Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.01.1930
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- 1930-01-28
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- 28.01.1930
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 23, 28. Januar 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b.Dtschn. Buchhandel. In der Kinderbuchnnmme'r von Publishers' W-eekly lässt sich eine Aufsatzschreiberin über »Selbstbedienung im Kinderbuchladen« aus. In einer kleineren Stadt in Ontario hatte sie in ihrem Laden eine Ecke eingerichtet, die für sich abgeschlossen schien, aber von dem Stand der Inhaberin aus beobachtet werden konnte. Hier konnten die Kinder stöbern, die kleineren in den Fächern zu ebener Erde, die grösseren auf den oberen Teilen des Büchergestelles; Spielsachen lagen ebenfalls bereit. Die Inhaberin des Ladens girrg sehr zögernd an diesen Gedanken, er hat sich aber recht bewährt. Wenn Eltern mit Kindern kamen, strebten diese gleich in ihre Ecke, es war ihr Reich geworden, und von jetzt ab bestimmten die Kinder die Bucheinkäufe der Eltern für sie, früher war es umgekehrt der Fall. »Und wie behandeln die Kinder die Bücher«? fragte ein Besucher. »Vorzüglich«, sagte die Inhaberin, und dann erzählte sie weiter, daß die Kinder doch wohl eine gewisse Achtung vor den in einem Geschäft befind lichen Dingen mitgebracht hätten, natürlich hätte sie zum Anfang etwas nachgeholsen, aber es ist noch nicht vorgckommen, das; Bücher verdorben worden seien, und diese schonende Behandlung der Bücher, die sie bei mir gelernt haben, übertragen sie dann auch auf die eigenen Bücher zu Hause. — In Atlanta .ist von einem Warenhaus eine Kinderbuchabteilung und Ausleihe gegründet worden. Durch ein Preisausschreiben für Kinder ist der Name festgesetzt worden. Unter 50 Einsendungen wurde der Vorschlag eines 13jährigen Knaben ge wählt. Danach heißt diese im 4. Stock des Warenhauses gelegene Buchhandlung und Leihbücherei »^be 1-oUipop l-ibrary; Lollipop ist eine Näscherei, die zuerst hart ist, sich aber sehr leicht im Munde auflöst. Herr Sundheim, der Vorsitzende des bekannten« norwegisch-ameri kanischen Verlagshauses ^uF8burc; ?ubli8tim8 I1mi8« in Mmneapolis war in der nordischen Heimat, und er wurde über die Zukunft der Norwegisch-Amerikaner aus-gefragt. Herr Sundheim konnte an einigen Beispielen zeigen, daß durch schärferes Vorgehen der Schuil- behördeu die Sprachen der Bindestrich-Amerikaner zurUckgedrängt werden. Von« den in Amerika herausgegebenen Büchern in norwegi scher Sprache war die Höchstauflagenzahl 5000 Stück, meistens aber nur 2000. An den Schulbüchern merke man aber starken Rück gang. Früher wurden im Jahre 10 000 Stück eines norwegischen ABC-Buches abgesetzt, jetzt wird es kaum noch verkauft. Der Ver lag gibt zwei Schülerzeitschriften heraus, eine in norwegischer, die andere in englischer Sprache. Vor sechs Jahren wurden von der norwegischen Ausgabe 36 000 Stück abgesetzt, jetzt nur noch 10 000, dagegen kam die englische Zeitschrift früher mit 8000 heraus, sie ist jetzt auf 42 000 gestiegen. Sch. Heinrich Lohnrcy-Feier in Berlin. — Der Verband Deutscher Erzähler veranstaltet am 6. Februar abends pünktlich 8 Uhr im ehem. Herrenhaus eine Heinrich Sohnrey-Keier. Herr I)r. Gustav Manz liest einige charakteristische Proben aus den Werken des Dich ters. — Damit auch die Berliner Gehilfenschaft einmal Gelegen heit hat, den Dichter kennen zu lernen, stellt der Verlag der Schriften Heinrich Sohnreys, die Deutsche L a n d b u ch h a n d l u n g G. m. b. H. in Berlin SW 11, Dessauer Str. 38 einige Eintrittskarten kostenlos zur Versügnng. Bestellungen werden spätestens bis 30. Januar erbeten. ?ersonalnackricktea. 8V. Geburtstag. — Herr Paul Friedrich Rübe, Mit inhaber der Firma Max Rübe, Leipzig, beging am 26. Januar seinen 80. Geburtstag. Er übernahm nach mehrjähriger Tätigkeit im Pariser Buchhandel im Jahre 1881 käuflich das Geschäft seines Bruders Mar Rübe und übt seinen Beruf noch heute in bester Ge sundheit aus. Im nächsten Jahr hofft er, das seltene Fest der Gol denen Hochzeit feiern zu können. Gestorben: am 22. Januar nach kurzem schweren Leiden Herr Kommerzialrat vr. b. e. Karl Urban Mitinhaber der Firma Urban L Schwarzenberg in W i c n, im 55. Lebensjahre. Wir verdanken dem Herausgeber des Adreßbuches für den Buch-, Kunst- und Musikalienhandel von Österreich die Erlaubnis, die in der soeben erschienenen 57. Folge des Adreßbuches enthaltene Biographie des Verewigten zum Abdruck zu bringen. Karl Urban, einer der drei Söhne Ernst Urbans, der am 1. De zember 18W im Vereine mit Eugen Schwarzenberg in Wien die seit her zu Weltruf gelangte medizinische und naturwissenschaftliche Ver lagsbuchhandlung Urban L Schwarzenberg gegründet hatte, wurde am 18. Dezember 1875 zu Wien geboren. Schon frühzeitig dazu be stimmt, den väterlichen Beruf des Buchhändlers zu ergreifen, be suchte er nach der Volksschule das Untergymnasium und die Wiener Handelsakademie. Im Anschluß an eine zweijährige Lehrzeit in der Buchhandlung Gustav Fock, Leipzig, kam er aus ein weiteres Jahr beruflicher Ausbildung zu H. Le Sondier nach Paris. Nach Erfüllung seiner militärischen Dienstpflicht, die ihn nach Österreich zurückgerusen hatte, trat er km Alter von 21 Jahren ins väterliche Geschäft ein. Zunächst an der Seite seines Vaters arbeitend, wurde er diesem alsbald zum unentbehrlichen Mitarbeiter und Stellvertreter. Das schon zu dieser Zeit beträchtlichen Umfang besitzende Geschäft nahm durch die Rührigkeit und die umfassenden Fachkenntnisse Karl Urbans bald weiteren Aufschwung, der sich unter anderem auch durch die 1808 erfolgte Errichtung einer eigenen Zweigniederlassung in Berlin ausdrückte. Seit 1005, als sich der inzwischen verstorbene Seniorchef Ernst Urban nach beinahe 40jähriger Berufstätigkeit aus der Firma zurttckzog, liegt die Leitung des Wiener Stammhauses in den Händen Karl Urbans, diejenige der Berliner Niederlassung hat dessen Bruder Eduard inne. Es ist nicht möglich, in diesem knappen Nahmen zu schildern, wie sich im Laufe des jetzt mehr als 60jährigen Firmen bestandes Stein zu Stein fiigte, um ein so stolzes Gebäude erstehen zu lassen, in- dem die geistigen Leistungen auf dem Gebiete der wissen schaftlichen Medizin und der Naturwissenschaften — in jüngster Zeit auch der Veterinärwissenschaften —, darunter nicht zuletzt diejenigen österreichischer Gelehrten ein wirkliches Zentrum gefunden haben, von dem aus sie der ganzen Welt vermittelt werden. Karl Urban hat auf den festgefügten Grundmauern des väterlichen Geschäftes weiterzubauen und den zahlreichen älteren, namhaften Werken des Verlages Urban L Schwarzenberg manche andere, vielfach seiner per sönlichen Anregung entsprungene hinzuzusügen gewußt, die dem öster reichischen und deutschen Buchhandel zur Ehre, deutschem Geiste zu dauerndem Ruhme gereichen. In Anerkennung seiner Verdienste um die deutsche medizinische Wissenschaft erhielt er von der Lcopold-Franzens-Universität in Inns bruck im Mai 1927 den Titel eines Doktors der gesamten Heilkunde k. e. Einige Monate nachher wurde ihm die Auszeichnung der Ver leihung des Titels eines Kommerzialrates zuteil. Seit jeher legte Karl Urban großen Wert auf die Pflege der Be ziehungen zum ausländischen und überseeischen Buchhandel. In steter, zielbewußter Arbeit gelang es ihm, die Ausfuhr an wissenschaftlichen Werken zu bedeutendem Umfange zu entwickeln und Verleger im Auslande zur Veranstaltung fremdsprachiger (französischer, englischer, spanischer, italienischer, russischer, japanischer usw.) Ausgaben zahl reicher Werke zu veranlassen. Der Verstorbene erfreute sich sowohl im Kreise seiner Kollegen als auch der Autoren seines Verlages der größ ten Wertschätzung: seine Angestellten verehrten ihn als einen unge mein humanen Chef. Seit 1024 war Herr Kommerzialrat vr. Urban im Vorstand des Vereins der österreichischen Buch-, Knust- und Musikalienhändler in Wien. Ferner: am 24. Januar 1030 nach kurzer Krankheit Herr Albert Lankisch, Prokurist des Verlages Georg Thieme in Leip zig. Mit ihm ist nicht nur ein auf allen Gebieten besonders er fahrener Buchhändler, der bis znm letzten Augenblick seine Kräfte dem Verlage widmete, dahingegangcn, sondern auch ein Mensch mit seltenen persönlichen Gaben, die ihn zum Freund aller derer machten, die ihn kannten. Inhaltsverzeichnis. Artikel: Entscheidungen höherer Gerichte. Von vr. Alexander Elster. S. 85. Vom internationalen Zeitschriften- und Zettungsgeschäft. Von Bruno Conrad. S. 87. Besprechung: Fraenger, Hans Wciditz und Sebastian Braut. S. 88. Für die b u ch h ä n d l e r i s ch e Fa ch b i b l i o t h e k. S. 88. Kleine Mitteilungen S. 91—92: Lehrmittelhandel in Not / Das Buch als Ware und Wirtschaftsfaktor / Typographische Ge sellschaft zu Leipzig / Aus den Vereinigten Staaten / Heinrich Sohnrey-Feier, Berlin. P e r s o n a l n a ch r t ch t c n S. 92: 80. Geburtstag Paul Frdr. Rübe, Leipzig / Komm.-Nat vr. Karl Urban, Wien -ß. Druck: E. H e d r i ch l 92 l Leipzig. - — Verlag: Der Börsenverein der Deutschen Nuc Anschrift b. Schriftleitung u. Expedition: Leipzig C 1, Gert, ÜSweg 20 lBuchhän^lerliattS^/ Postschliehfach 274/75
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