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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.08.1939
- Strukturtyp
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- 1939-08-15
- Erscheinungsdatum
- 15.08.1939
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- Deutsch
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Wir haben an einem Sonntag einen Ausflug gemacht. Das hat dazu geführt, das; sich die Teilnehmer auch außerhalb der Arbeit kennen gelernt haben und von ihren Interessen mehr Einzelheiten er fuhren, als es sonst möglich gewesen märe. Für die Buchhändler wurden vor den einzelnen Abenden der Arbeitsgemeinschaft Einftthrungsabende veranstaltet, bei denen die Fachansdrücke erklärt und allgemeine Fragen für das jeweilige Thema besprochen wurden, denn es ist selbstverständlich, daß die Grund begriffe bekannt sein müssen. Es ist unbedingt notwendig, daß sich beide Referenten recht zeitig vorher über das Thema verständigen. Der Medizinabend, bei dem das nicht der Fall war, war ein Mißerfolg, der Gcschichts- abend, bei dem die Verständigung sehr gnt war, war ein voller Erfolg. Es ist zweckmäßig, ein Teilgebiet auszuwählen, über das gesprochen wird, also z. B. über Ostgeschichte für den Geschichtsabend, Erbhofrecht beim JuriSprudcnzabend, Geopolitik beim Geographie abend usw. Die Möglichkeiten sind natürlich übergroß. Wir planen für den nächsten Winter u. a. einen Chemieabend mit Beschränkung ans Hormone und Vitamine, einen Deutschabend mit Beschränkung auf Naturalismus, einen Englischabend mit Behandlung der Frage der englischen Kolonialpolitik, für die wir hier einen Spezialisten haben. Bei der Aussprache wird sich dann schon von selbst die Not wendigkeit ergeben, auch auf alle anderen Fragen außerhalb des speziellen Rahmens, in dem das Referat gelaufen ist, einzugehen. Weiter haben wir die Erfahrung gemacht, daß die Abende erst dann ihren Zweck erfüllt haben, wenn ein Dozent oder ein Assistent, der gewissermaßen von einer höheren Warte aus die gestellten Fragen beantworten kann, anwesend ist. Freilich können der Leiter der buchhändlerischen oder der studentischen Gruppe durch geschickte Lenkung der Aussprache unwichtige Themen zurücktreten lassen und wichtige Themen in den Vordergrund stellen, aber oftmals stehen auch diese Leiter vor Fragen, die sie nicht beantworten können. Es ist nicht schwierig, erfahrene Männer zu gewinnen, die sich für einen solchen Abend zur Verfügung stellen. Unter Umständen ist aber auf eine Gefahr bei diesen Spezialisten hinzuweisen: sie müssen sich davor hüten, zuviele Fremdworte zu gebrauchen. Ich habe immer wieder darauf hingewiesen, daß solche Abende nur Zweck haben, wenn auch jeder Zweifel beseitigt wird und daß sie dazu da sind, daß man fragt, je mehr desto besser. Ein paar Sätze aus dem Bericht der Studenten zur Arbeits gemeinschaft sind für ihre Einstellung sehr aufschlußreich. Es heißt da: »Auch für uns Studenten war durch die Arbeitsgemeinschaft die Möglichkeit gegeben, über solche Wissensgebiete etwas zu erfahren, die dem einzelnen sonst ferner liegen. Wir wollten damit einen Beitrag zur Überwindung der Fakultätsgrcnzen liefern.« — »Wir erhielten einen Einblick in den Arbeitsbereich der Buchhändler, der sich doch keineswegs nur auf das Verkaufen der Bücher beschränkt, wie das wohl manchem Außenstehenden erscheinen könnte.« Wir werden die Arbeitsgemeinschaft auf ausdrücklichen Wunsch der Buchhändler und der Studenten im nächsten Semester weiter führen. Für Anregungen ans den Kollegenkreisen sind wir natürlich sehr dankbar, wie wir nns selbstverständlich auch gerne mit unseren Erfahrungen jederzeit zur Verfügung stellen. vr. W. N i ch t e r - Göttingen. Wer kaufte vor hundert Zähren Sportbücher? Ein Beitrag zur Buch-, Sport- und Kulturgeschichte Von Carl I. Ä. Villinger-Berlin (Schluß zu Nr. 182) Nachdruck auch auszugsweise verboten! Wir kommen zur nächsten zur Betrachtung hier vorgesehenen Schrift. Nachdem GutsMuth's Buch: »Gymnastik für die Jugend« zum erstenmal 1793 zu Schnepfenthal erschienen war, kam cs 1804 znm zweitenmal in der Buchhandlung der Er ziehungsanstalt zu Schnepfenthal heraus. Kayser's Bttcherlexikou gibt den Preis mit 3 Talern an. Die Snbskribentenliste enthält rd. 250 Besteller. Die Auflagenhöhe dieses Buches dürfte sich auf der gleichen Ebene bewegen wie die des vorhergcnanntcn Buches. Die »Gym nastik« ging mit etwa 45 Exemplaren an den Buch handel, rd. 50 Stück gingen an Lehrer und Er zieher (Pfarrer u. dcrgl.), rd. 15 Stück an Studenten, ebensoviel an staatliche und städtische Amtspersonen: 12 Stück erwarb der Kronprinz Friedrich von Dänemark, je ein Stück kauften Emil Maximilian Leopold Prinz von Hessen-Darmstadt, Ferdinand Gustav Wilhelm Prinz von Hessen-Darmstadt und Prinz Eugen von Württemberg. Von weiterhin bemerkenswerten Personen finden wir unter den Subskribenten den Lehrer der Leibesübungen an der Universität Erlangen C. Roux, den Hofprcdiger I. A. Brei- denstein, Direktor eines Erziehungs- und Handlungsinstituts in Homburg v. d. H., und eine Anzahl Adelspersonen: den Neichs- freiherrn von Notcnhan zu Markt-Ncntweinsdorf, den mitregieren den jüngeren Grafen zu Limpurg-Nechtern und den mitregierenden jüngeren Grafen zu Castel, den Grafen Heinrich von Finkenstein, den Kammerherrn von Eybs, den Freiherrn Max von Hornstein, den Grafen von Wcstphalen, sämtlich in Erlangen; Freiherrn Max von Berlichingen in Heidelberg; den Gesandten von Günderode, den Gra fen Sauer und die Barone Thon und Mantry in Negensbnrg. In Negensbuxg gingen von insgesamt 11 Stück ein Stück an die Domschule, ein Stück an den Lehrer Mägerle an der Domschule und ein Stück an den Canonicus Rex. In Berlin kamen außer an verschiedene Besteller ein Stück in die Lesebibliothek des Friedrich- Wilhelm-Gymnasiums, in Augsburg ein Stück in die pädagogi sche Bibliothek. 36 Stück bestellte der Direktor des Lyzeums in Stettin, Fr. Koch für sich und die »Freunde der Gymnastik in Pommern und der Mark Brandenburg«. Gering ist, wie oben schon mitgeteilt, die Zahl der durch den Buchhandel verkauften Bücher. Es erhielten u. a. die Buchhandlung: Goebbels u. Unzer, Königsberg 10 Stück, Schubothe in Kopenhagen 9 „ Krüll in Landshut 4 „ Lindauer, München 3 „ und die Buchhändler Felsccker-Nürnbcrg, Keil-Magdeburg, Grau- Hof und Hemmerde u. Schwetfchke-Halle je 2 Stück, ferner je ein Stück die Buchhändler Palm-Erlangen, Villaume-Hamburg, König- Straßbnrg, Loosses-Haarlem und die Nincksche Buchhandlung in Altenburg. Der Rest ging an Kausleute, die sich ebenfalls mit dem Verkauf von Büchern beschäftigten. Ein Blick auf die hauptsächlichsten Orte zeigt folgendes Bild: Es gingen nach: Kopenhagen 24, Lüdenscheid 12, Er langen und Negensburgje 11, Nordhausen 10, Berlin 8, Augsburg, St. Gallen, Leipzig und Braunschweig je 5, Schncpfenthal und Eupe n je 3 Stück. Auffällig ist die große Zahl der nach Kopenhagen gelie ferten Bücher, ein Beweis für die Aufgeschlossenheit und das Inter esse, das maßgebende Kreise hier den deutschen Leibesübungen damals entgegcnbrachtcn. Den Buchhändler Schubothe haben wir schon ge nannt. Es folgen der Professor des Gymnasiums und Vorsteher des Gymnastikinstituts Nachtegall sowie mit je einem Stück: Hinrichscn, Lehrer des Prinzen Christian von Holstein-Augustcnburg, Ovre, Lehrer des Sohnes des Kammerherrn Lerkes, Ncalschulinspcktor Monster, Premieurlientenant Kaltenborn, Heinsberg, königl. Hof- schanspieler und Lehrer der Tanzkunst am gymnastischen Institut, Kirchenprobst Plum, Kammcrjunker von Stompe, Wachtelbrenncr» königl. Hofmusikus, ein Herr Bork und zwei Theologen Jessen und Thomscn, beide Lehrer am gymnastischen Institut. Auch noch an anderen Orten jenseits der Ncichsgrcnzcn fand das Buch Käufer. Die dritte, hier zur Betrachtung ihrer Käufer herangezogene Schrift ist gleichfalls von GutsMnths. Es ist das: T u r n b u ch für die Söhne des Vaterlandes, den Fürsten und dem Volke des deutschen Bundes gewidmet. Mit 4 Kupfertafeln. Frank furt a. M. bei den Gebrüdern Wil m ans 1817. Sein Preis betrug nach Kayser's Bücherlexikon 1 Taler und 4 Groschen. Auch dieses Buch wurde auf Subskription verlegt; es enthält ein um fangreiches Namens-Verzeichnis mit rd. 1 7 6 0 B c st e l l c r n. Wenn in der Subskriptionsliste der zuerst betrachteten Schrift der Buchhandel mit einem Fünftel der Gesamtzahl und bei der »Gym nastik« gar nur mit einem Achtel beteiligt ist, so beträgt nunmehr der Anteil des Buchhandels ein Viertel. Die Übersicht zeigt sich wie folgt: Nr. 188 Dienstag, den 15. August 1939 609
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