Lr'/r vo// />söe» Hermann Stahl Die Orgel der Wälder Roman, geh. H.—, in Leinen z.60 Auch in seinem neuen großen Werk erweist stch Hermann Stahl als der strenge Epiker: der eine Welt aufbaut, die uns als etwas Neues, bis da hin Ungekanntes entgegenkritk. Für diese Welt hat er stch eine Sprache geschaffen, die reich ist an unvergleichlichen Bildern, die aber weiter an die Seele der Dinge und Menschen heranreichk, ihr Geheimnis lockert und ste doch unberührt im Geheimnisvollen beläßt. / Wie stehen diese Menschen da, die fast alle den Schlüssel zu einer tieferen Wirklichkeit be sitzen: die einen, die den Sinn des Lebens im schlichten dörflichen Schaffen erfüllen, die Bauern und Burschen, die wunderbaren Frauen und Mädchen mit ihre» stolzen Herzen, ebenso aber auch der Fremde ans der Stadt, der in der Einsamkeit, im Atem der Erde und der Wälder, zu neuen Schöpferkräften reisen will und in diesem Kreislauf das tragende Gesetz alles Lebens findet. / Man erwarte aber keinen Bauernroman. Es geht Hermann Stahl um tiefere Dinge. Welch ein Reichtum von Beziehungen füllt diese Welt, welche Spannungen und Gefährdungen rauschen im Blut, nur im Klang des Wortes spürbar, welche Lebensfreude und innere Verbunden heit durch gemeinsame Arbeit und Leistung, mit allem Dunkeln im Hinter gründe, das aus der Dämonie der Vereinzelung aufsteigt. Man tritt in diese Welt wie in ein tiefes Walddickicht hinein, voll Ruhe trotz sprühen dem Leben, reichem Licht und Farbe und hört, wie der Wind die große Lrgel des Lebens spielt. «Zügen Diederlchs Derlag ^ena 718* Nr. 228 Sonnabend, den 30. September 1 5021