Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.01.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-01-05
- Erscheinungsdatum
- 05.01.1932
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19320105
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193201054
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19320105
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1932
- Monat1932-01
- Tag1932-01-05
- Monat1932-01
- Jahr1932
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 3, 5. Januar 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. Dtschn Buchhandel. dann scheint cs in Deutschland doch etwas anders auszusehen, als unsere Zeitungen immer wieder in oft unfreundlicher Art be richten.« Doch möchte ich hier nicht auf politische Fragen zu sprechen kommen. Zum Schluß will ich noch von den verschiedenenWün- s ch e n,die mir beiPersönlicherAusspracheinKollegen!reiscn»warm ans Herz gelegt wurden«, berichten. Die Leiter der großen Aus landabteilungen der Großstadtsortimente sind fast ohne Aus nahme Deutsche, die cs oft schwer haben, die deutschen Belange vor der Geschäftsleitung zu vertreten. Ich wurde gebeten, auf folgendes hinzuweisen: die inländischen Lieferungsbedingungen nicht sklavisch auf das Ausland zu übertragen, längere Zahlungs fristen seien unbedingt notwendig, da bei Sendungen auf Mo natskonto in den seltensten Fällen die Bücher schon in den Hän den des Sortiments seien, wenn die Zahlung fällig ist, foikdern meistens noch auf dem Zollamt lägen. Das gleiche gelte bei BAGsendungen. Auch hier kämen die Belastungen früher als die Büchersendungen. Ein Schmerzenskind sei die Abrechnung der Kommissionssendungen. Die Schulen und Hochschulen find von Juni bis September geschlossen, auch das bücherkauseudc Publikum ist verreist oder lebt auf dem Lande, sodaß in dieser Zeit der Absatz äußerst gering ist. Es wird daher gewünscht, nur einmal im Jahr über Kommissionssendungen abrechnen zu müssen, genau wie mit den französischen Verlegern, dafür wird aber vorgeschlagen, am 15. Oktober eine Anzahlung von 15 Pro zent des Kommissionsbezuges zu leisten. Dem gegenüber steht der berechtigte Wunsch des deutschen Verlegers, in der heutigen Zeit zu wissen, was tatsächlich von den Bedingtsendungen abge setzt ist, um seine Absatzstatistikcn ans dem laufenden zu halten. Auch die Rabattfrage, die hohen Zollspesen, Portoauslagen usw. wurden angeschnitten, aber alles Fragen, die nur von Firma zu Firma geregelt werden können. Wenn ich mAne Eindrücke zusammensasse, so möchte ich be tonen, daß das deutsche Buch im Ausland unter den jetzigen schwierigen Valutaverhältnissen besonders im Norden doppelt schwer zu kämpfen hat, und daß es der gemeinsamen Anstrengung aller: Autoren, Verleger und Sortimenter und vor allem auch der Presse bedarf, damit das deutsche Buch nicht von der aus ländischen Literatur verdrängt wird. Es liegt an uns, durch ge schickte Werbung auch in unseren Freundeskreisen im Ausland den Absatz des deutschen Buches zu heben. W. L. Duchgewerbliche Rundschau. (Siche zuletzt Börsenblatt 1S31, Nr. 18«, Schrift und Satz. Die Überlegenheit der Ho,^tischen Schrift überwindet auch die ehrwürdigsten Überlieferungen. Das ergeben besonders die An strengungen zur Modernisierung der chinesischen Schrift, die jetzt planmäßig von der chinesischen Unterrichtsverwaltung gefördert wer den. In Betracht kommt die Einführung eines Alphabets aus Kombinationen lateinischer Buchstaben. Weitere Fortschritte macht die Einführung der Antiqua-Schrift auch in den asia tischen Staaten der Sowjet-Union, in denen die Schrift sprache nicht Russisch ist. Die Reformen im nahen und fernen Osten eröffnen natürlich auch Aussichten für eine Weiterverbreitung der Setzmaschine, und in diesem Zusammenhang erscheint die Meldung bedeutungsvoll, daß die Staatsfabrik für graphische Maschi nen in Leningrad sich inzwischen eine Abteilung für den Bau vou Setzgießmaschinen ungegliedert hat. U. a. wird ein Nachbau der »Ludlow«-Zeilengießinaschine in dem Programm der russischen Fabri kation genannt. Sie ist dadurch besonders interessant, daß sie von Hand Matrizen gießt, also dem Handwerksmäßigen einen größeren Anteil einräumt als die Maschinen mit vollautomatischem Matrizen- kreislauf. In großen Betrieben macht die Ludlow den Handsatz für die Herstellung von Uberschriftzeilen vollkommen entbehrlich, was namentlich für die Zeitungsherstellung ins G-ewicht fällt. Für die Erzielung spießfreien Maschinensatzes ist die Reinigung der beim Gießen bleiansetzenden Matrizen von großer Bedeu tung, und mechanische Einrichtungen zu diesem Zweck sind bereits in einer ganzen Reihe von Konstruktionen angegeben worden. Alle bisher bekannten Einrichtungen überragt der M a t r a-Apparat da durch, daß er die Matrizen in Benzin wäscht, trocknet und poliert. ohne daß er nach jedesmaligem Gebrauch zerlegt und gereinigt zu werden braucht. Der Apparat ist aus Messing solide gebaut und besitzt keine leicht zerbrechlichen und abnutzbaren Teile. Den Ver trieb hat die Firma Jntertype Setzmaschinen G. m. b. H. in Berlin SW 11 übernommen. Die Frage, ob die ständige N e u s ch ö p f u n g v o n S ch r i f t e n im Interesse des Gewerbes liegt, begegnet iu der Diskussion der Fachpresse einem ständigen Interesse. Die Frage wird wohl weiter in Fluß bleiben, da sie, wie so manche andere, ihre zwei Seiten hat. »Solange es Schriftzeichner und Stempelschneider gab« — (wir zitieren nach »Klimschs Druckerei-Anzeiger«) — »seit Gutenbergs Zeiten, immer wurden und werden neue Schriften gegossen. Der tätige Mensch, der etwas Schönes schaffen will, sucht uud findet nur in dem Wechsel, in dem Neuen sein Ideal.« Daß das Risiko bei dem Herausbringen einer neuen Schrift sehr groß ist, ergibt sich schon aus der Technik des S t e in p e l s ch n i t t e s. Um einen neuen Künstlerentwurf für die Praxis anwendungsreif zu machen, kommt eine Reihe von schwierigen Entwicklungsarbeiten in Betracht. Wie Prof. Rudolf Koch in einem einschlägigen Vortrage ausführte, wer den von vielen Buchstaben der Garnitur mehrere Formen ge schnitten, und erst im Laufe der Arbeit erweist sich durch Probesätze von Zeilen und Seiten, welche Formen besser, welche zu verwerfen sind. Diese Mülhen vervielfachen sich bei der Durcharbeitung der einzelnen Grade, für die eine rein mechanische Verkleinerung zu nichts führen kann. Den kleineren Graden muß oft eine völlig neue Zeichnung zugrunde gelegt werden, um eine Verzerrung und Ent stellung der ursprünglichen schriftkünstlerischen Absicht zu vermeiden. Ein neues Material für die Setzerei bringt die Firma I. B. Cramtie in Amsterdam in ihren For m a t st e g e n aus Stahl rohr heraus. Diese Formatstege aus Vierkantstahlrohr sind durch einen Kadmimnüberzug gegen Rosten gesichert und daher auch gegen Korrosionserscheinungen. Dem Gußeisen, das für größere Format stege bisher Verwendung findet, dürfte das Stahlrohr durch sein geringeres Gewicht und die größere Bruchsicherheit überlegen sein. Der Preis soll nicht höher sein als der für gußeiserne Stege. Mit der Klischee-Bcarbeitungs Maschine »Systems« soll dem Gebrauch von Holzfüßen mit den Mängeln des Nagelns und Spießens ein vollständiges Ende bereitet werden. Das Prinzip der kleinen Maschine, die von Otto G. Ganskow in Berlin N 54, Schön hauser Allee k/7 angegeben ist, betrifft das Eingreifen von Klischee haltern aus Messing in zweckmäßig in Bildplatten von 8^/z Punkt Stärke angebrachten Schlitzen, derart, daß der Fuß der Klischeehalter nicht über das Klischeeformat hervorsteht. Dieselben werden in den nach Bildgröße erforderlichen Schuh eingebaut, vergrößern aber diesen nicht, wie es die seither gebrauchten Facetten erforderten. Mit der »Systema« lassen sich auch in kreisförmige und üvale Druckstöcke die Facetten genau in Winkeln zu 9V Grad einschneiöen, sodaß kein Ver schieben oder Verdrehen solcher Bilder in der Form Vorkommen kann. Für die Einführung des Verfahrens ist die Herstellung der Bildplatten auf 8^/z Punkt Höhe Voraussetzung, worauf sich die Re produktionsanstalten wohl einstellen könnten. Stereotypie und Reproduktion. Die Forncherstelluu'g für den Buchdruck ist bekanntlich von dem Zeugdruck ausgegangen und noch vor kurzem hat die Übertragung der Tiefdrucktechnik vom Zeugdruck auf den Papierdruck zu einer wertvollen Bereicherung der buchgewerblichen Technik geführt. In jüngster Zeit werden auch Bestrebungen bekannt, die Hochdruck G u m m iplatte, die bisher für den Papierdruck nur eine spezielle Bedeutung in der Herstellung von Tapeten und anderem gemusterten Material hatte, für die Buchherstellung zu verwerten. Der kleine Gummistempel wächst sich also hier zu einer Maschinenform aus, und der Vorteil, der sich bei einer Verwertbarkeit des Verfahrens im großen ergibt, liegt nicht zuletzt in der Möglichkeit, die billigen Anilin-Druckfarben der Papierverarbeitungsindustric mit zu ver wenden. Besonders gute Erfolge sind mit einem Spezialverfahren der Firma Fischer L Krecke G. m. b. H. in Bielefeld erzielt worden. Die Hochdruck-Guinmiplatten kommen fast ausschließ lich in rotierend arbeitenden Maschinen zur Verwendung, wobei die selben auf einen kleineren oder größeren Plattenzylinder unter Ver mittelung einer Unterlage von Papier oder Leinen aufgespannt werden. Die Patent-Bleimatrizen der Bielefelder Firma eignen sich auch zur Übertragung von Autotypien mit verhältnismäßig feinem Raster. Es ist hier interessant zu sehen, welche Möglichkeiten die Technik des Hochdrucks noch einschließt. Bereits früher haben wir an dieser Stelle die Bemühungen er wähnt, den Illustrations-Hochdruck durch eine Verbesserung der Re produktion gegenüber dem Offsetdruck wettbewerbsfähig zu halten. Zn jüngster Zeit hat die Graphische Kunstanstalt Schüler inStutt - gart mit ihren einfarbigen Buchdruck-Spezialklischees für Druck auf 11
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder