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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.02.1942
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1942-02-21
- Erscheinungsdatum
- 21.02.1942
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- Deutsch
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Reichsgau Wartheland Betr.: Gehilfenprüfung Frühjahr 1942 Diejenigen Lehrlinge und buchhändlerischen Hilfskräfte, die im Frühjahr d. Js. ihre Gehilfenprüfung ablegen wollen, haben umgehend die erforderlichen Unterlagen gemäß Mit teilung im Börsenblatt vom 13. Januar 1942 S. 9 an die Landesleitung der RSK. in Posen, Schloßfreiheit, einzureichen, damit von hier die Überweisung an einen Nachbargau vor genommen werden kann. Gleichzeitig werden die Lehrherren aufgefordert, die Lehrlingspässe der bei ihnen tätigen Lehrlinge zwecks Prüfung an obige Adresse einzusenden. Falls sich der Lehrlingspaß in Leipzig befindet, ist dies anzugeben. I. A.: Haß Beachtung von Schriftsteller-Decknamen durch die Verleger Aus gegebener Veranlassung wird darauf hingewiesen, daß auch die Verleger verpflichtet sind, bei Herausgabe eines Werkes des Schrifttums darauf zu achten, daß ein gegebenen falls verwendeter Deckname ihres Autors in die von der Reichsschrifttumskammer, Gruppe Schriftsteller, geführte Deck namenrolle eingetragen ist. Sollten sich aus der Nichtbeachtung der Anordnung über die Verwendung von Decknamen (in der Fassung vom 21. Juni 1938) Weiterungen ergeben, so wird schon jetzt darauf hingewiesen, daß auch der Verlag, der das dann unter dem nicht erlaubten Decknamen erscheinende Buch veröffentlicht hat, auch gemäß §§ 25 und 28 Ziff. 2 der Ersten Durchführungsverordnung zum Reichskulturkammergesetz in Ordnungsstrafe genommen werden kann. , Buchhändler im Osten Ein Feldpostbrief an einen jungen Buchhändler Lieber Berufskamerad! 9 Erst dieser Tage erreichte mich Ihr Brief. Haben Sie herz lichen Dank für Ihre freundlichen Zeilen, denen ich entnehmen konnte, daß es Ihnen trotz der russischen Kälte gut gehe und daß die Stimmung bei Ihnen und den Kameraden gut sei. Sie schreiben mir weiter, daß Sie dort gar keine Abwechslung hätten, die Gedanken seien viel in der Heimat und damit ver bunden mit den Aussichten für unseren Beruf nach dem Kriege. Das ist durchaus verständlich! Ich kann Ihnen jedoch ver sichern, daß auch wir, die wir in der Heimatfront unsern Platz ausfüllen müssen, mit den Gedanken oft und oft bei unsern Kameraden sind, die uns die bolschewistische Pest vom Halse halten und sie für Deutschlands und Europas kulturelle Er haltung ausrotten. Wir richten unsere ganze Arbeit in der Heimat auf Euch, Kameraden, aus und ich frage mich bei jedem Buch, das ich verlege oder neu auflege, ob es auch für unsere Soldaten draußen geeignet wäre, sei es zur Fortbildung oder auch nur zur Zerstreuung. Das machen alle verantwortungsfreudigen Verleger, und die es nicht tun wollen, werden auf geeignete Weise an ihre Pflichten, die jeder im Kriege auf sich zu nehmen hat, erinnert. So ist es bei den Verlegern, so ist es bei den Sortimentern, die den Angehörigen die Bücher emp fehlen, die Euch ins Feld gesandt werden. Sie haben sich, dem Aufruf des Leiters des Deutschen Buch handels folgend' zum Osteinsatz nach dem Kriege gemeldet. Mit Ihnen haben das sehr viele, besonders Jungbuchhändler, auch solche, die noch in der Heimatfront stehen, getan. Vor erst stehen für diesen Einsatz die Ostgaue Danzig-Westpreußen, Wartheland und die neuen Gebietsteile von Ostpreußen und Schlesien zur Verfügung. Ihre Zukunftssorgen erscheinen mir etwas übertrieben. Soldaten, die heute an der Front stehen und nach dem Kriege in ihre Berufsarbeit zurückkehren, brauchen sich wirklich keine Zukunftssorgen zu machen. Für alle wird sich der Arbeitsplan finden, den sie suchen. Das trifft mehr denn je auch für den Buchhandel zu. Wer aber einen Arbeitsplan sucht, um sich auf seinen Lor beeren auszuruhen, darf sich nicht gerade für den Osteinsan melden. Aus so manchen Zuschriften ist herauszulesen, daß man annehme, man bekäme eine vollständig eingerichtete Buchhandlung, das Betriebskapital schenke der Staat, die Kun den würden in den Laden strömen, die Kasse stets gefüllt sein. Die einzige Arbeit würde sein, diese gefüllte Kasse allabend lich zu zählen und die Gehilfenschaft zu beaufsichtigen. Das ist etwas kraß von mir ausgedrückt, trifft aber den Nagel auf den Kopf. Sie, mein lieber Kamerad, verlangen von mir indirekt auch so ein Objekt, dazu wäre ich ja Landesobmann eines Ostgaues und hätte die notwendigen Verbindungen und würde doch sicher in erster Linie über den Einsa§ in dem von mir betreuten Gau befragt. Viele haben den Aufruf des Leiters des Deutschen Buch handels so verstanden, als wenn bei Annahme der Meldung Selbständigkeit garantiert würde. Buchhandlungen können je doch nur nach und nach eingerichtet werden. Da, wo bereits heute Bedarf für eine neue Buchhandlung eintritt, wird die Genehmigung zur Eröffnung heute nicht erteilt, oder die ehe mals polnischen Buchhandlungen werden durch Treuhänder verwaltet. In beiden Fällen werden endgültige Besitzer nur Frontkämpfer sein. Das mögen 20, 30 oder auch mehr Buch handlungen sein. Die meisten der zum Osteinsatz gemeldeten Buchhändler müssen Sortimenter in diesen oder in den be stehenden Buchhandlungen werden. Buchhändler, selbständig oder angestellt, bedeutet aber für uns restlosen Einsatz für das Deutschtum im Osten. Kommt er in eine Stadt des neuen Ostens, so wird er mehr oder weniger auf sich selbst gestellt sein. Er kann nicht oft zur Gauhauptstadt reisen, um sich dort mit seiner Fachorganisation zu beraten, dazu sind die Ent fernungen zu groß, sie bedeuten oft Tagesreisen. Er kann aber, ist. er der richtige Kerl, seine Buchhandlung zum kulturellen Mittelpunkt der Kreisstadt oder des Ortes machen. Zu ihm muß vom Kreisleiter, Bürgermeister bis zum kleinsten Eigen kätner Vertrauen gefaßt werden. Er verkauft nicht nur Bücher, er muß auch eine Leihbücherei betreiben, er wird zu den Schul büchern auch die Schulhefte dahaben, zur Fibel die Tafel und den Griffel. Er muß gemeinsam mit KdF. kulturelle Veran staltungen, sei es auch nur durch Übernahme des Eintritts kartenverkaufs, betreuen. Er wird nicht nur Buchverkäufer sondern besonders Buchberater sein müssen: Buchberater z. B. durch Vorträge über oder Lesungen aus Büchern in der HJ., in den Betrieben usw. Er muß Dichterlesungen veranstalten und die große Werbeaktion Buchwoche in seinem Ort durchführen. Zu allem gehört der ganze Einsa§ jedes Buchhändlers und ein Ringen um jeden einzelnen Menschen, damit dieser nicht das vermißt, was ihm neben seiner bisherigen Tätigkeit im Alt reich kultureller Ausgleich war. Jeder Deutsche, der in den neuen Ostgebieten eingesetzt wird, sei er Beamter, Angestellter, Bauer oder Arbeiter, soll sich hier heimisch fühlen. Dieses hei mische Gefühl zu bereiten, ist mit Aufgabe des Buchhändlers im Osten. Auch in den größeren Städten wie Danz ; g, Posen, Brom berg, Li^mannstadt, Kattowitj, um nur einige zu nennen, haben die Buchhändler ganz anders geartete Aufgaben zu erfüllen, als in den gleichgroßen Städten des Altreichs. Die Arbeit unterliegt anderen Gesehen, die durch die Aufbauarbeit im Osten diktiert wird. Hier gibt es genügend alteingesessene Buchhandlungen, die sich trotz Freistaat und Polentum erhalten haben, die je§t, besonders aber nach Beendigung des Krieges tüchtige Buchhändler und Buchhändlerinnen benötigen, die ge- 34 Nr. 36, Sonnabend, den 21. Februar 1942
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