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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.08.1939
- Strukturtyp
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- Band
- 1939-08-12
- Erscheinungsdatum
- 12.08.1939
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- Deutsch
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mann in sehr fein abgerundeter und ausgewogener Form die besonderen Zusammenhänge zwischen Rasse, Volk und Dich tung. Seine Ausführungen über die Geburt der Dichtung und das Herauswachsen des Genies aus der Volkheit, und die lebengestal tende und gemeinschaftbildcnde Kraft der Dichtung, stehen unter dem Wort Naabes: »Nur diejenigen Kunstwerke haben Anspruch auf Dauer, in denen sich die Nation widerspiegelt«. Am Schluß dieses Berichtes muß ich fcststellen, daß nicht an nähernd alles Berichtenswerte berichtet werden konnte. Wo bleibt unser Singen und Lesen; — die Nachmittagswanderung zur »Hohen Düne« und zum »Tal des Schweigens«, das so unheimlich »spricht« von dem, was einst hier war, — Dorf, und Wald und Menschen werk — ehe der Flugsand alles verwehte und begrub; — unsere Flautcnfahrt auf dem flachen, breiten Kurcnkahn mit schweren Segeln und kunstvoll geschnitztem bunten Wimpel, über das im letzten Abendschein in unendlichen Farben leuchtende und strahlende, und langsam silbergrau verdämmernde Haff. — Ein eigener Bericht wäre zu schreiben über die Menschen hier oben, die Fischer, die mit ihren unbeholfenen primitiven Kuttern der See das tägliche Brot abringen müssen, und durch ihr hartes gefahrvolles Leben stärker und schlichter, »einfältiger« und klaräugiger sind als die Festland- mcnschen; über das tiefwurzelnde deutsche Volkstum, das die Schwere des Wortes Grenze kennt und lebt, und das einen leben digen Wall bildet, ohne den unser Vaterland nicht bestehen kann. — Ein Sonderbericht hätte schließlich zu gelten der Kameradschaft. Aber wenn dieses Wort auch bis jetzt nicht ausgesprochen worden ist, so schwingt es doch von der ersten bis zur letzten Zeile zwischen und über den Worten mit — wie es auch, ohne viel Redens, vom ersten bis zum letzten Tag über der ganzen Arbeitswoche stand, und erlebt und erfüllt wurde. Lotteliese v. Hielmcrone. Die Zeitschriften der deutschen Schweiz bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (1694—1798) Unter den vielen Neuerscheinungen, die aus dem Gebiete der Zeitungswissenschaft und Publizistik in letzter Zeit herausgekommen sind, verdient eine Untersuchung*) an dieser Stelle besonders an gezeigt zu werden und zwar nicht nur, weil sie einen Buchhändler zum Verfasser hat, sondern auch durch ihren Inhalt über das rein Zeitschriftenkundliche hinaus Anteilnahme rechtfertigt. Für die Stel lung der Schweiz im 18. Jahrhundert als Vorort des deutschen Geisteslebens bieten die periodischen Veröffentlichungen zahlreiche Anknüpfungspunkte. Im Grundsätzlichen verfolgt Lang zwei Aufgaben, einerseits die Zeitschriften der deutschen Schweiz bis 1788 in ihrer Gesamtheit bibliographisch zu erfassen, andererseits innerhalb eines umgrenzten Raumes und einer bestimmten Zeit gewisse Grundfragen der Publi zistik zu erörtern und zwar Fragen, die um die Zeitschrift kreisen. Um ein allgemeines Urteil vorwegzunehmcn: der Verfasser hat seinen Plan mit anerkennenswertem Fleiß durchgeführt. Sowohl die Bestandsaufnahme der erschienenen Periodika wie auch deren publizistische Zusammenhänge und Eigenheiten vermitteln ein aus gezeichnetes geschlossenes Bild. Die Arbeit selbst ist in zwei Hauptabschnitte gegliedert: einen analytischen und einen synthetischen Teil. In der Einleitung be schäftigt sich der Verfasser mit dem Zweck seiner Veröffentlichung sowie der Begriffsbestimmung der »Zeitschrift« und entwickelt die geschichtliche» und kulturellen Zustände der Schweiz, soweit sie für das Verständnis der Zeitschriften des 18. Jahrhunderts notwendig sind. Drei reformierte Städte — Zürich, Bern und Basel — boten den günstigsten Boden für die Entwicklung der periodischen Prcsse- erzeugnisse, deren Inhalt von den bestehenden Zensurvorschriften weitgehend abhängig war. Daß die Zeitung als zweite Form regel mäßig wiebcrkehrendcr Druckschriften auch für das behandelte Thema von Wichtigkeit gewesen ist, belegt ein Kapitel »das Zeitungswcsen bis zur Hclvctik«. In kurzem Abriß wird ferner der Werdegang des schweizer Buchhandels als Zweig des deutschen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts dargesteilt. Schließlich finden die »Neujahrsblätter» als besondere Erscheinungsform publizistischer Arbeit Erwähnung. Den umfangreichsten Abschnitt der Arbeit bildet die Biblio graphie der Zeitschriften der deutschen Schweiz bis 1787, in der unter Berücksichtigung der politischen, wissenschaftlichen, unterhalten den und literarischen Motive 88 periodische Veröffentlichungen mit bibliographischen und publizistischen Merkmalen zusammengcfaßt sind. Angaben über den ehemaligen Preis, den Nachweis sauf Grund von Kirchners Bibliographie der deutschen Zeitschriften und Brand- stctters Bibliographie der Gcfcllschastsschriften, Zeitungen und Kalender in der Schweiz) und Standort ergänzen das Schema der Aufzählung. Jede Zcitschriftcngatiung wird in ihren charakteristischen Eigenheiten und publizistischen Voraussetzungen erörtert, jede 'Zeit schrift durch Bemerkungen über Inhalt, Herausgeber, zeitlichen Ab lauf oder die sie tragenden Ideen erläutert. In einer systematischen Betrachtung geht dann Lang den typischen Merkmalen, die die Gesamtheit der behandelten Zeitschriften auszeichnen, nach. Dem schließen sich herausgebertechnische Bezeichnungen und Kapitel über den Typus »Journalist«, die Stellung der Buchbesprechung in den erfaßten Veröffentlichungen, die Zeitschrift als geschäftliche Unter nehmung und die Unterschiedlichkeit von Zeitschrift, Zeitung und Buch an. *) Lang, Carl Ludwig: Die Zeitschriften der deutschen Schweiz bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (1884—1788). Leipzig: Otto Harrafsowitz, 1833. VIII, 178 S. NM 8.—. Der synthetische Teil der Schrift bringt eine Geschichte der Zeit schrift in der deutschen Schweiz bis 1788 und damit eine erstmalige zusammenhängende Darstellung dieses Gegenstandes. Lang beschließt seine Ausführungen mit einem Anhang von 4L titelmäßig aufge zählten Veröffentlichungen, die aus Grund seiner Untersuchungs- meihobe und im Gegensatz zu anderen Fachleuten als Zeitschriften abgelehnt werden. Das Ergebnis und, wir können hinzufctzen, der Wert der Arbeit beruht — wie schon eingangs erwähnt — in der bibliographischen Zusammenstellung und Beschreibung eines Zeiischrisienmaterials, das einen auch für Deutschland einflußreichen Kulturabschnitt belegt. Längs eingehende Untersuchung ermöglicht außerdem für ein Teil gebiet eine Berichtigung und Erweiterung der 1931 erschienenen Zeitschriftenbibliographie von Joachim Kirchner. Nicht zuletzt aber erfüllt sie würdig den vom Verfasser im Vorwort ausgesprochenen Wunsch, ein Beitrag zur Geistesgeschichte der Schweiz im 18. Jahr hundert zu sein. Lang hat sich seiner Aufgabe mit einer auch im kleinen vorbildlichen Sorgfalt entledigt. Seine Schrift ist nicht nur eine Bereicherung des Schrifttums über das Zeitschriftenwesen im allgemeinen, sondern auch — und hier ist in erster Linie an den Antiquar gedacht — für den wissenschaftlichen Buchhändler von Praktischem Nutzen. Bernhard Wendt Deutsche Schreibung für japanische Namen In der vom Japaninstiiut Berlin und vom Japanisch-Deutschen Kultur-Institut Tokio hcrausgegebcnen japanologischen Zeitschrift »Nippon« unternimmt Rolf Henkl, der deutsche Universitätslehrer in Tokio, einen Versuch zur Transskripiion des Japanischen nach den Grundsätzen der deutschen Lautschrift. Er wehrt sich mit Recht da gegen, baß wir japanische Namen meist nach der englischen Phonetik schreiben, sodaß sie von dem deutschen Leser dann falsch ausgesprochen werden. Die Japaner sollen, so meint Henkl, die lateinischen Buch staben zur Auszeichnung ihrer eigenen Sprache nach ihrem eigenen phonetischen System verwenden. Aber wenn deutsche Autoren japa nische Worte schreiben wollen, so sollten sie sich an ihr eigenes Laut schriftsystem halten, da das offizielle japanische der europäischen Öffentlichkeit nicht bekannt ist und es auch kaum bald werden dürste. Daß wir eine Schreibweise der japanischen Namen übernehmen, die amerikanische Missionare in Japan auf Grund englischer Phonetik erfunden und aus englische Studien eingestellte Japaner nachgcmachi haben, tut uns nicht gut. Ais Beispiel dafür, wozu das führt, nennt Henkl den Namen der größten Handelsstadt Chinas aus den Brief- köpfen: Der Engländer schreibt Shanghai, der Franzose Changhai, der Italiener Ciangai. Und wie schreibt der Deutsche im deutschen Brief? Meist Shanghai!, also englisch, wo doch Schanghei das einzig naturgemäße wäre. Zum Schluß gibt Henkl einige Beispiele für die deutsche Schreibung japanischer Namen, die zeigen, daß danach der Durchschuitisdcutsche tatsächlich diese Namen einigermaßen richtig aussprcchcn würde: TvkiS, KiSto. Sendet, Fudschüama, Schikok», Kiuschiu, Kurofchio, Nikko, Hidejoschi, Eltschi, TschSssen, Karuisawa, Sapporo, Mischima, Unsen, Seitama, Hatschiodschi, Tojooka, Niigaia. Er bemerkt dazu: EL versteht sich von selbst, daß die deutsche Um schrift nicht so sehr dazu bestimmt ist, größere japanische Texte wiedcrzugeben, sondern dazu, der Verwirrung in der Schreibung japanischer Namen und vereinzelter Worte in deutschen Büchern, Texten, Landkarten usw. abzuhelfcn und die Terminologie einheitlich zu gestalten, wodurch auch ihre Lesbarkeit für das Lesepublikum er höht würde. 600 Nr. 186 Sonnabend, den 12. August 1239
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