Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.12.1939

Bücherhallen der Reichsmessestadt Leipzig In diesem Jahre blicken die Städtischen Bücherhallen aus ihr flinfundzwanzlgjähriges Bestehen zurück. Am 1. April und am 1. November 1914 wurden die Erste und die Zweite Städtische Blicherhalle eröfsnet. Der von dem damaligen Direktor der Bltcher- hallen Dr. d, o. Walter Hosmann aufgestellte Aufbauplan sah die rasche Errichtung von vier Hauptbüchereien in den Hauptstadttetlen anstelle einer einzigen für die Bevölkerung meist schwer zu erreichen den Zentralblicherei im Stadtkern vor. Infolge Krieg und Inflation wurden die weiteren Hauptbiichereien erst 1925 und 1929 geschaffen. Unterdessen ist die Stadt Leipzig so stark gewachsen, daß die von Ansang an vorgesehenen Außen- oder Zweigbllchereien nun dringend nötig sind. Aus Grund einer sachlich und methodisch sehr ausschluß- reichen Untersuchung des jetzigen Direktors der Bücherhallen, vr. Walter Hoyer, ergibt sich, daß noch dreizehn Außenbüchereien er forderlich sind ') i der Plan dafür ist bereits ausgearbettst und wird hoffentlich trotz des Krieges bald durchgesllhrt. In den ersten LS Jahren ihres Bestehens konnten die Städtischen Bücherhallen be deutende Leistungen erzielen. Die sorgsame äußere Pflege der Buch bestände wie die vorbildliche Unterbringung der Büchereien in eigenen Gebäuden mit ansprechend ausgestatteten Räumen haben zusammen mit einer gut ausgebildeten, für ihre menschlich- erzieherische Aufgabe besonders ausgeschlossenen Mitarbeiterschaft wesentlich zu diesen Erfolgen beigetragen. Die zuerst in Verbindung mit den Bucherhalen entstandene, jetzt organisatorisch selbständige »Deutsche Volksbllchereischule«, der ein bedeutsamer An teil an der Ausbildung des spezifisch volksbibliothekarischen Beruss- standes zukommt, ist vor fünfundzwanzig Jahren gegründet. Die Bllcherhallen der Reichsmessestadt Leipzig haben in den ersten fünfundzwanzig Jahren ihres Bestehens aber nicht nur in Leipzig selbst wertvolle Kulturarbeit geleistet, sondern sind auch für bas gesamte deutsche Biichereiwesen richtunggebendes Beispiel ge worden. Biele der Anschauungen und Arbeitsformen, die hier ent wickelt sind, sind von zahlreichen Büchereien übernommen worden. Bedeutende Einrichtungen — wie das Institut sllr Leser- und Schrift tumskunde! die Deutsche Volksbüchereischule: die Staatliche Volks- bllchereistelle sür den Regierungsbezirk Leipzig wie der Aufbau des sächsischen Bllcheretwesens überhaupt; das Einkausshaus sllr Büchereien; die Besprechungsarbeit sllr die Zeitschrift der Reichsstelle für Volksblichereiwcsen -Die Bücherei- — sind unmittelbar aus der Arbeit der Leipziger Bllcherhallen hcrvorgegangen oder ohne sie nicht zu denken. Für den Buchhandel sind außer den bedeutsamen An regungen, die er allgemein von der Leipziger Büchereiarbeit empfangen hat, vor allem auch die Katalogarbeitcn wichtig geworden, die von den Bücherhallen und dem ihnen eng verbundenen Institut sür Leser- und Schrifttumskunde geschaffen sind und die sich gerade auch durch die Veröffentlichungen in den letzten Jahren s»Rasscnkunde«, »Österreich«, -Deutsche Vorzeit«, »Lesenswerte Bücher«, -Der Führer in hundert Büchern«, »Deutsche Kolonien«) für die praktische Arbeit des Buchhandels als wertvoll und nützlich erwiesen haben. Hs. Arbeitstagung sür Verleger und Gauobmänner des Buchhandels Am Montag fand in Berlin im Haus der Deutschen Presse in Anwesenheit des Präsidenten der Neichsschrifttumskammer Staats rat Hanns Johst unter Vorsitz des Leiters des Deutschen Buch handels Vizepräsident Wilhelm Baur eine Arbeitstagung sllr die Verleger schöngeistiger Literatur und die Gauobmänner des Buch handels statt. Für das Reichsmtnisterium sür Bolksaufklärung und Propaganda sprachen der Leiter der Schrifttumsabteilnng Mini sterialdirigent Haegert sowie die Ncgierungsräte vr. Hövel und vr. Erckmann. Reichssteuerzahlungen im Monat Dezember I93S s. Abführung der Lohnsteuer, Wchrsteuer und des Kricgszufchlags zur Lohnsteuer für Lohnzahlungen in der Zeit vom 18. bis 38. November sbzw. vom 1. bis 38. November, wenn die sllr die -) Walter Hoyer: Die Durchdringung der Großstadt durch die Bücherei. Mit Tafeln und Skizzen. Leipzig: Institut für Leser- und Schrifttumskunde. 1939. 31 S. Zeit vom 1. bis 15. November einbehaltene Lohnsteuer weniger als 288 NM betrug) und Abgabe der Lohnsteuer- und Wehr steueranmeldungen für den Monat November. 5. Abführung der im November 1939 ersparten Lohnteile gemäß Durchführungsverordnung zu Abschnitt IV der Kriegswirtschafts- Verordnung vom 11. Oktober 1939. 5. Abführung der Bllrgersteuer für Lohnzahlungen im Monat No vember. <18.) 11. Fälligkeit der von den Lohnsteuerpflichttgen durch Ein behalten eines Lohnteils zu erhebenden Bürgersteuer. slü.) 11. Entrichtung der Einkommensteuervorauszahlung, einschließ lich des Kriegszuschlags zur Einkommensteuer, bzw. der Körper- schastssteuervorauszahlung. (18.) 11. Entrichtung eines Drittels der Mehreinkommensteuer 1939. (18.) 11. Voranmeldung und Vorauszahlung der Umsatzsteuer sllr Monatszahler. 14. Entrichtung der Werbeabgabe sür Werbeeinnahmen im Monat November. 15. Lohnsnmmensteuer für den Monat November, soweit in der Gemeinde eine solche eingeführt ist. 28. Abführung der Lohnsteuer, Wehrsteuer und des Kriegszuschlags zur Lohnsteuer für Lohnzahlungen in der Zeit vom 1. bis 15. Dezember, wenn die Lohnsteuer mehr als 288 RM beträgt. 28. Abführung der in der Zeit vom 1. bis 15. Dezember 1939 er sparten Lohuteile, wenn, die abzusllhrende Lohnsteuer mehr als 288 RM beträgt. 27. Fälligkeit der von den Lohnsteuerpslichtigen durch Einbehalten eines Lohnteils zu erhebenden Bllrgersteuer. Weihnachtskataloge Für die Übersendung aller Weihnachtskataloge wären wir dank bar. Wir hoffen, zu Beginn des nächsten Jahres unseren Lesern wie der eine vollständige Liste der erschienenen Weihnachtskataloge zur Verfügung stellen zu können. Die Schriftlettung. Verkehrsnachrichten Exprehgutverkehr zu Weihnachten Um den vor dem Weihnachtsfest zu erwartenden starken Expreß- gutverkehr reibungslos bewältigen zu können, hat die Reichsbahn fol gende Sondermaßnahmen getroffen: Die Annahme von Expreßgut, beschleunigtem Eilstückgut und Reisegepäck, das ohne Fahrausweis aufgeliefert wird, wird in der Zeit vom 22. bis 24. Dezember für den Versand nach bestimmten Großstädten gesperrt, und zwar von allen Bahnhöfen der deut schen Reichsbahn nach Berlin einschließlich sämtlicher Vorortsbahn höfe, ferner von Bremen, Breslau, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Kiel, Köln, Leipzig, Magdeburg, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart und Wien. Postdienst mit dem Generalgouvernement sür die besetzten polnischen Gebiete Am 1. Dezember 1939 wurde der Postdienst mit dem General gouvernement für die besetzten polnischen Gebiete ausgenommen. Von diesem Zeitpunkt an sind nach allen Orten des Generalgouverne ments zugelassen: gewöhnliche Postkarten, gewöhnliche offene Briefe in deutscher oder polnischer Sprache bis 250 Z, Post anweisungen im Nahmen der Devisenbestimmungen. Post sendungen in jüdischer oder hebräischer Sprache und in anderer als in deutscher oder lateinischer Schrift werden nicht befördert. Sendungen nach dem Generalgouvernement sind nach den all gemeinen Auslandsgebührensätzcn freizumachen. Es gelten aus nahmslos die Versendungs-, Zoll- und Devisenvorschriften sllr Sen dungen nach dem Ausland. Postdienst nach und von dem Wilnagebiet Die litauische Postverwaltung nimmt den Postdienst in dem in die Republik Litauen eingegliederten Wilna-Gebiet in demselben Nmfang, zu denselben Gebühren und unter denselben Versendungs bedingungen wahr wie im übrigen Litauen. Der litauische Name für Wilna lautet Vilnius. Hauptschrtftleiter: vr. Hellmuth Langenbucher, Schömberg. — Stellvertreter des Hauptschriftletters: Franz Wagner, Leipzig. — Verantw. Anzeigenleiter: Walter Herfurth, Leipzig. — Verlag: Verlag des Börsenveretns -er Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schriftlettung und Expe dition: Leipzig 0 1, Gerichtsweg 26, Postschließfach 274/76. — Druck: Ernst Hedrich Nachf., Leipzig 0 1, Hospitalstrabe 11»—18. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gültig! 750 Nr. 285 Donnerstag, den 7. Dezember 1939