Zum so. öeburtstag am 1L. September erscheint ncitMicn Christian Ienssen schreibt in seinem Vorwort: Es wird eine Seltenheit, wenn nicht Ein maligkeit sein, daß kn dem Jahre, in dem ein Dichter sein 50. Lebensjahr vollendet hätte, bereits sein dichterischer Nachlaß veröffentlicht wird. Die Lebensbahn Heinrich Lerschs, der am 12. Sept. 1889 kn M.-Gladbach geboren wurde, brach ebenso jäh, wie sie zweimal — im Herbst 1914 und im Frühling 1933 — auf dem Gipfel wahrhaften Volksruhms aufstrahlte, im Juni 1936 ab, als er im Krankenhaus zu Remagen einer Lungen- und Rippenfellentzündung erlag. Dieser Dichter und Werkmann, dieser Schmied des Hammers und der Sprache, hat die ungeheure Not und den gewal tigen Aufbruch seiner Zeit und seines Volkes, des arbeitenden, werk- und gemeinschaftsdienenden Volkes, hundertfach tlef durchlitten und durchlebt. Heinrich Lersch schuf das gültige erhabene Gedicht und die für künftige Zeiten dokumentarische Prosa vom Industriearbeiter unseres Jahrhunderts. Jedes Wort dieses Dichters war ein Bekenntnis: Bekenntnis zu seiner Herkunft, zu seinem Beruf als Kesselschmied, zum schöpferisch gestaltenden, werkfreudigcn Industriearbeiter. Bekenntnis zu seiner Entwicklung, zu seiner Berufung als Dichter, zu seiner Familie, seinen Freunden/ Bekenntnis zu seinen Leidenschaften und Irrtümern und vor allem zuletzt Bekenntnis zu der großen Volksbewegung Adolf Hitlers, in der er mit bewundernswerter Unbefangenheit und unbedingter Gläubigkeit die Erfüllung seines lebenslangen Sehnens nach der organischen Volksgemeinschaft erkannte, der er als nationaler Dichter des Weltkrieges und als sozialistischer Dichter der Arbeit in einsamem und daher mitunter abwegigem Kampf gedient hatte. Leben und Werk waren bet Heinrich Lersch kn einer unmittelbareren Bedeutung als bei vielen anderen Dichtern eine untrennbare Einheit. Seine Dichtung ist urwüchsig gestaltetes, zum Sinnbildlichen erhöhtes Leben, sein Leben eine großartig bewegte, der Liebe zur Erde und zum All, zur Werkstatt und zur Natur, zum Weibe, zum Kinde, zum Bruder und zum Volke begeistert hingegebene, zwischen tiefster Oual und höchster Lust erschütternd schwankende Dichtung. Doch nicht nur daher scheint es uns gerechtfertigt, als ersten Band der Nachlaßausgabe neben den wenigen noch in Handschrift vorliegen den Gedichten eine Sammlung seiner Briefe zu veröffentlichen. Auch nicht nur daher, weil diese Briefe aus den Zähren 1913 bis 1936 ein umfassendes und eindringliches Lebens-, Schaffens- und Charakter bild enthüllen. Diese Briefe bedeuten uns mehr: ihr reicher, schöpferischer, immer quellfrischer Inhalt ist für den Leser, der das rein persönliche nicht für sich betrachtet, sondern kn offenbarende Beziehung zum llberpersönlkchen setzt, ein Geschenk, das wir ehrend würdigen müssen. Zwei wettere SSnde tn gleicher fluslbsttung werden üeinricb Lerictis Nscblse vervollitsndlgen. Prospekte und Vildnisplskst zum flusksng sm Seburtotsg bitten wir snzukordernl 4«o» Nr. 203 Donnerstag, den 31. August 1039