Mengst Maestoso Zlasteia ly» Seiten Ee-ct UN- 32 ganzseitige Ab bildungen (Photos)- in Leinen RM 6.20 m v o r z u g s a n g e b o t ! Hl Im Mittelgründe dieses schönen und erfrischend männlichen Buches sehen wir ein stolzes Pferd: den Lipizzanerhengst Maestoso Austria, einen Schimmel edelster Rasse, von fast menschlicher Klugheit und makelloser Schönheit. Cr hat schicksalhaft zwei Menschen zusammengeführt: den „Anheiligen Georg", einen abgebauten Kavallerievffizier, dem nichts blieb als seine Liebe zu den „Rössern", der aber vital, lebensfroh, kame radschaftlich und stark in seiner Lebensliebe geblieben ist, und die „Ungarische", eine verarmte, aber durch eigenen Fleiß wieder zu Wohlstand gekommene ungarische Adlige. Wir finden diese beiden zur Zeit der Geschichte in den österreichischen Bergen, in der Heimat des Mannes. And während sie ihrer Liebe zu dem Pferde und ihrer eigenen frohgemut leben, erzählen sie sich gegenseitig vom Glück ihrer Begegnung und damit uns die Geschichte des Pferdes und die ihrer Liebe. - Was der Dichter dergestalt über ein Pferd und zwei liebende Menschenherzen zu erzählen weiß, das ist blinkend wie ein Sommertag im Hochgebirge und erfrischend wie der Abend, der ihm folgt. Oer Erzähler hat sein eigenes jugend liches Herz an die Mitteilung kraftvoller Schicksale verloren, er liebt selbst dieses majestätische Pferd und die beiden Menschen, die in ihm die Kraft urtümlicher Lebensmächte sich widerspiegcln sehen. Cs ist dem Leser, als rege die Schönheit des Eicres, seine unbekümmerte Lebens seligkeil die Menschen an, ebenso schön, heiter, lebensselig zu sein, als töte der Blick auf das Kreatürliche alles in ihnen, was Konventionen und kleinliche Vorurteile gemeinhin in anderen Menschen errichtet haben. - Lehmann erzählt dies alles in einer herzlichen und sehr natür lichen Sprache, von starkem Humor gewürzt, aber geadelt durch eine Feinfühligkeit, die es ihm ermöglicht, auch gewagte Oinge erotischer Natur auszusprechen. Zwischen dem Berglande - der Heimat des Mannes - und der ungarischen pußta - der Heimat der Frau - pendelt die Schilderung hin und her, beide Landschaften in starken Bildern beschwörend. Neben das eine tritt noch ein anderes Liebes paar, ein Bildhauer und seine Freundin, zu diesen vieren der Pfarrer des «Ortes, mit gerunzelter Stirn sieht, aber doch das Echte aller Äußerungen erkennt. Oas Buch wurde durch Bilder aus der berühmten „Spanischen Reitschule" in Wien und aus dem Gestüt geschmückt: der edle Kopf eines Schimmelhcngstes, seine Grazie im Sprunge und sein Liebeln mit den Eieren auf der Weide Oenkmal zu setzen, durch die wir Men schen bestimmt werden, uns in das verlorene Paradies der Schönheit zu rückzusehnen. Aber was bei anderen Sehnsucht bleibt, ist zwischen die sen Liebenden Wahrheit geworden. VLKL?cO I^I v k L 5 v L IA 877 Börsenblatt f. d. Deutschen Buchhandel. 10S. Jahrgang. Nr. 266 Mittwoch, Len 15. November 1S3S 6189