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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.09.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1939-09-26
- Erscheinungsdatum
- 26.09.1939
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- Deutsch
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mit dem Erfolg der Fachbuchförderung im Hinblick auf die Be rufsausbildung der Facharbeiter und auf die zusätzliche Umsatz- stcigerung der Buchhandelsunternehmen befaßten. Unmittelbar Bezug aus die Praxis nahm eine Seminar übung über ein Kalkulationsbeispiel aus der »Zeit schrift für Deutschlands Druckgewerbe« vom 8. April 1939. Gegenstand der Kalkulation war ein wissenschaftliches Werk im Format Din 5, Umfang 25 Bogen zu 16 Seiten. »Die Landflucht, ihre Ursachen, Gefahren und Methoden der Bekämpfung unter Berück sichtigung der Aufgabe des Buchhandels« be titelte sich ein Referat, in dem diese für unser Volk so brennende Frage eingehend erörtert wurde. Im Mittelpunkt stand der Be richt eines Journalisten über eine Unterredung mit einem Ber liner Metallarbeiter, der früher Landarbeiter war. In Anwesenheit des Autors, Di. Erich Thier, befaßte sich das Seminar ferner mit dessen Buch »G estall w a n d e l des Arbeiters im Spiegel seiner Lektüre». Dieser »leserlundliche Beitrag zur Volksforschung« untersucht auf Grund von Erfahrungen der Städtischen Bücherhallen zu Leipzig die Wandlungen der geistigen Gestalt der werktätigen Volksgenossen von 1918—1937. Die Aussprache zeigte, wie wichtige Folgerun gen gerade der Buchhandel aus den Feststellungen dieser ebenso gründlichen wie anschaulichen Arbeit ziehen kann. An Hand reichen Anschauungsmaterials wurde schließlich die Werbung der Essener Verlagsanstalt unter sucht Das Referat bewies, daß die Essener Verlagsanstalt neben den üblichen, für den Buchhandel bewährten Wcrbcartcn eine ganze Reihe neuartiger und betriebseigener Werbeidcen her vorgebracht hat. Im Sommerscmester gehörten dem Seminar regelmäßig 19 männliche (darunter 1 Ausländer) und 4 weibliche (darunter 1 Ausländerin) Mitglieder an. Von den männlichen waren 16, von den weiblichen 3 gleichzeitig im Buchhandel oder einem nahestehenden Erwcrbszweig praktisch tätig. Auch im vergangenen Semester sind uns wieder Geschäfts berichte von Großunternehmen des Buchhandels für unser Archiv zugegangen, für die wir an dieser Stelle danken. Unser Dank gilt ferner jenen Betrieben, die dem Wunsch des Semi nars nach Anschauungsmaterial für einige Übungen bereitwillig und verständnisvoll entgegenkamen. Bei dieser Gelegenheit spre chen wir die Bitte aus, uns von Festschriften, Firmengeschichten, Antiquariatskatalogen und dergleichen ein Stück für die Bücherei und den Handapparat des Seminars zur Verfügung zu stellen. Der Kampf Großdeutschlands um sein Lebensrecht machte Anfang September eine Verfügung des Reichsministers für Wis senschaft, Erziehung und Volksbildung notwendig, daß neben anderen Hochschulen auch die Handels-Hochschule zu Leipzig bis auf weiteres geschlossen bleibt. Die Bekanntgabe, wann das Seminar für Buchhandelsbetriebslehre seine Arbeit wieder aus nehmen kann, erfolgt rechtzeitig an dieser Stelle. Die Verwal tung des Seminars bleibt aufrechterhalten, sodaß Anfragen jederzeit Erledigung finden. Bernhard Wendt. Die Alterscheinung: ein Werbeproblem? Eine Entgegnung Es ist gewiß eine dankenswerte Aufgabe, der sich Herr Willy Thiel mit seiner Untersuchung in Nr. 196 des Börsenblattes vom 24. August unterzogen hat. Dankenswert und bedeutsam schon allein deshalb, weil es sich hierbei um ein ideelles Problem im Interesse der großen Lesergemeinde des deutschen Buches han delt und — insbesondere mit den Augen des Verlegers gesehen — auch bis zu einem erheblichen Grade uni eine Frage der Wirt schaftlichkeit. Die Ausführungen von Herrn Thiel gipfeln in der Auf fassung, daß ein Anfang von seiten der Verlage gemacht werden muß. In diesem Punkt nun gehen unsere Ansichten auseinander, wenn ich auch betonen möchte, daß ich für seine Darlegungen bis zu einem gewissen Grade volles Verständnis habe. Eine Lösung allerdings, die allen Teilen Nutzen bringen soll, kann in der vorgeschlagenen Form, die nach meiner Meinung zu . sehr vom Standpunkt des Sortimenters formuliert wurde, wohl nnr unbefriedigend erreicht werden. Die erste Schwierigkeit liegt in der Bewertung älterer aus gezeichneter Werke. Wenn ich von der näheren Nachprüfung dieser Frage abschcn will, so einfach deshalb, weil jeder Verleger mindestens einen großen Teil seiner älteren Veröffentlichungen als gut bezeichnen wird. Nehmen wir also an, es bestünden hinsichtlich der für der artige nachträglich sich wiederholende Herausstellungen geeig neten Werke keine Zweifel, so bieten doch nur — wie Herr Thiel durchaus richtig erkannt hat — größere Verlagsverzeichnisse oder Zusammenstellungen bestimmter verlegerischer Arbeitsgebiets Möglichkeiten für eine solche Werbung. Daß aber Werbemittel dieser Art erhebliche Kosten verursachen und daher meist auch nicht in übermäßig hohen Auslagen hergestellt zu werden pflegen, ist wohl unbestritten. Ein Sonderprospekt für ein älteres Werk wird allenfalls nur dann zu vertreten sein, wenn das als gut erkannte Buch auch gleichzeitig ein Erfolgsobjekt ist. Dabei sind jedoch viele Bücher, die nur wenig bekannt sind, die besten, und manches andere Buch verdankt seine hohe Auflage nicht immer seinem inneren Wert. Auf das Fachbuch möchte ich in diesem Zusammenhang nicht näher cingchen. Obwohl auf diesem Verlagsgebiet die Dinge noch wesentlich eindeutiger sind, können sie aber noch viel schwie riger auf der Ebene zwischen Verlag und Sortiment in zufrie denstellender Weise geregelt werden. Der Kern der Sache ist darin zu erblicken, daß ein verhältnismäßig hoher Prozentsatz der Kollegen vom Sortiment — ich leugne durchaus nicht, daß es viele rühmliche Ausnahmen gibt — sich fast ausschließlich dem Verkauf von Neuerscheinungen und einiger weniger sogenannter »Schlager» widmet und man cherlei, zum Teil auch wahlberechtigte Gründe für die Unmög lichkeit einer Änderung dieser Sachlage ins Feld zu führen weiß. Dabei ist aber der Sortimenter in unvergleichlich höherem Maße nicht nur berufen, sondern auch in der Lage, durch seinen un mittelbaren Kontakt zu den Käuserschichten dem älteren, als wertvoll erkannten und daher auch aus eine längere Zeitdauer hinaus förderuugswichtigcu Buch den Weg stetig zu bahnen. Hier müßte der Hebel angesetzt werden, und cs gibt — wie das Beispiel mancher rühriger.und interessierter Kollegen eindeutig beweist — unter allen Umständen zahlreiche Wege und Möglich keiten, dem erstrebenswerten Ziel einer Sicherung des Dauer absatzes wirklich guten Schrifttums ein gutes Stück näherzu- kommen. Als kleines Beispiel mögen die We i h n a ch ts ka t a lo g e hcrangezogen werden. Es ist kein Geheimnis, daß viele Sorti menter sich nicht daraus einlassen, ältere wertvolle Bücher trotz entsprechender Bemühungen der Verleger aufzunehmen. Umfang, Gewicht, Einheitlichkeit und sonstige Einwände sind zu hören. Wäre cs aber nicht oftmals besser, auf manche Neuerscheinung zugunsten eines älteren Werkes zu verzichten? Dazu kommt noch ein nicht zu unterschätzender Gesichts punkt: uni wieviel höher wird der unvoreingenommene Bücher freund das objektive Urteil des Buchhändlers bewerten als die Empfehlung des Verlegers, die — wenn sie überhaupt eine solche sein soll — immer nur die positive Seite der Kritik Herausstellen wird. Anders der Sortimenter: er wird vom Buchkäufer stets 66« Nr. 22« Dienstag, den 2lt. September IMS
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