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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.12.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-12-30
- Erscheinungsdatum
- 30.12.1939
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1939
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Wie in den vergangenen Jahren, so wurden auch im abge laufenen Jahre neben einer Fülle kleinerer Förderungspreise eine stattliche Anzahl von repräsentativen Schrifttumspreisen verteilt. Es fei nur erinnert an den Literaturpreis der Reichs hauptstadt, der in diesem Jahre an Wilhelm Pleyer, Erhard Wittel und Herybcrt Menzel fiel (Börsenblatt Nr. 24 vom 28. Januar), den Nationalbuchpreis, mit dem am 1. Mai der Ostmarldichter Bruno Brehm ausgezeichnet wurde (Börsen blatt Nr. 102 vom 4. Mai), und an den Volkspreis für deutsche Dichtung, der vom Deutschen Gemeindetag an den Ostmark dichter Joseph Georg Oberkofler und an Friedrich Griese ver liehen wurde (Börsenblatt Nr. 283 vom 5. Dezember). Die Buchwoche und die Großdeutsche Dichtertagung wurden in diesem Jahre mit Berücksichtigung der besonderen Verhält nisse nicht abgehalten. Als große öffentliche Werbemaßnahme für das deutsche Buch wurde an Stelle der Buchwoche die Aktion: »Sende Bücher an die Front!« eingeleitet, die in erster Linie der Versorgung unserer Soldaten mit wertvollen Büchern dient. Uber den vielfältigen Einsatz des deutschen Buches in der Wehr macht — besonders hervorgehoben sei neben der Aktion: »Sende Bücher an die Front!«, die vom Rcichspropagandaministerium durchgeführt wird, auch noch die große Buchsammlung der Partei, deren Trägerin das Amt Schrifttumspflege im Auf gabenbereich des Reichsleiters Rosenberg ist — haben wir in unserer Nummer 283 vom 5. Dezember eingehend berichtet. Der engen Verbindung zwischen Jugend und Buch diente die Feierstunde »Jugend und Buch«, die von der Hitlerjugend mit einer Ansprache des Reichsjugendführers am 10. Dezember abgehalten wurde (Börsenblatt Nr. 293 vom 16. Dezember). Im Anschluß an diese Feierstunde wurden zahllose Dichter lesestunden veranstaltet, wodurch die Hitlerjugend ihr großes Interesse an dem wertvollen Buch für die Jugend und an einem engen, fruchtbaren Verhältnis zwischen Jugend und Buch zum Ausdruck brachte. Der Buchhandel wurde aufgefordert, seiner seits Ausstellungen unter dem Leitgedanken »Bücher der Jugend« zu veranstalten. Die Werbemaßnahmen für das Jugendbuch und für die Büchcrversendung an die Front stellten einen sehr bedeutsamen und vollgültigen Ersatz dar für die nicht abgehaltene Buchwoche. Die öffentliche Buchwerbung, deren Trägerin das Werbe- und Beratungsamt für das deutsche Schrifttum ist, hat damit die Aufmerksamkeit des ganzen Volkes auf die wichtigen, vom Buch im Kriege zu erfüllenden Aufgaben gelenkt (siehe Börsen blatt Nr. 281 vom 2. Dezember). Außer diesen Veranstaltungen darf als weitere Aktion der öffentlichen Buchwerbung die große Frühjahrs-Fachbuchwerbung genannt werden (Börsenblatt Nr. 26, 50, 68 u. a. vom 31. Januar, 28. Februar und 21. März). Für die Fachbuchwerbearbeit wichtig war die Mitteilung des Reichskura- toriums für das deutsche Fachschrifttum über die neuen Fach buchauswahllisten (Börsenblatt Nr. 234 vom 7. Oktober). Es ist selbstverständlich, daß auch das Fachbuch der Jugend im Rah men der Fachbuchwerbung eine besondere Berücksichtigung fand (s. Börsenblatt Nr. 46 vom 23. Februar). > Eine Reihe von wichtigen Anordnungen und Hinweisen sei im Rahmen dieses Rückblicks ebenfalls noch einmal ins Ge dächtnis zurückgerufen, so die Mitteilung des Amtes Schrift- tumspslcge über die von ihm erteilten und erstellten Auskünfte und Gutachten (Börsenblatt Nr. 192 vom 19. August), der neue Urheberrechtsgesetzentwurf (Börsenblatt Nr. 89 vom 18. April), die Bekanntmachung der Reichsschrifttumskammer Nr. 134 als wichtige Anordnung über den Einzelhandel mit Schrifttum (Bör senblatt Nr. 103 vom 5. Mai), die Anordnung über den Schutz der verantwortlichen Persönlichkeit im Buchhandel (Börsenblatt Nr. 82 vom 6. April) und die Gründung der Frontbpchhand- lungen (Börsenblatt Nr. 242 vom 17. Oktober), deren erster Wagen vor Weihnachten seine erste Reise angetreten hat (Börsen blatt Nr. 298/99 vom 23. Dezember). Wichtig für den Buchhandel war auch die Heraufsetzung des Gewichtes für Feldpostsendungen von 250 Gramm auf ein Kilo, da erst durch diese Maßnahme um fassende Büchersendungen an die Front möglich geworden sind. Selbstverständlich fanden auch im abgelaufenen Jahre eine größere Anzahl von Buchausstellungen statt, von denen noch einmal genannt seien die große Deutsche Buchausstellung in Rom (Börsenblatt Nr. 108 vom II Mai), die Buchausstellnng »Leistung und Charakter« (Börsenblatt Nr. 58 vom 9. März), die Fachbuchausstellung im Sudetengau (Börsenblatt Nr. 64 vom 16. März), die Eisenbahnfachbuchschau (Börsenblatt Nr. 95 von: 25. April), die Ausstellung »Schrifttum der Ostmark« (Börsenblatt Nr. 121 vom 27. Mai), die Reichsnährstandans- stellung (Börsenblatt Nr. 126 vom 3. Juni), die deutsche Buch nusstellung in Belgrad (Börsenblatt Nr. 294/95 vom 19. Dezem ber) und die vom Amt Schrifttumspslege ursprünglich für den Reichsparteitag vorbereitete und am 15. Dezember in Berlin er- öffnete Ausstellung »Mutter und Kind« (Börsenblatt Nr. 300/01 vom 28. Dezember). Aus Raumgründen konnten wir aus der Fülle der buch händlerischen und kulturellen Ereignisse des Jahres 1939 in dieser Übersicht und Rückschau nur die wichtigsten nennen. Aber schon die von uns gebrachte Auswahl dürfte wohl gezeigt haben, däß das Jahr 1939 gekennzeichnet ist durch den anhaltenden Aufstieg des kulturellen Lebens im neuen Deutschland im all gemeinen und der Arbeit des deutschen Buchhandels im beson deren. Die enge Verbindung zwischen dem kulturellen Leben der Nation und dem Buchhandel stellte sich immer klarer heraus, und die außerordentlich starke Zuwendung weitester Kreise zum Buch, wie sie in den vergangenen Dezemberwochen sichtbar ge worden ist, läßt uns hoffen, daß das Buch auch in künftigen Jahren, besonders in der kommenden schweren Zeit, in der unser Volk den größten Selbstbehauptungskampf seiner Ge schichte kämpft, mit beitragen wird zur inneren Stärkung und zum Bestehen der großen Bewährungsprobe unseres geliebten Volkes. Weihnachten im Zeichen der Bücher Es regnet, und damit fehlt im Küstengebiet der Nordsee die eigentliche Weihnachtsstimmung in der Natur im Gegensatz zu den höher gelegenen Gebieten unseres Vaterlandes, wo Schnee und Rauhreif liegen. Aber die weihnachtliche Stille und Ruhe sind auch bei uns eingezogen, und sie brachten die Ent spannung von den außerordentlichen Arbeitsleistungen der letzten Wochen, — vielleicht darf man sogar sagen, der letzten beiden Monate. Es wird in jedem Sortiment unter kleinen Abwandlun gen dasselbe Bild gewesen sein: Ein Andrang im Laden wie wohl nie zuvor. Vielleicht war es in den Kriegsjahren 1914—18 ähnlich. Überblickt man nun die Tätigkeit in den Wochen vor dem Fest, dann zeichnen sich klar zwei Perioden im Arbeitsgang ab, denen eine allgemeine Umsatzerhöhung vorausging, die schon bald nach dem Beginn des Polenkrieges und erst recht nach dem Ausbruch des Konfliktes mit England-Frankreich einsetzte. Die erste sehr rege Verkaufstätigkeit begann Anfang Dezember und steigerte sich wesentlich bis zum 15., dem Postschluß für die Feldpostsendungen. Die Barumsätze lagen in diesen Tagen um 30, 40, 50"/o und noch höher als an den gleichen Tagen im vergange nen Jahre. Am 15. und 16. machte sich eine kurze Pause bemerk bar, gleichsam als sollten neue Kräfte gesammelt werden, um die bald darauf anstürmende Hochflut bewältigen zu können. Auch die Barumsätze dieser Tage stiegen im Vergleich zum Vorjahr er- helblich, was um so bedeutsamer war, als die Verkäufe in den letzten Tagen vor dem Fest stets erfreuliche Höhen annahmen. Diese Vorgänge bedeuteten natürlich die Anspannung aller Kräfte. Betriebsführer und Gefolgschaft mußten ihre letzten Reser ven hergeben, und für die jungen Lehrlinge unter uns wird das manchmal recht schwer gewesen sein. Aber alle haben gut durch- 780 Rr. sos Sonnabend, dm so. Dezember IMS
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