschließlich auf Kosten des Sortiment es Vorzugspreise einräumt, zu deren Ermöglichung er auch nicht einen Pfennig selbst beiträgt. Diesbezügliche Korrespondenz erledigt der Verleger durch unsach gemäße Bemerkungen. Er schreibt selbst, in der Anzeige hätte er darauf hingewiesen, daß der Bezug nur durch seine Firma möglich sei. Manche Verleger, darunter der Verlag Borntraeger, maßen sich Rechte an, denen gegenüber das Sortiment machtlos ist. Trotz dem halte ich es für gut, dieses sortimenterfeindliche Verhalten zur Kenntnis des Buchhandels zu bringen*). Kiel. Buchhandlung Wolfgang Nied el. Wilhelm Büschs Andenken in übelster Weise beschmutzt. ^ Ein Danziger Geschäftsmann erläßt folgende Anzeige: »Soeben erschien in meinem Verlage ein noch bis jetzt nirgends veröffentlichtes Gedicht von Will). Busch (nur für Herren): »Was i st ein M ü m m e l g r c i s«. 1 Gedicht 80 Npf., 10 Ge dichte 6.— NM. portofrei.« Dieses arge Machwerk ist eine zu unlauteren und unsittlichen Zwecken erfolgte Fälschung, die bereits vor fast 50 Jahren verbreitet *) Der Verlag Gebrüder Borntraeger teilt uns mit, daß er dazu nichts zu bemerken wünscht. D. Schristltg. worden ist. In der vortrefflichen Biographie Wilhelm Bnschs (Lothar Joachim, Leipzig) schreibt der Neffe Hermann Nöldeke S. 129 folgendes: Geradezu verhaßt war Wilhelm Busch alles Schlüpfrige, die platte Gemeinheit und alle Zotcnreißerei in Wort und Bild. In allen von ihm veröffentlichten Sachen, selbst in den derbsten, findet sich nichts irgendwie Pornographisches, auch nicht im »hl. Anto nius«, von dem cs der Ästhetiker Bischer behauptet hat, ohne es beweisen zu können. Daelen hat diese Behauptung mit Recht sehr gründlich zurückgewiescn, und mein Onkel, »im Bewußtsein eines guten Gewissens, das nichts zu vertuschen braucht«, bemerkt sehr- fein dazu, seine Muse könne ruhig den Blick dieses alten Ästhe tikers aushalten, dem bei der Bestellung des eigenen Ackers wohl ein Stäubchen Guano ins Auge geflogen sei. Gewaltig wurmte es ihn deshalb, daß unter seinem Namen ein Gedicht weit ver breitet ist »Der Mümmelgreis«, ein Machwerk in jener ihm so verhaßten Art. In den Achtziger Jahren vorigen Jahrhunderts ging es, soviel er wußte, eines Tages unter seinem Namen einer Stammtischgesellschaft in Hannover zu mit dem Poststempel Stadt- Hagen, Bahnstation und Postamt für Wiedensahl. Es wurde für echt gehalten und zunächst handschriftlich verbreitet. Eine solche Abschrift sah ich damals bei einem Verwandten und sagte dem sofort, das Zeug habe Onkel Wilhelm sicher nicht gemacht, was für jeden, der Wilhelm Busch einigermaßen kennt, auf der Hand lag. Später ist's, soviel ich weiß, auch gedruckt worden. Mein Onkel hat mündlich und schriftlich »das proletcnhafte Gedicht« wiederholt als Fälschung bezeichnet, »vielleicht ein Produkt eines Weinreiscnden oder ähnlichen Geistes«. Ich möchte das auch in dieser biographischen Skizze festgestellt haben in seinem und im Interesse aller derer, die ihn als Menschen und Künstler verehren. Nur das Wort »Mümmelgreis« ist sein Eigentum, von ihm er funden und gebraucht im »Geburtstag«, nach dem Worte »mttm- meln« — kauen mit zahnlosem Munde. Dieses Wort hat die Fäl schung veranlaßt. Wer wie ich die Freude gehabt hat, Wilhelm Busch und den Seinen näher zu treten, weiß, daß das hier Berichtete wahr ist, und er weiß ferner, daß Wilhelm Busch geschäftlichen Dingen und gar Nechtshändeln abhold war. Seine Erben sind aber nicht gewillt, die erneute Ausgrabung dieses Schandblattes unbeanstandet hinanS- gehen zu lassen. Ta der Name des Maler-Dichters in aller Welt genannt und bekannt ist, liegt die Verfolgung dieser Sache zweifel los im öffentlichen Interesse, und die Danziger Staatsanwaltschaft wird es sicher auch als einen Ehrenpnnkt ansehen, diese zu niedrigen Zwecken — man beachte den bei pornographischen Schriften üblichen Zusatz »uur für Herren« — verbreitete Ankündigung zu verfolgen, auch wenn Danzig zur Zeit zum Ausland gehört. Die gesamte Presse aber wird gebeten, durch Verbreitung dieser Notiz den eindeutigen Geschäftsbetrieb lahm zu legen. Göttingen. vr. Wilhelm Ruprecht. Inhaltsverzeichnis. Bekanntmachungen: Geschäftsstelle des B.-V. betr. Bar zahlung. S. 169; Unterstützungsvercin betr. Spende Gerle. S. 109. Artikel: 100 Jahre I. I. Lascher in Kaiserslautern. S. 169. Ist der Buchhandel gewinnbringend? Von Robert Jahn. S. 170. Papiergcwcrbe und Papierindustrie im Jahre 1929. S. 171. Besprechung : Schröder, Die Herstellung von Büchern und Zeit schriften. S. 172. Für die b u ch h ä n d l e r i s ch e F a ch b i b l i o t h e k S. 173. Kleine Mitteilungen S. 174—175: Ausstellung Stuttgart / Westfäl.-Nicderrhein. Institut für Zcitungssorschung, Dortmund / Buchhandel und Zeitung / Krebs, Berlin / Verzeichnis der Verleger und Sortimenter / Aus Polen Aus Rumänien / Ans dem Buchdruckgewerbe / Holtei-Ausstellung in Breslau. P e r s o n a l n a ch r i ch t e n S. 175: Wahl zum Stadtrat (Carl Peicher, Elbing) / Carl Bürchl, Worms f. Sprechsaal S. 176: Vorschlag für den Tag des Buches / Wie Behörden-Vorzugspreise entstehen? / Wilhelm Büschs Andenken in übelster Weise beschmutzt. Bcrantwortk. Schriftleiter: Kranz Wanne r. — Verlag: Der Bvrs Druck: E. Hedrtch N a ch s. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schrtftleitung 176 enverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchkiändlerhauS. u. Expedition: Leipzig C l. Gerichtsweg 2« iBuchliandlerhauo», Postschlichfach 274/75
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