Schaffenden die Möglichkeit zu geben, sein Leben und insbesondere seinen Lebensabend so zu gestalten, daß er dies als die dankbare Quittung det Berufstätigen ausfassen kann.. Auch innerhalb der kleinen Zellen unseres großen Volkes muß der Kernpunkt unseres nationalsozialistischen Programms .Ge meinnutz geht vor Eigennutz^ die stets mahnende Devise sein«. Baur zeigte dann die Hilfsarbeit des deutschen Buchhandels auf, wie sie sich jetzt bietet. Er erwähnte, wie der Buchhandel schon in vergangenen Jahrzehnten die Schaffung von Buch händlererholungsheimen u. a. m. vorwärts getrieben habe, ohne die Hilfe öffentlicher Unterstützung in Anspruch genommen zu haben, »einzig und allein durch die Initiative von deutschen Männern, deren Namen hier aus gezählt eine lange Kette bilden würden«. Aber eines Mannes gedachte der Leiter des Deutschen Buch handels, dessen Name mit dem Strausberger Heim für alle Zeiten verbunden sein wird: Friedrich Feddersens, der alles daransetzte, um als Vorsitzender des Unterstützungs-Vereins sein Werk mit der Schaffung des Altersheims zu krönen. Ein grausames Geschick habe es anders gewollt. Kurz vor der Fertigstellung hat ihn der Tod hinweggerafft. Und es ist eine bittere Ironie, daß der bereits festgelegte Einweihungstermin nicht eingehalten wurde, weil am gleichen Tag Friedrich Feddersen zur ewigen Ruhe be stattet wurde. Seiner gedachte Baur mit folgenden Worten: »Wird dieser Mann allein schon wegen der Lauterkeit seines Charakters und seines Schaffens immer einen Namen bei uns führen, so wird er aber besonders mit diesem Haus für immer verbunden sein. Wenn wir dieses Haus nun seiner Bestimmung übergeben, und damit erneut zu den bisherigen sozialen Leistungen des Buchhandels einen weiteren großen Stein hinzufügcn, so ehren wir damit auch am besten das Vermächtnis Friedrich Feddersens«. Die Schwierigkeiten der Durchführung des Planes und den Abschluß dieser Arbeiten zeigte in sachlichen Worten Herr Bor - stell. Man spürte aus diesen Worten die enge Verbundenheit mit der Tätigkeit Feddersens und der gesamten buchhändlerischen sozialen Arbeit. Als stellvertretender Vorsitzender der »Geselligen Vereinigung Berliner Buchhändler und ihrer Freunde« dankte Verlagsbuchhändler Hillger und sprach den Insassen seine besten Wünsche aus. Eine Kaffeetafel hielt die Teilnehmer der Feier noch bis in die frühen Abendstunden zusammen. Die dabei spontan geäußerte Anregung Wilhelm Baurs, für die notwendige Bücherei des Hauses durch entsprechende Spenden zu sorgen, fand lebhafte Zustimmung, denn — was wäre ein Buchhändler ohne Bücher. Wir haben das Haus verlassen, als es langsam dunkelte, kaum hörbar fielen die Herbstblätter in den Rasen und auf die Gartenwege. Sonst aber war Ruhe, eine tiefe Ruhe. Dunkel stand der Gedenkstein, der vor dem Haus an Friedrich Fedder sens Arbeit mahnt und seiner Leistung gedenkt. elg. Das Buchhändler-Altersheim in Strausberg Von Äans Köynck, Schriftführer des „Unterstützungs-Verein Deutscher Buchhändler" Soziale Einrichtungen und soziale Bedingungen geschaffen zu haben, sind anerkannte Erscheinungen im deutschen Buch handel. Schon vor langer Zeit sorgten weitsichtige Buchhändler für das Wohl und Wehe ihrer Berufsgenossen! bezeichnend dafür ist die Arbeit einer bereits im Jahre 1846 eingesetzten Kommis sion, der als Sachverständiger der »Rechnungs-Rathe Brune« von der »Königlich-Preußischen Wittwen-Verpflegungs-Anstalt- beigegeben war und welche die Aufgabe hatte, das »Statut einer Wittwen- und Waisenkasse der deutschen Buchhändler» zu be raten und auszuarbeiten. Der »Börsenverein der Deutschen Buch- Oben: Das Heim von der Straßenseite — Das Heim vom Park gesehen — Heim- insasscn vor dem Wandel gang Unten: Mtihlenstieß und Hochwald — Der Neubau sPrivataufnahmen S) 744 Nr. 281 Donnerstag, den 9. November 1938