Die ersten Urteile über Im Schatten Shakespeares auf. Oer Dichter hat hier die Weisheit der letzten Reife, die ganz tief in die dunkelsten Lebensoorgänge fchaut, niemals die klaren Augen schließt und doch aus den wildesten Zuckungen und den sanftesten Biegungen der Seele eine Harmonie macht. Oer Roman ,2m Schatten Shakespeares^ ist unähnlich jedem anderen modernen Roman von Rang, da er Nachtschatten und Kröte mit Lilie und Nachtigall wachsen läßt und Englands größter Dichter war auch sein schärfster Kritiker, und unerbittlich ist er, der überzeugte Aristokrat, mit der vornehmen Gesellschaft seiner Zeit ins Gericht gegangen. Oie Verderbnis ging grade vom Hofe aus. Wie grenzenlos ste war, das weiß Eduard StuckenS ncuestcr Roman in einer Weise zu schildern, die an die glänzende Technik und Farbenglut gewisser spanischer Maler erinnert. Sie adelt die Darstellung: sonst würde die Überfülle oon Intrigen, Verbrechen und schmählichen Gemeinheiten, die ste umfaßt, schlechthin erdrückend wirken. Und Stucken braucht die düstere Macht seiner Gesellschaftsschilderung nur, um auf ihrem Hinter gründe die unzerstörbare Kraft der echten Menschlichkeit und Männlichkeit um so großartiger hervortreten zu lassen. So wird seine Dichtung zu einer Tragödie, in der Tod und Verklärung ineinander verschlungen find. ' FV. cie/- „/Veue/r