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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.08.1939
- Strukturtyp
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- 1939-08-29
- Erscheinungsdatum
- 29.08.1939
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- Deutsch
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Werkbüchereien». Soweit sie dies noch nicht getan hat, ist es Absicht dieses Aufsatzes, die Anteilnahme des Buchhändlers hier an wachzurufen und dies im ureigensten Interesse des Buch handels, denn hier ist ein bisher wenig bearbeitetes Gebiet, das zusätzlich Kundschaft und Absatz bringt. Jeder Buchhändler hat die Möglichkeit, an Hand der Grundliste Betriebe und Betriebs gemeinschaften zu erfassen, die er auf dem Wege über den Laden tisch bisher nicht erreichen konnte. Mit diesem Appell an den Buchhandel zur Mitarbeit ist zugleich der Einwand entkräftet, der kürzlich von einer Seite erhoben wurde. Es war nämlich behauptet worden, das Deutsche Volksbildungswerk mache dem Buchhandel Konkurrenz, indem es eigene Buchgeschäfte tätigt. Davon ist keine Rede, das Interesse des Deutschen Volksbil- dungswerkes an der Werkbücherei ist ein rein kulturpolitisches, der Buchhandel ist und bleibt grundsätzlich eingeschaltet. Die 1. Folge der Grundliste umfaßt in vierzehn Gruppen rund siebenhundert Buchtitel aus allen Schrifttumsgebieten mit Ausnahme des rein wissenschaftlichen Buches, das in der Werk bücherei keine Berücksichtigung finden kann, und des Fachbuches. Letzteres hat infolge seiner Mannigfaltigkeit und infolge der Vielzahl seiner Veröffentlichungen keinen Platz in einer für den Handgebrauch bestimmten und deshalb in ihrem Umfang be grenzten Liste. Besondere Fachbuchlisten sind teils schon vor handen, teils werden sie auf neuer Grundlage vorbereitet. Da die Liste in vierzehn Gruppen unterteilt und nicht in einem Alphabet durchgeführt ist, ergab sich für den Gebrauch zum Zwecke des schnelleren Auffindens einzelner Verfasser die Not wendigkeit eines alphabetischen Registers nach Verfassernamen, das am Schluß der Broschüre angefügt ist. Dieses Register er möglicht es dem Buchhändler, sich mit dem Wesen der Liste ver traut zu machen, indem er mit einem Blick das Vertretensein oder Fehlen bestimmter Verfasser feststellen kann. Und dies ist für eine Zusammenarbeit mit der Werkbücherei und dem Deut schen Volksbildungswerk von nicht zu unterschätzender Wichtig keit. Denn so sehr das Deutsche Volksbildungswerk die Zusam menarbeit mit dem Buchhandel sucht und anstrebt, so wenig kann es vorbehaltlos jedes durch den Buchhandel vertriebene Werk für den Einsatz in der Werkbücherei gutheißen. Es ist also notwendig, daß der Buchhändler sich mit der Ausrichtung der Grundliste vertraut macht. Bei der Zusammenstellung der Liste war die Erwägung maßgebend, daß dem Schaffenden in seiner Freizeit auch Ge legenheit zur Entspannung durch die Werkbücherei gegeben werden muß. Auch muß ihm der Weg zum Buch dadurch leichter gemacht werden, daß der Werkbüchereiwart ihm auch weniger anspruchsvolle Bücher in die Hand geben kann. Daraus ergibt sich, daß in der Liste neben dem politisch-weltanschaulichen Werk von grundsätzlicher Bedeutung, neben der volkhaften Dich tung aus Vergangenheit und Gegenwart, neben dem For- fchungsbericht und dem geopoliüschen Standardwerk das Aben teuerbuch und der unterhaltende, spannende Roman vertreten ist. Dabei war selbstverständlich eine bestimmte Linie einzu halten und eine strenge Grenze zu ziehen. Auf die Grundsätze der Auswahl sei hier nicht näher eingegangen. Dem Interessier ten sagen die in der Grundliste aufgeführten und noch mehr die nicht aufgesührten Verfassernamen genug. Darauf sei der Buch händler für seine Arbeit eindringlich hingewiesen, daß die Grundliste verbindlich für die vom Deutschen Volksbildungs werk betreuten Werkbüchereien ist. Das besagt, die Anschaffung der in der Grundliste aufgeführten Bücher ist Verpflichtung, so weit nicht die Größe der Bücherei Erweiterungen zuläßt. Auch diese können erst dann vorgenommen werden, wenn der Bestand der Grundliste restlos im Bestand der Werkbücherej enthalten ist. Die vorliegende 1. Folge der Grundliste umfaßt nur solche Bücher, die vor dem 1. Januar 1838 erschienen sind. Die noch im Laufe dieses Jahres erscheinende 2. Folge wird die erprob ten Buchverösfentlichungen des Jahres 1938 enthalten und dar über hinaus die 1. Folge in Richtung des bewährten älteren Schrifttums ergänzen. In Zukunft wird jeweils im Frühjahr eine neue Folge erscheinen. Im allgemeinen ist die Werkbücherei eine Einrichtung, die auf die »Neuerscheinungen» und auf das als »soeben erschienen» angepriesene Buch verzichten kann und bewußt verzichtet. Immerhin gibt es Neuerscheinungen, die im besten Sinne des Wortes neu und aktuell sind und die aus die sem Grunde möglichst schnell in den Bestand der Werkbüchereien ausgenommen werden müssen. Wenn in solchen Fällen die Grundliste wegen ihrer Erscheinungsweise keine Auskunft geben kann, so ist die »Bücherkunde» mit ihrem Gutachtenanzeiger maßgebend und vom Buchhändler zu Rate zu ziehen. In beson deren Fällen sind aber auch die Gaudienststellen und die Reichs dienststelle des Deutschen Volksbildungswerkes in der Lage und gern bereit, Auskunft zu erteilen. Dem Beschauer der Grundliste fällt auf, daß diese nicht wie sonst Bücherverzeichnisse eine Preisspalte, sondern deren zwei hat Außer dem Originalverlegerprcis nennt die Grundliste auch den Preis des Buches im Werkbüchereieinband. Da über den Büchereieinband vor kurzer Zeit Pg. Leuchtenberger Aus führungen gemacht hat (Nr. 180), sei auf die vielfachen Vorteile, die der Büchereieinband für den Gebrauch in der Werkbücherei bietet, nicht mehr näher eingegangen. Jedem, der in der Bücherciarbeit steht, sind diese Vorteile hinlänglich bekannt. Dieser Büchereieinbandpreis bezieht sich auf das vom Einkaufs- Haus für Büchereien gelieferte Buch im Dermatoideinband. Näheres hierüber ist den der Grundliste beigefügten Richtlinien zu entnehmen. Hier sei in diesem Zusammenhang nur ausdrück lich erwähnt und betont, daß auch bei derartigen Lieferungen der Buchhandel grundsätzlich eingeschaltet bleibt und, was in den Richtlinien näher ausgeführt ist, wie der bestellende Betrieb unter Einbeziehung möglichst des örtlichen Buchhandels die Be stellung beim Einkaufshaus tätigt. So sieht das Deutsche Volksbildungswerk im gemeinsamen Einsatz die sicherste Gewähr für die befriedigende und lohnende Betreuung eines Arbeitsgebietes, das am Anfang einer viel versprechenden Entwicklung steht. Daß diese Entwicklung erfolg reich sei, hängt nicht zuletzt von der ziel- und verantwortungs bewußten Mitarbeit des Buchhandels ab. So ist der deutsche Buchhandel aufgerusen zum freudigen Einsatz für die Deutsche Werkbllcherei. Das geistige Rüstzeug der Türkei Wir entnehmen diese auch für die Leser des »Börsenblattes« aufschlußreichen Ausführungen über das Buch- und Pressewesen der Türkei der »Berliner Rörsenzeitung« (Nr. 349 vom 28. Juli 1939). Vor kurzem fand in Ankara der erste türkische Presse kongreß statt. Er hat sich hauptsächlich mit Organisationsarbeiten beschäftigt, wie sie durch das neue Pressegesetz bedingt werden. Unter anderem wurde ein Presserat gewählt; er besteht aus acht Mitgliedern unter dem Vorsitz des Hauptschriftleiters des »Ulus«, Falih Nifki. Am Kongreß beteiligten sich die Vertreter der gesamten periodischen Presse in der Türkei, auch die fremdsprachigen Blätter —griechisch, armenisch, französisch, deutsch — waren vertreten. In gewissem Sinne war der Kongreß eine Teilfortsetzung eines anderen, allgemeineren Kon gresses, der einige Wochen früher abgehalten wurde, und den man den ersten türkischen Verlegerkongreh nennen könnte. Dieser all gemeine Kongreß, der »Kongreß der Veröffentlichungen«, wie er offiziell hieß, bildete zugleich eine Art Erinnerungsfeier für die Ein führung der Lateinschrift vor zehn Jahren. Eine Ausstellung für »Gedrucktes« wurde eingerichtet, und Statistiken wurden veröffent licht. Es klang ermutigend, daß in der Türkei 164 Zeitungen und Zeitschriften erscheinen. Hinsichtlich der Bücher sind die Statistiken allerdings weniger günstig, immerhin wurde getröstet, daß mit den Jahren allmählich mehr Bücher gedruckt werden, im Jahre 1934 waren es 1408 und im vorigen Jahr waren es 2258 Bücher. Und hier muß man an das alte Lied anknüpfen, an die Buch- k r i s c. Einige recht melancholische Noten dieses Liedes wurden noch neulich von Peyami Sasa angeschlagen, einem der beachtenswertesten Schriftsteller und Essayisten aus der Generation der sogenannten 630 Nr. 200 Dienstag, den 29. August 1939
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