Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.06.1942

Bekanntmachungen und Mitteilungen Anordnung des Präsidenten derReichskulturkammer Betr.: Genehmigungspflicht von Auslandsverpflichtungen Kulturschaffender Auf Grund des § 25 der Ersten Durchführungsverordnung zum Reichskulturkammergeset} vom 1. November 1933 (RGBl. I S. 797) ordne ich folgendes an: § 1 Kulturschaffende, welche die deutsche Staatsangehörigkeit besten und ihren regelmäßigen Wohnsitj im Inland haben, dürfen ohne meine schriftliche Genehmigung keine Verträge über eine künstlerische Betätigung im Ausland abschließen oder Vertragsverhandlungen darüber führen. §2 Anträge auf Grund dieser Anordnung sind bei dem Präsi denten der jeweils zuständigen Einzelkammer einzureichen und mit dessen Stellungnahme der Hauptgeschäftsführung der Reichskulturkammer weiterzuleiten. § 3 Diese Anordnung tritt mit ihrer Verkündung in Kraft. Berlin, den 6. Juni 1942 Der Präsident der Reichskulturkammer gez.: Dr. Goebbels Bekanntmachung des Präsidenten der Reichsschrifttumskammer Betr.: Durchführungsbestimmung zur Anordnung Nr. 70 Nach § 1 meiner Anordnung Nr. 70 vom 15. 4. 1940 darf schädliches und unerwünschtes Schrifttum weder vorrätig ge halten noch verbreitet werden. Insbesondere durch Ankauf und Ersteigerung jüdischer Büchereien ist derartiges Schrifttum je doch noch häufig in den Besiß von Buchhandlungen (Antiqua riaten) gekommen. Ich bestimme daher: 1. Schädliches und unerwünschtes Schrifttum ist unverzüglich abzusondern und listenmäßig mit genauen bibliographischen Angaben (Verfasser, Titel, Umfang, Verlag, Erscheinungs jahr) der Deutschen Bücherei in Leipzig zu melden. 2. Die nach diesen Listen angeforderten Werke sind gegen Erstattung der Versandkosten an die Deutsche Bücherei einzusenden; der Rest ist unverzüglich zu makulieren. 3. Zuwiderhandlungen werden nach § 5 der Anordnung be straft. Berlin, den 10. Juni 1942 Der Präsident der Reichsschrifttumskammer Hanns Johst Bekanntmachung der Reichsschrifttumskammer — Gruppe Schriftsteller I. Der Herr Präsident der Reichsschrifttumskammer hat ge mäß § 10 der Ersten Durchführungsverordnung zum Reidis- kulturkammergesetj vom 1. 11. 1933 (RGBl. I S. 797) die nachstehend aufgeführten Personen von der Mitgliedschaft ausgeschlossen bzw. ihre Aufnahme abgelehnt. Den Be treffenden ist damit eine schriftstellerische Tätigkeit unter sagt worden: Rosa Barbara Auspitjer, Wien XIII. Testarellogasse 3 (am 18. 2. 1941), August Messerklinger, München, Tegernseer Land straße 76 (am 23. 9. 1941), Alfons Roschanski, Königsberg/Pr., Brahmsstraße 16 (am 22. 1. 1942), Emil Schiatter, Ratjebuhr, Kr. Neustettin/Pommern (am 31. 1. 1941), Wilhelm Schuster, Gonsenheim b. Mainz, Gabelsberger straße 4 (am 3. 3. 1942). II. Folgende Mitgliedsausweise sind abhanden gekommen, die ich hiermit für ungültig erkläre: Nr. A 88: Schriftsteller Hermann Kasack, geb. 24. 7. 1896 in Potsdam, wohnhaft: Potsdam, Kaiser-Wilhelm-Straße 13, Nr. A 3883: Schriftsteller Bernhard Unglaub, geb. 5. 8. 1896 in Roßhaupten/Bayern, wohnhaft: Berlin W 35, Biilowstraße 25, Nr. A 1650: Schriftsteller August Zecldies, geb. 8. 7. 1897 in Altenhagen I/Kr. Springe, wohn haft: Westerfeld über Hannover, Göttinger Landstraße 44. Berlin, den 6. Juni 1942 I. A.: gez. Hule Mitteilung der Reichsschrifttumskammer — Gruppe Buchhandel Betr.: Verlorengegangene Mitgliedsausweise Die Mitgliedsausweise der Buchhändlerin Anna Luise Kühne i. Fa. Albert Lockemann Nachf., Hannover. B II—26341, und der Buchhändlerin Christa Koch vhl. Schlegel i. Fa. Oskar Stande Nachf., Braunschweig, B II—16079 sind verlorengegan gen. Sie werden hierdurch für ungültig erklärt. Den beiden Ge nannten wurden inzwischen neue Ausweise ausgestellt. Leipzig, den 3. Juni 1942 I. A.: Dr. Grewe Unterstütz.-Verein Deutscher Buchhändler „Palm“ Spendenliste Zu Gunsten der Hilfsbedürftigen des Buchhandels und für die Erhaltung und den Ausbau der Heime des Unterstütjungs- Vereins gingen in letzter Zeit folgende Spenden ein: Gustav Reich i. Fa. Verlagsbuchhandlung von Richard Schoetj, Berlin RM 1 000.— Wirtschaftsverband Leipziger Antiquare und Exportbuchhändler (Restliches Vermögen) . . .,4 000.— Wilhelm Limpert Verlag, Berlin ,.2 000.— Deutsche Buchgemeinschaft C. A. Koch’s Verlag Nachf., Berlin 1 000.— Akademische Verlagsgesellschaft Becker & Erler, Leipzig .,1 000.— Karl Rauch, Buchhändler, Dessau 500.— G. A. Kaufmann’s Buchhandlung, Dresden 1 000.— Gerhard Stalling Verlag, Oldenburg .... ,, 500.— Genossenschaft Hamburger Buchhändler, Ham burg 50.— Wirtschaftsverband Leipziger Buch-, Kunst- und Musikalienhändler. Leipzig 500.— Vorhut-Verlag Otto Schlegel, Berlin 500.— Kurt Stenger Verlag, Erfurt ,1 000.— Verlag der Deutschen Arbeitsfront. Berlin ..1 000.— Otto Elsner Verlagsgesellschaft, Berlin .... ,, 2 000.— Spiegel-Verlag Paul Lippa, Berlin ,, 300.— Wilhelm Opet$ Verlag, Leipzig 1 000.— Verlag Deutsches Rotes Kreuz, Berlin .... ,, 1Ö0.— Gesellige Vereinigung Berliner Buchhändler und ihrer Freunde, Berlin 500.— A. Bonneß i. Fa. Bonneß 8c Hachfeld, Potsdam . „ 2 000.— Allen Spendern herzlichen Dank. Weitere Beträge auf das Postscheckkonto Berlin 140114 erbeten. Berlin W 35, den 7. Mai 1942 Buchhändlerhaus Joseph Steiner, Schatjmeister 118 Nr. 127, Sonnabend, den 13. Juni 19-12