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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.11.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-11-22
- Erscheinungsdatum
- 22.11.1910
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- Deutsch
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- Saxonica
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1434V Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. Fertige Bücher. 278. 22. November 1918. Albert Langen Verlag für Litteratur und Kunst München HI Für das Weihnachtsgeschäft seien nachdrücklich empfohlen: Karl Borromäus Heinrich, Menschen von Gottes Gnaden Roman. Geheftet 3 Mark, in Pappband 4 Mark, in Halbfranz 6 Mark Rheinisch-Westphälische Zeitung: Von Karl Borromäus Heinrich habe ich an dieser Stelle schon früher zwei Bücher angezeigt und das letztemal bemerkt, daß große künstlerische Möglichkeiten in ihm lägen. Sein neues Buch, die Erzählung „Menschen von Gottes Gnaden", hat meine Erwartungen weit übertroffen. Ich habe es an einem Samstag- nachmittag gelesen und weiß nicht, ob ich je einmal eine solche Feierabendftimmung genoffen habe. Es war mir seit langem das stärkste Erlebnis. And nun sprechen über das Buch? Man sollte es sich versagen; man sollte es so in sich aufnehmen, wie dieser junge Baron das Leben in sich aufnahm, dieser Mensch von Gottes Gnaden, der „alleingebliebene, reingebliebene Mensch", der — man möchte es paradox nennen — „an der Anfruchtbarkeit seines Lebens gleichsam vertrocknet". Dieser Dichter scheint die Kulturen ganzer Wellen, ganzer Völker in sich zu tragen, und sein Werk ist aus der Mystik jahrhunderte alter Traditionen geboren. And doch ist es modern: der Schluß, die Geschichte des Findelknaben, redet ganze Erziehungs lehren und wirft alle zunftmäßige Pädagogik kühn über den Hausen. Zudem diese Stilkultur! Dieser Wohllaut, dieser schlagende Beweis für die alleingültige Form! Dann die Menschengestaltung. Ein paar Striche, und es ist Leben da. Geradezu beispiellos erscheint mir die Treffsicherheit in der Charakteristik der Schülergestalten. Aber warum hier von Einzelheiten sprechen? Es ist das Buch eines Könners. Karl Borromäus Heinrich, Karl Asenkofer Geschichte einer Jugend. Geheftet 3 Mark 50 Pf., in Leinen gebunden 5 Mark, in Halbfranz 6 Mark 50 Pf. Süddeutsche Monatshefte, München: Wenn ich aber sagen sollte, welches erzählende Buch des letzten Jahres den stärksten und nachhaltigsten Eindruck auf mich gemacht hat, so müßte ich Karl Asenkofer von Karl Borromäus Heinrich nennen. Das ist mehr als Literatur; jede Zeile ist erlebt, und was noch wichtiger, jedes Erlebnis ist behutsam aufbewahrt! noch hängt der ganze Flügelslaub an den leichten Schwingen. Ein Buch von packender Ehrlichkeit, die nichts hinzutut und so niemals den Eindruck des Beabsichtigten, Arrangierten aufkommen läßt. Wiener Allgemeine Zeitung: . . . Eltern und Erziehern aber sei daS Buch, von dem hier die Rede war, ganz besonders empfohlen; sie werden daraus ersehen, daß jegliche Erziehungskunst, die sich um die Seele des Kindes nicht kümmert, nicht einen Pfifferling wert ist. Aus jenen Kapiteln aber, in denen über Karl Asenkofers religiöse Kämpfe berichtet wird, mögen all diejenigen Trost schöpfen, die selbst Ähnliches erfahren: Karl Asenkofer war ein großer Sünder, aber er ist sicher ein guter Mensch geworden. Karl Borromäus Heinrich, Karl Asenkofers Flucht und Zuflucht Roman. Geheftet 3 Mark, in Leinen gebunden 4 Mark, in Halbfranz 6 Mark Saalezeitung, Halle: Heinrichs erstes Buch, das er als ganz junger Mensch schrieb, hatte ungeheueres Aufsehen erregt. Es fand die glänzendste Beurteilung erster Schriftsteller und wurde auch vom großen Publikum allgemein anerkannt. Mit Recht! Selten wurde ein ursprünglicheres und getreueres Buch geschrieben. Nun hat Heinrich sein zweites Buch heraus gegeben: Die weiteren Schicksale dieses Heinrichs. Es steht an Wert dem ersten Buch nicht nach. Man liest es mit der größten Aufmerksamkeit und eine seltene Ruhe zieht beim Lesen in einem ein. Der tief sittliche Ernst, der in der Wiedergabe liegt, die unumwundene Offenheit, mit der hier Heinrich die verborgensten Wunden klar sieht und ehrlich, unverblümt eingesteht, tritt jedem Leser so klar, aber trotzdem so unaufdringlich vor Augen, daß das Buch uns die Gewißheit bringt, daß Karl Borromäus Heinrich zu den bedeutendsten Erzählern von beute gehört. Münchner Post: Karl BorromäuS Heinrich hat kein Auflagenbuch geschrieben nach dem Gefallen der Menge, er folgte wiederum, wie in seinem so erstaunlich reifen Erstlingswerk, ganz sich selbst. Wiederum nicht das kleinste Zugeständnis an die Phrase, wiederum ein knapper Stil und jene strenge Sachlichkeit, die sich von der Pedanterie durch ihre Wärme unter scheidet. Man möchte sagen, wenn es nicht so trivial klänge, hier ist alles mit Herzblut geschrieben. Kurz ein ernstes, gutes Buch, weil es wahr und ehrlich und so überaus unaufdringlich ist. Das wundervollste aber sind wieder die Stellen über die Mutter, ein Denkmal in wenigen goldenen Worten, wie es nur die wirklich gefühlte Liebe und Sohnestreue zu schaffen vermag. In Rechnung mit 25°/„ bar mit 33'///«, Partie 7/6 München, 19. November 1910
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