E i n g e l e i t ^^>ieses Buch, sein Verleger ist dessen Zeuge und alte Entwürfe sind dessen Beweis —dieses Buch der Schatten und Schicksale wurde begonnen zu einer Zeit, da es noch für eine bemitleidenswerte Rückständigkeit galt, Vor fahren haben zu wollen, für eine verdächtige Regung, solcher Ahnen Gedächt nis zu pflegen, und überhaupt für eine Schande, Mensch von Vermächtnis, Anhänglichkeit, Überlieferung zu sein. Heut vor fünfzehn Jahren, unter den Zeichen tiefster Verfinsterung, als das heraufzuckende Licht wieder zu erlöschen drohte, löste sich aus Wunsch und Widerstand der erste dämmernde Umriß. Gleichwohl hängt an jenem ersten Wurf gegen den Wind nicht das ge ringste Verdienst. Der Keim des Buches liegt tief unter der Zeitschicht deut scher Prüfung im Nährboden der Kindheit. Es würde aus angeborener Art und Anlage, angeborener Neigung und angeborenem Widerspruch unter allen Umständen, bei allen Ausgängen des Krieges oder Friedens, und strecken weise sogar mit derselben Tinte geschrieben worden sein. ^b^a ist die Aeltermutter und Großsiegelbewahrerin des Hauses, die hohe greise Frau mit dem stolzstrengen Antlitz und dem tiefgütigen Lächeln, ehrwürdig und geheimnisumwittert. Sie hütet alle Schlüssel, sie waltet aller Wat, sie hegt alle Schätze, sie wacht aller Schwellen und Duellen, durch sie wird alles Sage, Gerücht, Heiligtum, Schauer, Erlebnis. Ein Tag unter ihrer Führung, dessen heute gerade ein halb Jahrhundert, steht in besonders frischer, in gestriger Erinnerung. Der Kardinal-Erzbischof von Agram war gestorben, Großmutter, die einst auf den erlesenen Bällen des früheren Erzbischofs Havlik manchen Atlasschuh durchgetanzt, glaubte als Vertreterin des Hauses im Trauergeleit bemerkt werden zu müssen, und der Enkel durfte mit in die schwarze Kalesche auf die Viermeilenfahrt nach der ersten wirklichen Stadt. Bis Samobor hinein war die Welt mit ihren Dörfern und kleinen park- vernisteten Herrensitzen ja längst bekannt, auch von der Ruine der mächtigen Burg im Tal der Gradna, einst den Frangepani, den Cilliern, den Ungnad,