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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-11-02
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1939
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1939
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Das Buch Es entspricht dem Charakter dieses von England sinnlos hingehaltencn Krieges, daß große Massen in Wartestellung ver harren. Mehr als für die marschierende Truppe bedeutet dem Soldaten, der dem Einsatz jederzeit entgegensieht, das Buch neben dem Rundfunk unendlich viel, nicht zuletzt die Brücke zur Heimat. Immer mehr läßt es sich beobachten, wie Soldaten, so bald einmal ein paar Stunden Urlaub ansallen, die Zeit be nutzen, um sich aus dem nächsten Ort etwas zu lesen mitzubrin gen. Für die laufende Unterrichtung sorgt die Zeitung; die Kom mandos übernehmen die Bezugsgebühren und die Verteilerzahl ist so großzügig, daß jeder noch am gleichen Tage in den Genuß dieser Lektüre kommt. Was liest der Soldat? Zunächst hat auch er sein »Fachbuch«, das bei allen Dienstgraden sehr zu Ehren kommt, z. B. der »Reibert« in allen Ausgaben und die soldatischen »Fibeln«. Am brennendsten interessieren Erlebnisberichte aus der modernen Kriegführung, die spannend sind und zugleich praktische Anschau ung der Kampftechnik vermitteln, z. B. Graf Hoyos »keckros z- kablos« vom spanischen Bürgerkrieg. Jeder Bericht über den polnischen Feldzug wird verschlungen. Wenn hier die ersten Bücher vorliegen werden, wird der Absatz unbegrenzt sein. Aber auch das alte Kriegsbuch rückt noch mehr in den Mittelpunkt. Zoeberlein, Dwinger — sein neues Buch »Auf halbem Wege« ist besonders begehrt — und natürlich die bekannten Erlebnis bücher der Kampfflieger und ll-Bootshclden. Wie oft ist es gerade das Kriegsbuch, an das sich lange Unterhaltungen zwischen den älteren Kriegsteilnehmern und den jungen Jahrgängen knüpfen, die beide zu neuer Kampfgemeinschaft vereinen. Willkommen sind schließlich alle Bücher, die Heiterkeit und Frohsinn ver breiten, besonders beliebt auch als Vortragsbllcher. Der Buchhandel selbst hat begriffen, daß das Kriegswich tige zunächst die Versorgung der Soldaten mit Lesestoff ist und daß dem Absatz auf längere Sicht Möglichkeiten genug bleiben. Beim eigenen Bezug des Soldaten herrscht selbstverständlich das billige Buch vor, in erster Linie die allgemein interessierenden im Felde Taschenbücher und Broschüren zur politischen Information, z. B. »Schlag nach über England« oder das Deutsche Weißbuch der Akten des Auswärtigen Amtes. Stark beansprucht werden jetzt auch die Volksbüchereien, die ihre Bestände mit in den Dienst der neuen Aufgabe stellen, solange die Feldbüchereien, die neben Neueinstcllungen auch die Spenden des deutschen Buchhandels über das Amt Schrifttumspflege vereinnahmen, noch nicht fertig ausgebaut sind. Bisher ließ sich beobachten, daß eine große Zahl aktiver Soldaten Buchgemeinschaftcn als Einzelmitglicder angchör- ten, mit den Reservisten kommt nun das persönlich ausgewählte Buch in breiter Front in die Wehrmacht. Als Feldpostsendung von der Front zur Heimat und auch umgekehrt ist das Buch die bevorzugte Liebesgabe. Das Buch gewinnt Freunde über neue Freunde, selbst wird es ein Freundschaftsbote wie nie zuvor und zuletzt der Kamerad aller. Diejenigen aber, die am literarischen Leben einen regeren Anteil nehmen, würden sich freuen, wenn der Buchhändler in der Heimat den Kunden an der Front nicht vergißt und sich bei seinen Angehörigen nach der Feldpostnummer erkundigt. Heute, wo der Besprechungsteil der Zeitungen sehr klein geworden ist, wird eine gemischte Sendung von Verlagsprospekten dankbar ausgenommen werden und endlich einmal die Aufmerksamkeit finden, die ihr bei der Vielzahl der Werbemittel sonst entging. Sobald man das Börsenblatt und die kulturpolitischen Zeit schriften nicht mehr zu Gesicht bekommt, spürt man, was für ein Lebensclixier neben den alten Schätzen die Neuerscheinung be sonders für den Buchhändler auch als Leser bedeutet. Ein Ein druck verstärkt sich immer mehr: daß die große Zeit, in der wir leben und für die wir uns einsetzen dürfen, auch eine hohe Zeit des deutschen Buches ist. Diese Gewißheit hebt den Buchhändler als Soldaten hinweg über die zuweilen schmerzliche Trennung von der schönen Welt seines Berufes. Es ist alles auf gutem Wege. Draußen und drinnen. Harald Eschenburg. Jubiläen Am 1. November konnte die Firma Jo Hs. Faßbender in W n p p e r t a l - Elberfeld auf ein fünfundsiebzigjähriges Bestehen znriickblickcn. Das Geschäft wurde 1864 von Wilhelm Fröhling gegrün det und im Jahre 1873 von dem Buchhändler Johannes Faßbender käuflich erworben. Seit dem Tode des Senior-Chefs im Jahre 1913 ist Frau Wwe. Johs. Faßbender alleinige Inhaberin. Aus kleinen An fängen heraus hat sich das Geschäft zu seiner jetzigen Größe entwickelt. Wie bei der Gründung, so sind auch heute noch die Hauptzweige des Geschäfts Schulbücher, Lehrbücher, Lehrmittel und Antiquariat. Seit einigen Jahren wird auch das Fachbuch stark gepflegt. Auch schlechte Jahre konnten dank der tatkräftigen Mitarbeit des Geschäftsführers, Herrn Rudolf Arhelger, der fast fünfzig Jahre in der Firma tätig ist, überstanden werden. * Fünfzig Jahre bestand am 1. November die Firma Jos. Feiner L Co., Buchdruckerei und Verlagsgesellschaft m. b.H., in Mem- ming e n. Sie wurde 1889 von Jos. Feiner eröffnet, der den Betrieb durch technische Neuerungen schnell fördern konnte. Der Verlag und Druck von Zeitungen bildete von jeher die Haupttätigkeit, doch war dem Unternehmen auch eine Buchhandlung angeschlossen, die später aller dings wieder in andere Hände überging. In Neu-Ulm entstand 1926 ein Zweigbetrieb durch Übernahme der Veduka-Truckerei. Einige Jahre später wurde der Urani s-Verlag erworben. Von 1909 bis 1933 lag die Leitung der Firma in den Händen von Direktor Leo Feiner. Nach seinem Tode ging sie an Willi Feiner Uber, mährend Franz Feiner die Geschäftsführung übernahm. * Auch die Firma Oscar Hengstenberg's Buchhandlung in Wattenscheid blickte am 1. November aus ein fünfzigjähriges Bestehen zurück. Sie wurde als Zweigniederlassung der Buchhandlung Oscar Hengstenberg in Bochum eröffnet und 1895, nachdem sie schon einmal den Besitzer gewechselt hatte, von Otto Lohn übernommen. Nach dem Tode dieses tüchtigen Buchhändlers im Jahre 1919 führt seine Witwe das Geschäft weiter, seit einiger Zeit von ihrer Tochter in der buchhändlerischen Leitung unterstützt. Veranstaltungen der Gruppe Buchhandel Sonntagstrefsen am 12. November in Düsseldorf Wie alljährlich wollen wir auch in diesem Winter zu einem Treffen Zusammenkommen, auf dem die wichtigsten Neuerscheinungen besprochen werden. Die Leitung der Arbeitsgemeinschaft hat Büchereidirektor vr. Walter Rumpf, Bochum, übernommen. Beginn des Treffens: 15 Uhr. Ort: Gemeinschaftsraum des Verlages L. Schwann, Düssel dorf, Kaiser-Wilhelm-Straße 24 (Nähe Bahnhof). Zu diesem wichtigen Treffen werden alle Buchhändler, Betriebs führer und Angestellte, des Gaues Düsseldorf sowie der Nachbargaue herzlichst eingeladen. Jeder Teilnehmer möge als Zeichen der Verbundenheit mit unseren Kameraden im Felde eine Buchspende mitbringen, die wir dann als Gruß denen schicken, die in diesem Jahr nicht bei uns sein können. Bücherlisten für die Tagung sind bei der Landesleitung Düsseldorf anzufordern. Fachschrift Angestellte — Ortsgruppe Düsseldorf In diesem Winter wollen wir uns jeden Mittwoch abend zu einer berufskundlichen bzw. literarischen Arbeitsgemeinschaft treffen. Allen Lehrlingen und Junggehilfen ist der Besuch dieser Arbeitsabende zur Pflicht gemacht. Wir beginnen unsere berusskundliche Arbeitsgemeinschaft am Mitt woch, dem 8. November, in den Räumen der Buchhandlung Stern-Ver lag, Fricdrichstraße 26, pünktlich um 19.45 Uhr. Unsere bücherkundliche Arbeitsgemeinschaft, in der wir insbesondere die Neuerscheinungen be arbeiten wollen — deshalb bitte ich auch hier um die Teilnahme der Gehilfen —, beginnt am Mittwoch, dem 15. November, im Konferenz zimmer des Droste-Verlages. Littmann, Landesfachberater. Buchhändlertresfen des Gaues Hessen-Nassau Am Sonntag, dem 19. November, wird in Frankfurt am Main ein Treffen stattfinden, bei dem Dr. Johannes Beer, Direktor der 707
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