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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.08.1942
- Strukturtyp
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- 1942-08-29
- Erscheinungsdatum
- 29.08.1942
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- Deutsch
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als bisher umschrieb und dessen völkische Eigenart er immer betonte, Nihonsiki romazi = Japanisch-nationale Lateinschrift, da es den japanischen Lautgesetzen entspräche. Für die neue Umschrift, die heute Nipponsiki romazi heißt, werben der Verein Nippon romazi kai (Verein für Einführung der japa nisch-nationalen Lateinschrift) und einige Zeitschriften und Bücher. Die japanische Regierung konnte bei der Erörterung der Umschriftfrage nicht unbeteiligt bleiben. Sie setjte im Jahre 1930 eine besondere Kommission für die Prüfung der Um schriftvorschläge ein. Auf Grund jahrelanger Beratungen ent schloß sich im Jahre 1937 die Regierung für die Annahme der Japanisch-nationalen Lateinschrift (Nipponsiki romazi) von Tamaru-Tanakadate, ohne jedoch für die Allgemeinheit bin dende Bestimmungen zu erlassen. Einige amtliche Stellen haben schon lange vor diesem Entscheide in ihren Veröffent lichungen die sogenannte Japanisch-nationale Lateinschrift an gewandt. Daß uns dabei Namen, deren Schriftbild unserem Auge in der alten Gestalt des Romaji kai-Hepburn-Systems ganz geläufig ist, in der neuen des Tamaru-Tanakadate- Systems ganz fremd erscheinen, zeigt z. B. der alte Fuji in seinem neuen Gewände „Huzi“. Bei gelegentlichen Unterhaltungen mit gebildeten Japa nern über die Schriftfrage gewinnt man nicht den Eindruck, daß die Lateinschriftbewegung von großer praktischer Bedeu tung ist. Fast alle sind sich zwar über die Schwierigkeit des japanischen Schriftsystems einig und glauben in der Theorie an die Möglichkeit der Lateinumschrift des Japarijschen, zu einem Umsehen der Theorie in die Praxis können sie sich aber nicht entschließen. Sie fürchten nämlich, bei einer Um schrift mit lateinischen Buchstaben ein Wort häufig nur aus dem Zusammenhänge verstehen zu können, da es, wie ein gangs gesagt, zu viele verschiedene Bedeutungen haben kann, die man durch das eindeutige chinesische Zeichen sofort er kennt. Zu diesen mehr sachlichen Gründen für das Beibehalten der verwickelten Schrift kommen sicher noch andere, mehr im Nationalbewußtsein liegende. Bei der leichten Erlernbarkeit der abendländischen Buchstabenschrift ist es für den Japaner nicht schwer, sich mit dem Schrifttum des Abendlandes be kannt zu machen und so in seine Gedankenwelt einzudringen. Er selbst aber behält seine Welt für sich. Vor seiner Gedan kenwelt, vor seinem innersten Wesen liegt gewissermaßen wie ein breiter Schutzwall der ,,Wald der Symbole“, wie Bon- neau die chinesischen Schriftzeichen nennt, und wehrt den neu gierigen Blicken Unbefugter. Nur mit großer Mühe und Aus dauer gelangt der Fremde in den Besitz des Zaubermittels, das ihn befähigt, die Sprache der seltsam gestalteten Wesen dieses Zauberwaldes zu verstehen und so einen Weg zum Verständ nisse des Schrifttums der Japaner und damit zu ihrer Gedan kenwelt und zu ihrer Geisteshaltung zu finden. Da viele Schriftzeichen Dinge der Umwelt darstellen, so sind sie bei ihrem hohen Alter oft in kulturgeschichtlicher Beziehung von Bedeutung. Mit ihrem Erlernen, das durch das Schreiben mit dem Pinsel besonders sorgfältig und eindringlich geschieht, und mit ihrer Erklärung durch den Lehrer treten die japani schen Schüler schon früh in Berührung mit der uralten Kultur ihres Landes und wachsen gewissermaßen in sie hinein. So ist auch die japanische Schrift ein zwar beschwerliches, aber wirk sames Mittel zur völkischen Erziehung. Schreiben Man schreibt die japanische Schrift von oben nach unten in Kolumnen, Zeichen unter Zeichen, die Kolumnen von rechts nach links. Sie wird heute manchmal als Überschrift in Bü chern und auf Schildern auch einreihig in beiden Richtungen geschrieben. Beim Schreiben des einzelnen Zeichens beginnt man im allgemeinen mit dem oberen Teile, die wagerechten Linien zieht man vor den senkrechten. Wie in China, so ist auch in Japan das Schreiben nicht nur ein notwendiges Hilfsmittel zum Ausdrucke und zur Mit teilung von Gedanken, sondern man betrachtet es auch vom künstlerischen Standpunkte und rechnet es, wenn es,zum Schön schreiben, zur Kalligraphie, ausgebildet ist, ebenso wie das Zeichnen und Malen zu den schönen Künsten. Die verwickel ten chinesischen Begriffszeichen und die Bogen der Hiragana- Silbenschrift lassen mehr als die Schriftzeichen anderer Spra chen dem Schreibkünstler Möglichkeit und Spielraum, sie in eigener künstlerischer Auffassung wiederzugeben. (Fortsetyung folgt.) Firme ngeschichte Im September begehen nachstehende Firmen besondere Gedenk tage: 150jähriges Bestehen: Hahnsche Buchh., Hannover, am 25. September. 125jähriges Bestehen: Mayer’sche Buchhandlung (G. Schwiening), J. A., Aachen, am 15. September. lOOjähriges Bestehen: Porzig & Sohn, Emil, Taucha (Bez. Leipzig), am 1. September. 75jähriges Bestehen: Gensei, Richard, F. A. Raschke’s Nf., Zschopau, am 20. September. Liebe, Hans, Lohr (Main), am 10. September. Martin’s Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung, Ferd., Inh. Her mann Ringelhaan. Leitmerity am 1. September. Maurath, Wilhelm, Lörrach, am 15. September. Simon Musikverlag, Carl, Leipzig, am 17. September. SOjähriges Bestehen: Kirschbaum, Josef, Rheydt, am 15. September. Lindner, Oswald, Gera, am 17. September. 25jähriges Bestehen: Verlag Psychokratie, Gcngenbach, am 1. September. Personainacliricliten Der Verlagsbuchhändler, Major a. D. Richard Schmidt, Inhaber der Firmen Riharcl Carl Schmidt & Co., G. Schönfeld's Verlagsbuch handlung und Klinkhardt & Biermann Richard Carl Schmidt feierte „ am 21. August 1942 seinen siebzigsten Geburtstag. Als Vorsteher des Wirtschaftsverbandes der Berliner Buchhändler und der Bestellanstalt für den Berliner Buchhandel von 1933—1941 und zur Zeit als Fach berater für die Fachschaft Verlag bei der Landesleitung Berlin der Reichsschrifttumskammer hat sich Herr Schmidt besondere Verdienste um den Berliner und deutschen Buchhandel erworben. Gefreiter Rudolf Mehlhorn, Mitarbeiter in der Geschäftsstelle des Börsenvercins, erhielt das Eiserne Kreuz II. Klasse. Am 1. September feiern nachstehende buchhändlerische Angestellte ihr fünfundzwanzig jähriges Dienstjubiläum: Erich Johannes K. Haack im Hause Roßberg’sche Buchhandlung Sortiment Rolf Arnst in Leipzig; Fräulein Emmi Koch im Hause Schreiber & Reißmann in Wuppertal- Barmen; Heinz Patten, Leiter der Versandabteilung der Firma P. J. Tonger in Köln. Todesfälle: Am 5. August kurz vor seinem siebzigsten Geburtstage der Ver leger und Schriftsteller Korfiz Holm, Seniorchef des Verlages Albert Langen-Georg Müller in München, der über fünfundvierzig Jahre seine Arbeitskraft dem Unternehmen in vorbildlicher Pflichterfüllung zur Verfügung stellte (s. auch den Aufsaty 45 Jahre Verleger im Bör senblatt 1941, Nr. 234); am 2. August nach schwerem Leiden im drei undfünfzigsten Lebensjahr Buchhändler Robert Grünberg in Stendal, Inhaber der Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung Ernst Schulze; am 7. August nach kurzer Krankheit im Alter von siebenundfünfzig Jahren Buchhändler Joseph Keil, Geschäftsführer der Herderschen Buchhandlung in Köln; am 11. August infolge eines Schlaganfalles im sechsundsechzigsten Lebensjahre Hans von Zabuesnig in Landshut, Be triebsführer der Jos. Thomann’schen Buchhandlung und Buchdruckerei und Verleger der Landshuter Zeitung; am 14. August im Alter von vierundsiebzig Jahren Buchhändler Georg Köhler in tUunsiedel; am 20. August im Alter von fast neunundsechzig Jahren Verlagsbuchhänd ler Friedrich Krause in Kordhausen, Seniorchef und Aufsichtsratsvor- si^ender der Firma Heinrich Killinger Verlagsgesellschaft m. b. H. Hauptschriftleiter: Dr. Hellmuth Langenbucher, Schömberg. — Stellvertr. d. Hauptschriftleiters: Georg v. Kommerstädt, Leipzig. — Verantw. Anzeigen leiter: Walter Herfurth, Leipzig. — Verlag: Verlag des Börsenverein! der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schriftleitung und Expedition: Leipzig C x, Gerichtsweg 26, Postschließfach 274/75..— Druck: Ernst Hedrich Nachf., Leipzig C 1, Hospitalstraße 11a—13. *) Zur Zeit ist Preisliste Nr. io gültigl •eyo Nr. 193, Sonnabend, den 29. August 1942
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