17, 21. Januar 1930. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. 463 e Älkred Döblin öerlin ^lexanderolatr Oie Oesc^iclite vom I ranr kiborliopf ^6. ^1u/7aAe. 6e^e/tet 7 6anr?e>nen 9.26 Jetzt gibt es wirklich ein deutsches Epos, jetzt gibt es wirklich einen deutschen Roman, der mit einem neuen Inhalt zugleich eine neue Form findet, jetzt gibt es Döblins „Berlin Alexanderplatz". Ein Werk, in dem der quellende Reichtum seiner Improvisationen auf Grund gesetzt wurde und in eine neue Form eingegangen ist. Ein Menschentausend wird von Döblin zusammengekehrt und in Bewegung gesetzt. Was soll man mehr bewundern? Die Fülle oder die Form? Den Reichtum oder die Strenge? Die Drastik oder die Zartheit? Die Konsequenz oder den Humor? Denn das ist das Wunderbare: die Leichtigkeit, mit der hier eine Berlinische Welt hingestellt und erzählt wird. Die zauberische Grazie, in die hier der Berliner Dialekt eingcht. Die Bereicherung, die die Sprache durch den Berlinischen Slang erfährt. „Berlin Alexanderplatz" bereichert den deutschen Roman um einen ungewohnten Inhalt und eine ungewohnte Form. Mehr noch: er führt den Roman durch tausendfältige Spiegelungen und Brechungen der Gedanken und der Darstellung über sich selbst hinaus zum Epos, zur Odyssee durch das Berlin von 1928. Herbert Jhering im „Berliner Börsen-Courier" Herrlich! — Das muß das erste Wort sein, wenn man von diesem hinreißenden Buch berichtet. Noch nie ist uns Mensch liches so nackt begegnet wie hier. Nirgend beschreibt er, schildert er: alles ist Vorgang, Anschauung, Figur. Diese fünfhundert Seiten Papier leben! Wenn man ein cingeschlafcncs Herz hatte, geronnenes Blut, resigniertes Hirn: über diesem Buch müssen tote Herzen zu schlagen beginnen, zähes Blut zu fließen und Köpfe zu fiebern. Hier spricht Berlin, hier schreibt Berlin. Neue Freie Presse, Wien In diesen fünfhundert Seiten hat Döblin, der Dichter und Arztbeobachter, den Schein und das Sein der ganzen Stadt eingcfangen, der Groß-Stadt, der großen Weltstadt, des Lebens auf der Erde und des Weltdenkens. Döblins Einblick in die Denkart und Sprechart, den Jargon jener durch eigene und fremde Schuld in Kampf mit den Ordnungsgesetzen verwickelten Schichten, ist einzigartig. Unerhört ist die Technik des Erzählens, die Döblin anwendet, aus unserer Zeit geboren, ihrem Tempo homogen. Nur einem wahren Dichter konnte die Erkenntnis gelingen, wie auch im dunkelsten und trübsten Leben Liebe gedeiht und wie sie das Glück gibt. Münchener Neueste Nachrichten, München ^ u e/üi n/> e ^e ^roejieite UNI? A e ^ au/e n e t e ?a 1 a te nrrt einer' nr e ^ r/ar ^ » A e n ec?er--ahe i?ee H c ^ u tL u m e a ^/a «x e e ioeten/oe s>. Fitcher Verlag - Verlin ^uslielerunI i OeipLiß Ol, I^eclLrnZlrLÜe 42, di? 8ebvvei2! Verem88vrlimevl Ollen, IQ v?ien vorrsüß bei k. Oecbner L 8obo, in Lumpest bei öelü 8om1ü, in ^EterdLin bei kicbarä Lins Börsenblatt s. d. Deutschen Buchhandel. 87. Jahrgang. 62