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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.02.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-02-11
- Erscheinungsdatum
- 11.02.1930
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- Deutsch
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X- 35, ll. Februar 1830. Redaktioneller Teil. BSrl-nbl-it, s. d.Dtschn.Buchhand-I. über seine Verlagserzeugnisfe urteilt, was einzig nur durch den Vertreter festgestelll werden kann und für den Verlag oft rich tunggebend ist. Leider werden noch sehr oft Reiscvertreter ausgesandt, die vom Buchhandel sehr wenig verstehen und nur darauf aus- gehen, große Umsätze zu erzielen. Solche Vertreter untergraben das gegenseitige Vertrauen und schaden mehr, als sie nützen. Von seiten der Verleger ist daher die größte Vorsicht bei Auswahl des Vertreters geboten. Auf einen Punkt möchte ich noch Hinweisen. Man sehe den Besuch des Reisevertrcters nicht als lästige Störung und die da für verwendete Zeit als verloren an. In keiner anderen Branche findet man diese sonderbare Einstellung. Der Einkauf ist genau so wichtig wie jede andere Arbeit und für den Geschäftserfolg sogar von weit größerer Wichtigkeit wie manche andere Arbeit. Daher muß auch jeder Sortimenter die dafür nötige Zeit erübri gen können, was auch in seinem Interesse gelegen ist. Ein ge wissenhafter Reisevertreter wird nie etwas empfehlen, Ivenn er nicht überzeugt ist, daß es der betreffende Sortimenter wieder absetzen kann; auch wird jeder gute Verlag später zum Umtausch bereit sein, falls ein solches Ansuchen an ihn gestellt wird. Die Herren Sortimenter, die es angeht, wollen daher den Verlagsvertreter in Zukunft von einem anderen Standpunkt aus beurteilen, und die Herren Verleger sollen es sich angelegen sein lassen, nur wirklich qualifizierte Vertreter auszusenden, die ihrer verantwortlichen Aufgabe gewachsen sind, dann ist der Zweck dieser Zeilen erreicht. Hans Hanusch. Buchhandel und Fortschritt. Von Rudolf Liebing, Leipzig. Der Buchhandel wird sehr oft als der Mittler der geistigen Güter der Nation, ja der gesamten Menschheit bezeichnet und er selbst nimmt gern — und unzweifelhaft mit Recht —diese Rolle für sich in Anspruch. Das bezieht sich natürlich nicht etwa nur auf die schöne Literatur und Künste, sondern auch auf alle Wis senschaften. Jeder Außenstehende wird nun meinen, daß all« Fortschritte, die die angewandten Wissenschaften, wie Handels und Vcrkehrswissenschaft (rationelle Betriebsorganifation, Nor mierung, Konjunkturforschung usw.) aufweisen, zuerst bei deren Mittlern, dem Buchhandel, Eingang fänden. Der aufmerksame Beobachter wird diese Meinung jedoch nicht bestätigen. Ja es gibt Menschen, die ihr Beruf in alle Zweige des Handels und der Wirtschaft führt und diese behaupten fast ausnahmslos, es gäbe wohl kaum einen Zweig der deutschen Wirtschaft, der trotz all gemein sehr hoher Bildung und Schulung seiner Vertreter in seiner Gesamtheit so rückständig wäre wie der Buchhandel. Ein zelne fortschrittliche Firmen könnten an diesem Gesamturieil nichts ändern. Wenn dieses Urteil vielleicht auch etwas sehr kraß ist, so wird man doch wohl zugeben müssen, daß etwas Wahrheit darin steckt, denn es ist oft erstaunlich, wie lange es dauert bis Fortschritte, die für den Betrieb >dcs einzelnen Buch händlers offensichtliche Vorteile bringen, in unseren Kreisen Ein gang so finden, daß man von einer fast allgemeinen Einführung sprechen kann. Heute möchte ich nur zwei, für mich besonders charakteristi sche Beispiele hierzu bringen, und zwar will ich zunächst einiges ausführen über die Normierung, aber nicht über das Ge- samtgebict, sondern nur über die »Visitenkarten- jeder Firma, Geschäftsbriefbogennnd-Umschlag sowiePo st - karte ini VIdl-Format. Außerdem folgen noch einige Bemer kungen über Durchschrei be-Buchführung. Diese bei den Fragen, die sachlich ja nicht das mindeste miteinander zu tun haben, greife ich nicht etwa willkürlich heraus, weil ich sie für die wichtigsten halte o. ä., sondern einfach deshalb, weil ich mich mit diesen recht eingehend befaßt habe. Sollten meine Ausfüh rungen Anklang finden, so würde es mich aufrichtig freuen, wenn andere Kollegen, etwa unter lden gleichen Stichworten, ihrerseits ähnliche Fragen behandeln würden, und ich aus diesen Artikeln 146 recht vieles lernen und meine eigene Rückständigkeit auf anderen Gebieten erkennen könnte. Es wäre evtl, auch eine besondere Rubrikin unserem Börsenblatt, in der regelmäßig über Fort schritte und Neuerungen, die für den Buchhandel beachtlich sind, kritisch berichtet wird, in Erwägung zu ziehen. Ein jeder wird sich entsinnen, daß in den letzten Jahren die Reichspost wiederholt auf die neuen Bestimmungen für die Brief umschläge und Postkarten aufmerksam machte. Mehrmals sind »letzte Fristen» aufgestellt worden (eine solche lies am 31. De zember 1329 ab, vgl. Bbl. Nr. 285 vom 10. 12. 1929!), aber ebenso oft mußte die Reichspost diese Fristen verlängern, da merkwürdigerweise sich nur ein so verschwindend geringer Teil aller Firmen auf die sonst so geheiligten postalischen Bestimmun gen umstellte, daß an eine radikale Durchführung nicht gedacht werden konnte. Sieht man seine Geschäftspost daraufhin durch, so muß man feststellen, daß die Industrie und der mit ihr ver bundene Handel zweifellos mit der Umstellung am weitesten vor geschritten sind. Der Buchhandel dagegen zählt - in seiner Ge samtheit unbedingt neben anderen zu den »Saboteuren». Eines Tages wird die Reichspost jedoch ihre Bestiminungen, die zwar sehr einschneidend und zum Teil für die Wirtschaft recht nachteilig sind, andererseits aber — sachlich berechtigt — aus eine Vereinheitlichung hinauslaufen und dem bisherigen individuel len Chaos ein Ende bereiten, rücksichtslos durchführen. Jeder Kollege tut deshalb gut, soweit er diese Bestimmungen nicht schon bei seiner Drucksachcnherstellung beachtete, dies beim nächsten Druckauftrag zu tun, will er sich vor einer unangenehmen Über raschung, die sehr wahrscheinlich ist, schützen. Jeder sollte dabei aber unbedingt zu den von der Industrie und Wirtschaft geforderten, amtlicherseits empfohlenen und geförderten VIds-Formaten übergehen! Die postalischen Bestimmungen besagen nun mit dürren Worten: Bei Briefumschlägen und Postkarten muß sich künftig die Anschrift einheitlich rechts befinden. Für sie werden zwei Drittel des gesamten Raumes reserviert, sodaß also nur das linke Drittel bedruckt werden darf. Außerdem muß oben ein 3 cm breiter Streifen freigelassen werden, da dieser Raum normalerweise für den immer mehr verwendeten Maschinen stempel benötigt wird. Die Rückseite steht dagegen — mit Aus nahme eines 2 cm breiten Streifens oben für postalische Ver merke — wie bisher für eine Bedruckung zur Verfügung. An sich bereitet die Umstellung auf das VM-Format und die neuen postalischen Bestimmungen — Ivenn es nur auf das Format ankäme — keinerlei Schwierigkeiten. Die richtige Er kenntnis der damit verbundenen Vorteile (Arbeitsersparnis der Stenotypistinnen durch Wegfall doppelten Anfchriftschreibens — unbedingte Vermeidung von Fehlversendungen durch Ver wechslung beschriebener Umschläge mit den daraus folgenden großen Unannehmlichkeiten!) veranlaßt die meisten Firmen jedoch, gleichzeitig zum Fensterbriefumschlag überzu gehen. Richtet man sich nach dem — im übrigen sehr zu emp fehlenden — Büchlein: VI dl Formate und Vordrucke, von R. Kiencke u. O. Frank. Beuth-Verlag G. m. b. H., Berlin 1926. RM 1.25 ord. so möchte man auf einen Firmen- oder Reklamedruck auf der Vorderseite >des Umschlags ganz verzichten, also selbst das von der Postverwaltung zugcstandene linke Drittel aufgebcn. Das Fenster kommt bei strikter Befolgung dieser Vorschriften so unglücklich zu stehen, daß wohl rechts davon noch etwas Raum ist, doch darf dieser ja nicht bedruckt werden. Links bleibt da gegen nur eine solch schmale Leiste, daß allerhöchstens ein — unbefriedigender ^ Querdruck in Frage käme. Alle Auswege, die man bisher gefunden hat, sind aber ebenfalls nicht zufrieden stellend. Meist verzichtet man tatsächlich ganz auf einen Auf druck auf der Vorderseite des Umschlags. Viele bringen Firmcn- aufdruck usw. auf der Rückseite vorschriftsmäßig unter. Dadurch entstehen erhöhte Druckkosten (die Fensterumrahmung auf der Vorderseite muß ja unbedingt gedruckt werden!) und außerdem ist
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