Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.09.1942
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- 1942-09-01
- Erscheinungsdatum
- 01.09.1942
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- Deutsch
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1942
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- Tag1942-09-01
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mehr allzu groß. Bei der hochentwickelten und geschälten Kunst des Schönschreibens im Fernen Osten, die jedem Schrift stücke eine persönliche, ja künstlerische Note gibt, suchte man nach einem Verfahren, mit dem man größere zusammenhän gende Texte wiedergeben konnte, ohne dabei die Eigenart der Schriftzüge des jeweiligen Schreibkünstlers zu verändern. Dieser Forderung konnte eine bewegliche, schablonenhafte Einzeltype nicht gerecht werden, sondern hierfür kam nur der sogenannte Blockdruck, d. h. der Druck von einem Holzblocke in Betracht. Das von einem Schönschreiber kunstvoll auf durch sichtiges Papier geschriebene Manuskript wurde mit der Schrift seite nach unten auf die geglättete Oberfläche des Holzblocks geklebt und ein Holzschneider vertiefte dann mit Grabstichel und Hohlmeißel die Oberfläche des Blockes um die Schrift zeichen herum, so daß sie als ein Relief stchenblieben. Die Arbeit des Drückens bestand darin, die Tusche auf dem Holz blocke zu verreiben, den zu bedruckenden Bogen Papier gegen die Holzunterlage gleichmäßig anzudrücken und ihn dann vor sichtig abzuheben. Da man den Papierbogen nur auf der einen, glatten Seite bedruckte, so richtete man, um ein Buch herzu stellen, das Schriftbild so ein, daß man den Bogen in der Mitte falten konnte und so ein Doppelblatt mit zwei getrenn ten bedruckten Seiten erhielt, die nach dem Falten nach außen zu liegen kamen. Den zwischen den beiden Textseiten für die Falte vorge sehenen Raum machte man so breit, daß auf ihm der Titel des Buches, die Zahl der Doppelblätter und bei mehrbändigen Werken noch die Bandzahl unter dem Titel Plat} hatten. Beim Falten des Doppelblattes wurden die Schrift- und Zahlzeichen durch die Falte gewissermaßen in zwei Hälften zerlegt, von denen die eine auf dem vorderen, die andere auf dem hinteren der beiden Doppelblätter liegt. Da die scharfen Falten dem Schnitte der abendländischen Bücher entsprechen, so täuscht dieser Faltenaufdruck bei oberflächlicher Betrachtung eine Schnittverzierung vor. Die freien Ränder des Doppelblattes heftete man zusammen. Sie bilden den Rücken des nun ent standenen Buches, das keinen festen Einband, sondern nur einen Deckel aus Papier oder Bananenfasergewebe hat. Da, durch die Reihenfolge der Schrift bedingt, die Vorder seite eines japanischen Buches der Rückseite des unsrigen ent spricht, so steht der japanische Titel für unser Empfinden hin ten. Er befindet sich oft auf. einem langen, schmalen, auf den Buchdeckel geklebten Zettel aus weißem oder farbigem Papier. (Fortsetzung folgt.) Dr. Josef Karl Scholz ^ Bei den Kämpfen im Osten ist wenige Tage nach seiner Be förderung zum Leutnant Dr. Josef Karl Scholz i. Fa. Jos. Scholz, Mainz, gefallen. Jeder, der sein bei aller Klarheit und Sachlich keit immer liebenswürdiges und heiteres Wesen gekannt hat, wird diese Nachricht mit Erschütterung aufnehmen. Vor allem die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Fachschaft Verlag verlieren in ihm einen Kameraden im schönsten Sinn des Wortes, der in ihrem Kreis unvergessen bleiben wird. Bald nach seinem Eintritt als Teilhaber in die väterliche Firma hat Dr. Scholz Ehrenämter im Buchhandel innegehabt. Von 1933—34 war er im Fachausschuß des Börsenvereins Ver treter des Deutschen Verlegervereins, dessen erweitertem Vor stand er seit 1934 angehörte. Bei der Auflösung des Deutschen Verlegervereins wurde er 1936 zum Leiter der Arbeitsgemein schaft der Bilderbuchverleger in der F'achschaft Verlag der Reichsschrifttumskammer, Gruppe Buchhandel, berufen. 1942 wurde ihm bei der Neuorganisation der Fachschaft die Leitung der Fachuntergruppe X, 2 Bilder- und Malbücher übertragen, während er bereits seit längerer Zeit Soldat war. Nun hat der kaum 36jährige sein Leben im Kampf für Deutschlands Freiheit und Zukunft gegeben. Sein Heldentod krönt ein Leben treuester Pflichterfüllung gegenüber Volk, Staat und Familie, das Leben eines vorbildlichen Mannes und Kämp fers, dessen Andenken im ganzen deutschen Buchhandel hoch in Ehren gehalten werden wird. G. v. K. Unsere deutsche Sprache Was heißt Werbungkosten? Wer jemals eine Steuererklärung ausgefüllt hat, dem sind die Werbungskosten daraus ein wohlbekannter Begriff. Manch einer mag auch schon über das seltsame Wort gestuft und sich die Frage vor gelegt haben, was bedeutet eigentlich „Werbung“kosten? Die Ant wort lautet: das alte Zeitwort werben hieß ursprünglich sich drehen, sich hin und her wenden (unser heutiges Wirbel ruht noch ganz auf dem alten Sinn, ob es nun der Haarwirbel, der Knochenwirbel oder ein Wasserwirbel sei). Werbungskosten sind demnach die Un kosten, die einem bei dem lebhaften ,,Sich hin und herwenden, dem Umtun“, also bei der wirklichen Ausübung eines Berufs oder einer Tätigkeit entstehen. Persönlich Wenn die Presse meldet: Die beiden Staatsmänner kamen zur Besprechung der schwebenden Fragen persönlich zusammen, oder wenn sie berichtet: Die Ehrenmitglieder wurden zu der Veranstaltung persönlich eingeladen, so hat das Wort persönlich“ hier seinen guten Sinn; denn es soll gesagt werden: die Staatsmänner begnügten sich nicht damit, ihre Vertreter zu schicken, und die Ehrenmitglieder wurden durch besondere (briefliche) Einladung vor den anderen aus gezeichnet. Warum aber ankündigen: „Unter persönlicher Leitung des Kapellmeisters N.“ oder: „Der Dichter wird der Aufführung persönlich beiwohnen“? Hätten sie denn auch ihre Vertreter schicken können? Auf den Gedanken kommt doch niemand. Hier ist „persön lich“ weiter nichts als modisches Füllsel. Worte oder Wörter? Beide Formen sind da; es ist nur die Frage, ob sie nach Be lieben miteinander vertauscht werden können. Zunächst gebrauchte man die später aufkommende Form ..Wörter“ unterschiedslos neben der älteren. Erst seit ungefähr 200 Jahren hat der Sprachgebrauch eine Unterscheidung eintreten lassen. Wir sprechen: Dieser Satz b e_ steht aus zwölf Wörtern — das Fremdwörterbuch von Heyse ist jet)t das bekannteste — Hauptwörter schreiben die Deutschen groß; dagegen: Zwei Goetheworte leiteten den Abend ein — in seinen Worten lag ein Körndien Wahrheit. Die Regel lautet demnach: Wo es sidi um einen Zusammenhang handelt, sage Worte. wo um bloße Teile der Sprache ohne innere Verbindung, sprich Wörter. Freilich hat die Sprache selbst wie so oft ihre Regel durch eine Ausnahme geheiligt, indem sie als Mehrzahl von Sprichwort nicht Sprichworte, sondern Sprichwörtern bildete. Schrifttum-Auskunft in der Technik Für die technische Entwicklung ist stets die Verfolgung des Fach schrifttums eine wichtige Hilfe gewesen. Besonders im Kriege, wo es darauf ankommt, mit dem geringsten Aufwand an Zeit, Rohstoffen und Arbeitskräften Höchstleistungen zu erzielen, und wo daher ver mieden werden muß, an anderen Stellen bereits durchgeführte Unter suchungen und Forschungsarbeiten ’nu^los zu wiederholen, spielt das Schrifttum-Auskunftswesen eine führende Rolle. Die Deutsche Gesellschaft für Dokumentation, Berlin NW 7, Do rotheenstraße 40, hat vom Deutschen Normenausschuß die Aufgabe übernommen, als Vermittlungsstelle für den technisch-wissenschaft lichen Quellennachweis zu wirken. Ihre Tätigkeit auf diesem Gebiete besteht darin, daß sie auf Anfragen nach Schrifttum über bestimmte technische Fragen diejenigen Schrifttum-Auskunftstellen nennt, die diese Anfragen beantworten können. Die Erfahrung hat gezeigt, daß vielfach erst auf diesem Wege den Anfragenden diejenigen Stellen bekannt geworden sind, an die sie sich um Auskunft wenden können. In einem vom Deutschen Normenausschuß herausgegebenen Ver zeichnis von Schrifttum-Auskunftstellen der Technik und verwandter Gebiete sind rund 250 Auskunftstcllcn für die zahlreichen Einzel- gebicte der Technik aufgeführt. Die Benutzung dieses Verzeichnisses wird allen empfohlen, die Schrifttumauskünfte suchen. F altbriefsendungen Die Verknappung von Papier, die sidi auch auf die Herstellung von Briefumschlägen auswirkt, veranlaßt viele Postversender, Brief bogen und Drucksachen zusammengcfaltet als Faltbrief oder Druck sache in Faltbriefform zu verschicken. Obgleich diese Faltbriefscndun- gen eine gewisse Erschwerung des Postdienstes mit sich bringen, weil sic nach ihrer ganzen Gestaltung den postseitig zu stellenden Anforde rungen nicht voll entsprechen (dünnes, wenig widerstandsfähiges Pa pier, ungeeignete Faltung usw.), sollen sie für die Kriegsdauer im Inlandsdienst im allgemeinen von den Postdienststellen nur zurückge wiesen werden, wenn auch bei weitherziger Anwendung der Bestim mungen über vorhandene Mängel nicht hinweggesehen w-erden kann. Nr. 194/195, Dienstag, den 1. September 1942 175
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