Ende Oktober erscheint: U^lM^ 81L?H^N ^önig ohne I^eich Der Roman des letzten Karolingers 450 Seiten. Leinen RM 7.50 Aanna Stephan ist mit einer geschichtlichen Dichtung, «Frau Oda", Buch der Ludolfinger, vor zwei Jahren zuerst an die Öffentlichkeit getreten. Für ihr neues Werk nimmt ste den Stoff aus einer der bewegtesten Epochen unserer völ kischen Geschichte, die in der deutschen Literatur kaum noch aufgegriffen wurde. Sie hat hierfür eine Art Mittelding zwischen Roman und Epos gewählt, so daß die in aller Deut lichkeit geschauten und in voller Plastik gezeichneten Bilder wie von einem feinen Schleier - dem Schleier der geschichtlichen Ferne gleichsam - verhüllt erscheinen. Ls gehl ihr nicht darum, historisches Geschehen lediglich als Hintergrund persönlicher menschlicher Konflikte zu benutzen. Sie will vielmehr das, was einmal war, wieder lebendig werden lassen, auf daß dieses aus der Vergangenheit heraus gestaltete Leben auch dem heutigen Menschen zum Lrlebnks werde. Ihre Sprache ist symbolschwer und kraftvoll, sie hat nichts Ge ziertes und Verkrampftes und ist von wohltuender Schlichtheit. Wir sagen nicht zuviel, wenn wir behaupten, daß dieses Buch überreich an Geschehen und Spannung ist. Ls fordert Leser, die aufgeschloffen sind für große menschliche Entscheidungen; diese erwartet eine Dichtung, die ihnen das Werden und Wachsen des Reiches aus den nicht mit dem Verstand zu fastenden mystischen Kräften der Seele zum inneren Erlebnis werden läßt. Hans Löscher, Bad Pyrmont, 2. X. 1939: Hanna Stephan schrieb mehr als einen geschichtlichen Roman; es gelang ihr ein echtes großes Epos. Die Well des letzten Karolingers steht auf, der ein Kind war. Ls sind wunderbare, farbige Bilder und saftige blutvolle Gestalten. Aber Hanna Stephan hat mehr als hundert Historiker haben; sie weiß um die Hintergründe, um die unerhörte religiöse Wirklichkeit, aus der diese Menschen leben, denken und handeln, vor der wir modernen Zeitgenossen dastehen müssen wie armselige Bettler in kümmerlichen Fetzen. Und sie hat das demütige Herz, das warten kann, bis diese verschollenen Menschen ihr geheimnisvolles Schweigen brechen und zu reden beginnen. LS U »4«» Nr. SIS Mittwoch, de» 18. Okiobrr ISS»