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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1930
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- 1930-02-18
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- 18.02.1930
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^ 41, 18. Februar 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. ü.Dtschn. Buchhandel. tat und seines noch dazu billigen Preises sehr gefragt. Im Jahre 1929 hat man wieder die Feststellung machen müssen, das; das Aus land, zumal England, bestrebt ist, sich noch weiter in der deutschen Papierindustrie sestzusetzen. Außer vier Tapetenfabriken wurden die Ostdeutschen Papier- und Zellstoffwerkc A.-G., Frankenberg, von einer englischen Firma erworben, ferner die Papyroplast-Wcrke G. m. b. H. in Penig (Sachsen). — Um die Jahreswende bestand das P a- p i c r t e ch n i s ch c Institut der Gewerbe-Hochschule zu Köthen (Anhalt) 2 5 I a h r c. Zu Ehrenbürgern der Hoch schule wurde u. a. Professor Paul Klemm in Gautzsch bei Leipzig ernannt. Was Europa betrifft, so kommen nächst Deutschland vor allem die nordischen Staaten für die Erzeugung von Papier und für die Rohstoffe desselben in Betracht. Immer mehr ist man dort bemüht, die Fabrikation in die Nähe des Ortes zu verlegen, wo die Nohstofferzeugung erfolgt, um auf diese Weise die Herstellungskosten zu verbilligen. Allerdings ist dabei die Hauptsache, das; auch die Verbraucher von diesen Ersparnissen profitieren. Der schwedische Zündholztrust hat eine mächtige Holdinggesellschaft für Holz- und Papierstoff' gegründet. Die Auswirkung dieser neuen Gründung fällt um so mehr ins Gewicht, als S ch w c d c u, N o r w c g e u und Finnland an zweiter Stelle der für den Papierexport maß gebenden Länder stehen. Diese drei nordischen Staaten führen nicht weniger als 8525 ihrer Erzeugung an Druckpapier ins Ausland aus. In der Weltproduktion von Zellstoff steht Schweden an dritter Stelle: es wird gegenwärtig noch von den Vereinigten Staaten und Kanada überflügelt. Was die Ausf u h r von Zellstoff betrifft, so steht Schweden an erster Stelle. Auch für die Zukunft ist mit einem weiteren Wachsen der Ausfuhr zu rechnen. Nicht weniger als zehn der größten Holz- und Zelluloseunternehmer dieses Landes haben sich im August 1929 zusammengeschlossen. Hierdurch ist der größte Zellulosekouzern Europas geschaffen worden, der ein Drittel der schwedischen Zellstosfproduktion und 1522 der schwedischen Sägewerks industrie umfaßt. Für das Jahr 1929 wird die Gesamtproduktion Schwedens an Zellulose auf 1815 000 Tonnen veranschlagt. Diese skandinavischen Verhältnisse und Entwicklungen werden besonders von Amerika ständig beobachtet. So beschäftigte sich beispielsweise vor kurzem der Verein amerikanischer Zcitungsheraus- geber mit dem Plan der Erweiterung der skandinavischen Zeitungs druckpapier-Fabriken. Der Hauptzweck sollte die Drosselung der kanadischen Einfuhr und eine Abwehr gegen etwaige Preiserhöhungen der kanadischen Fabriken sein. Es sollte zu diesem Zweck ein Kredit von 50—100 Millionen Kronen zur Erweiterung und Modernisierung norwegischer Papierfabriken bcrcitgestellt werden. Anscheinend wird aus dem amerikanischen Angebot aber nichts werden, denn man verhehlt sich in sachverständigen Kreisen nicht, das; mit diesen Unter handlungen ein Druck auf die kanadischen Papierfabriken ausgeübt werden soll, um den gegenwärtig für je 907 KZ ab Fabrik betragen den Preis von 65 Dollar herabzudrücken. Es wird aber versichert, das; europäische Fabriken unter diesem Preis, bzw. unter 60 Dollar auch nicht liefern können. Schweden soll bereits das Angebot des Vereins amerikanischer Zeitungsverleger abgelehnt haben, und zwar aus Gründen der Vorsicht. Anscheinend traut mau den amerikanischen Lockungen nicht, denn cs ist nicht von der Hand zu weisen, daß man nach Erreichung gesenkter Preise (etwa 50 Dollar) wieder auf die kanadische Belieferung mehr oder weniger zurückkommen wird, und die skandinavischen Fabriken können dann sehen, in welchem Um fange sie die nun wesentlich vergrößerte Betriebskapazität noch aus zunützen vermögen. Inzwischen wurde bekannt, das; Kanada ab 1. Juli 1930 den Papierprcis auf 60 Dollar erhöhen will. Nach neueren Berichten ist aber anzunehmen, das; auch über diesen Termin hinaus der Preis von 55 Dollar sich behaupten wird. Nach dem Bericht der Handelskammer zu Kopenhagen waren die dänischen Papier-, Briefumschlag- und Tüteufabriken 1929 stärker als im Vorjahre beschäftigt. Am 20. Juni 1929 waren 100 Jahre verflossen, seit in Dänemark von der Papierfabrik Straud- möllcn am Öresund bei Kopenhagen die erste Papiermaschine inner halb der nordischen Staaten aufgestellt wurde. Diese Maschine war in London gebaut worden und hatte eine Arbeitsbreite von 1,5 Meter; die Jahrcserzcugung betrug gegen 100 Tonnen. Das rückständigste europäische Land hinsichtlich des Papierverbrauchs ist wohl un zweifelhaft Rußland, der sich dort auf 3,5 KZ pro Kopf stellt, gegenüber 80 KZ in den Vereinigten Staaten. Selbst Jugoslawien und Bulgarien bringen es noch auf 6—7 KZ. Die Sowjet-Union hat die Erzeuguugsmenge an Papier für 1929/30 auf 425 000, an Zellstoff auf 167 000, an Holzschliff auf 201 700 und an Pappe auf 56 400 Tonnen festgesetzt. Ter Wert dieser Erzeugung beläuft sich auf 220,8 Millionen Rubel. Damit wird der russische Bedarf nicht gedeckt werden können; klagen doch die Buchdruckcreicn und Zeituugs- vcrlage seit Jahren über andauernden Papiermangel. Gegenüber 172 1928/20 beträgt die Produktionssteigcrung nur etwas über 1022. In der Schweiz war die Lage der Papier- und Zellstoff-Industrie im verflossenen Jahre befriedigend. In der Papier-Industrie Polen s, die kartelliert zusammengeschlossen ist, wurden zu Beginn des Jahres 1929 rund 10 200 Arbeiter beschäftigt, und zwar in 55 Fabriken, die 122 300 Tonnen Papier erzeugten. Hiervon entfallen auf Zeituugs- druckpapier und sonstiges holzhaltiges Druckpapier 34 400 Tonnen. Nur 4190 Tonnen wurden ausgeführt. Die W e l t p r o d u k t i o n an Z e i t u n g s p a p i e r stieg von 6,3 Millionen Tonnen im Jahre 1927 auf 6,5 Millionen Tonnen im Jahre 1928. Man rechnet damit, daß für 1929 die Erzeugung noch bedeutend höher sein wird. Die Gesamtproduktion der Welt an Papier überhaupt, die 1913 erst 11,4 Millionen Tonnen betrug, dürfte 1929 auf weit über 20 Millionen Tonnen gestiegen sein. England und Frankreich haben ihre eigene Druckpapier erzeugung stark gesteigert, desgleichen auch andere Länder, wie Polen, Tschechoslowakei, Österreich, Italien und Holland. Die Weltmarkt- lage für Druckpapier wird im allgemeinen als günstig bezeichnet; der stärkste Konkurrent des europäischen Marktes ist Kanada, während in den Vereinigten Staaten die Erzeugung von Druckpapier in den letzten Jahren bedeutend zurückging. Ein guter Abnehmer der kanadischen Druckpapiererzeuguug ist auch Südamerika; die deutsche Ausfuhr dorthin hat nachgelassen, und zwar zugunsten Kanadas. 9022 der Erzeugung dieses Landes gehen jedoch nach den Vereinigten Staaten. Auf m a s ch i n e u t e ch n i s ch e m Gebiete hat die Papier herstellung ungeheure Fortschritte gemacht. Im Vergleich zu der bereits erwähnten, vor 100 Jahren in Dänemark aufgestellten ersten Papiermaschine mit einer Arbeitsbreite von 1,5 Meter und einer Jahresproduktion von 100 Tonnen mutet es wie ein Märchen au, das; die Firma Oreat kake8 Raper Eo., kick., in Fort William, Ontario (Kanada) eine von der Firma Bagley L Sewall Co. in Watcrtown gebaute Zeitungspapiermaschine von 7,72 Meter Sieb- breite aufgestellt hat, die pro Minute eine 500 Meter lange Papicr- bahn liefert. Die Länge der Maschine beträgt 296 Fuß und die Breite 53 Fuß. — Seit Jahren hat man sich nach E r s a 1z st o f f c n an Stelle für die gewöhnliche Zellulose zwecks Anfertigung von Papier umgeseheu. Man hat unter anderm auch Versuche mit Maisstroh gemacht, ferner mit einer großen Brcuuessclart usw. Alle diese Versuche scheinen aber ungünstig verlaufen zu sein. Die italienische Papierfabrik Burgo in Vcrzuolo hat neuerdings Ver suche mit Zeitungspapier aus Reisstroh-Zellstoff gemacht, die befriedigende Ergebnisse erbracht haben sollen. Die Mailänder- Zeitung »ka Sera« berichtete Anfang Dezember vorigen Jahres, das; sie für einige Nummern dieses Blattes ein Papier benutzt habe, das zu 9022 aus Reisstroh-Zellstoff und 1022 Holz-Zellstosf bestand. Man sieht, die Technik macht auch in der Papierindustrie ununter brochen neue Fortschritte. E. D. Lokröäor. I'ritr: Die Hei-ZlellunZ von Rückern unck 2eit- 8cllrillen. Mt 165 ^bbilckuuZen unck radlreieken, 2UIN l'eil mekrkardiZen lakeln. 8tuttZart 1930: 6. k. ?06sebel. 378 8. kex.-8° krvdck. 24— RN. Die Tatsache, daß, wie uns mitgeteilt wird, zahlreiche Verlags- firmcu, auch solche des Auslandes, unmittelbar nach Erscheinen sofort 10 und mehr Exemplare des Werkes für ihre Betriebe bestellt haben, ist wohl der beste Beweis dafür, daß diese verdienstliche, wohlge lungene Veröffentlichung eine Lücke ausfüllt und einem stark empfun denen Bedürfnis cntgcgenkommt. Alles, was zur Herstellungstechnik für Gegenstände des Buchhandels in Frage kommt, hat namentlich in letzter Zeit eine beträchtliche Entwicklung erfahren. Es ist viel Neues entstanden, Altes wesentlich verbessert und vervollkommnet worden und die Anwendungs- und Vcrbindungsmöglichkciten sind gewachsen der Zahl wie der Bedeutung nach. Wohl gibt es für die einzelnen Gebiete für sich schon allerlei Veröffentlichungen, oft sehr vollendeter Art. Wohl beherrscht jeder Fachmann sein engeres Arbeitsgebiet aufs beste. Es fehlte aber eine auf der Höhe des Letzterreichtcn stehende Gcsamtzusammenfassuug, die die Zusammenhänge darlcgte und namentlich das Vergleichen der Einzelgebiete gestattete. Vor allem besteht ein Bedürfnis dafür bei den Herstellern im Verlag. Aber auch die graphischen Betriebe muß cs interessieren, einmal zu sehen, wie sich von ihren Auftraggebern her das Jneinanöerarbeiten aller Teilvorgänge zur Gesamtleistung darstellt. In einem ersten, technischen Teil werden so nacheinander die verschiedenen Druck verfahren behandelt, dazu die Buchbinderarbeiten und alles, was zur Papierkunde gehört, dann in einem zweiten, praktischen Teil die eigentlichen Herstellerarbeiten, also die Wahl des Druckverfahrens, die Beschaffung der Abbildungen, die Fragen der Buchanlage und
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