Die altberühmte Stadt Basel mit Rheinbrück« und Münster, mit den vielen stattlichen Häusern längs der steilen Straßen rund um den weiten Platz vor dem Rathaus ist der schöne Hintergrund des neuen Romans von Theodor Bohner. Die gute Stadt ist keineswegs nur Nebensache und zufällig gewählter Schauplatz — im Gegenteil, gerade ste ist es, die unter all dem Unfaßbaren und Unwirklichen dieses Buches oft das einzig greifbar Wirkliche bleibt. Dies umso mehr, als Bohner Stadt und Menschen mit unverhüllter Liebe und guter Kenntnis in tausend Einzelheiten nachzeichnet. Hier also im schönen Basel trifft auf der Durchreise zu kurzem Aufenthalt der Geheimrat Jakob Christ ein, eine Zierde der Wissenschaft „draußen" im Reich. Schon einmal, vor langen Jahren, weilte Christ als junger Professor in dieser Stadt. Und die Erinnerung an jene Tage spürt das alte müde Herz wohl stärker, als man es nach so langer Zeit erwarten durste. Was die Ursache auch sein mochte, jedenfalls sinkt Ser Geheimrat, noch «he die Nacht schweigend über dem Rheinstrom heraufzieht, vom Schlage getroffen zu Boden. Die Seele dieses Mannes nimmt Abschied vom Leben, um die Heimat zu suchen. Sie wandert und wandert und noch einmal lebt sie das Dasein des Jakob Christ; die Jugendtage, die großen Ereignisse in den Jahren des Erfolges und Ruhmes, die Erlebnisse mit Freunden, Frauen, Kindern, Enkeln. Schatten und Schemen um- drängen die Seele, die heimwärts will und in banger Ungewißheit verharren muß. Und hier im Jneinanderweben von Schein und Wirklichkeit, im dichterischen Phantasieren zwischen Wachen und Träumen entfaltet sich die reife Kunst Theodor Bohners, der „mit der Zauberlaterne umhergcht, seinen Geschöpfen im überraschendste» Moment ins Gesicht leuchtet und ihr Innerstes enthüllt, ehe man es vermutet", wie Raimund Pretzel im vorjährigen Oktober-Heft der „Dame" schrieb. Und was an jener Stelle sonst noch über den Dichter Theodor Bohner und seinen früheren Roman „Das Licht und sein Schatten" gesagt wurde, vor allem daß „in diesem Roman ein Bescheidwiffen und eine Menschenkenntnis steckt, die beängstigend wäre, wäre sie nicht gepaart mit Menschenliebe" — dasselbe gilt auch für den neuen Roman von Theodor Bohner, der am ;. Oktober erscheint. Er kostet broschiert 4 Mark, in Ganzleinen s Mark. Be stellen Sie mit dem heutigen und ergänzen Sie Ihren Vorrat an dem früheren Roman „Das Licht und sein Schatten" HI