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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1942
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1942-09-19
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1942
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- Deutsch
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weise Hinweise auf die Beschränkung von Verfasserfreistüdcen, Honorierung von Nachdrucken in Anthologien, auf das Ver ramschungsrecht, auf die Einhaltung von Verlagsverträgen bei kriegsbedingten Herstellungsschwierigkeiten, auf den deutschen Verein zur Verwertung von Urheberrechten an Werken des Schrifttums usw. In anderen Abschnitten begegnen wir Stich worten wie: Antiquadruck — Veröffentlichung von Disserta tionen — Fernunterrichtsbriefe — Ausstellen und Feilbieten bei Dichterlesungen, auf Tagungen und Veranstaltungen von Staat und Partei — Verlagerung von Druckaufträgen und Buchbinder arbeiten ins Ausland — Fliegerschäden usw. Verschiedenen Ab schnitten ist auch noch eine Zusammenstellung von wichtigen ver traulichen Einzelhinweisen angefügt, die sich in den einzelnen Stoffgebieten nicht unterbringen lassen, z. B. Warnung vor be stimmten Autoren und Werken. Wegen der Vertraulichkeit man cher Hinweise wird das Handbuch auch nur gegen Revers ab gegeben. Inhaltlich ist das Handbuch unter Berücksichtigung der Än derungen und Ergänzungen bis in die neueste Zeit fortgeführt. Es gibt also auch Auskunft über lediglich kriegsbedingte Maß nahmen, wie z. B. Kennziffer-Anträge für Eisen, Ausstellung von Kriegsbefreiungsscheinen für Aushilfskräfte usw. Durch die Lose-Blatt-Ordnung ist vorgesorgt, daß das Werk nicht veraltet, sondern laufend ergänzt werden kann. Die Systematik und der umfassende Inhalt machen das Handbuch zu einem für den Praktiker geradezu idealen Hand werkszeug. Es wird ihm viel zeitraubendes Suchen und manche Rückfrage bei der Reichsschrifttumskammer, den Landesobmän nern und Fachschaftsleitern ersparen und damit auch zu einer Entlastung der Kammer beitragen. Zugleich bietet es eine kulturgeschichtlich außerordentlich interessante Übersicht über die auf dem Gebiete der Schrifttums pflege und des berufsständischen Aufbaues seit 1933 geleistete Arbeit des Reichspropagandaministeriums und der Reichsschrift tumskammer. Es läßt klar die Ziele der schrifttumspolitischen Arbeit der zuständigen Stellen erkennen: die Durchsetjung von Sauberkeit und Eigenverantwortlichkeit und den Aufbau eines neuen kulturellen Lebens im Rahmen der Volksgemeinschaft. Dr. Freyer Die kameradschaftliche Zusammenarbeit der Lehr linge im Sortiment Ein Weg zur Vorbereitung auf die Buchhändlergehilfenprüfung Im Lehrvertrag heißt es in den Pflichten des Lehrlings u. a., daß der Lehrling seine ganze Arbeitskraft der eigenen Ausbil dung zuzuwenden hat. Gerade je§t, wo sich nicht immer die Mög lichkeit bietet, uns Lehrlinge durch Schulung usw. von seiten der Lehrfirma auszubilden, sondern wir meist nur auf die praktische Arbeit im Betrieb angewiesen sind, soll sich jeder zur Aufgabe machen, die Augen offen zu halten und jeden freien Augenblick für seine Ausbildung zu verwenden. Wir zwei haben deshalb einen Weg gefunden, der uns sicher zum erfolgreichen Bestehen der Gehilfenprüfung führen wird. Wir handhaben das auf folgende Weise. Fast täglich geben wir uns gegenseitig ungefähr 15 schriftliche Fragen auf, die wir zu Hause in kurzer Zeit ausarbeiten. Unsere Fragen gliedern sich in: Bücherkunde, Verlegerkunde, ältere und neuere Literatur geschichte, Warenkunde, Organisation des Deutschen Buchhan dels, Bibliographie, Buchherstellung, VEO, VAO, Bestellwesen, Leipziger Platj usw. Kurz gesagt, ist dies eine Wiederholung des Stoffes „Sortimentslehrling“ und der „Briefe zur Berufsförde- rung“ sowie ein gegenseitiger Austausch unseres Wissens. Natür lich fehlen auch die politisch-wichtigen Fragen nicht, denn der Buchhändlerberuf ist ein politischer Beruf. Auch wir Jüngsten des Deutschen Buchhandels nehmen regen Anteil an dem großen Weltgeschehen. — Die Beantwortung der gestellten Fragen muß in kürzester Frist und ohne jegliches Nachschlagen erfolgen, was natürlich schnelle Entschlußkraft, rasches Erfassen der Frage und kein Zaudern beim Niederschreiben der Antwort erfordert. Geben wir auch einmal keine oder eine falsche Antwort, so ist das nicht weiter schlimm, denn bei anschließender Berichtigung erklärt der Fragesteller aufs genaueste die Antwort, wodurch die Wissens lücken des anderen ergänzt werden. Durch Illustrationen und Dichterbildnisse werden die Fragen sehr nett und abwechslungs reich gestaltet. — Die Wertung der gegebenen Antworten ge schieht durch rote (gute) Punkte und schwarze (schlechte) Punkte. Selbstverständlich ist jeder bestrebt, recht viel rote Punkte zu be kommen, was natürlich den Lerneifer und die Freude daran er höht. — Welchen Erfolg wir mit unserem Gedanken erreicht haben, zeigt, daß wir innerhalb 3V* Monaten auf rund 1000 Fra gen gekommen sind. Wir machen daher jedem Buchhandelslehrling den Vor schlag, diese Art des Lernens auch einmal zu versuchen; es macht Freude, ist sehr interessant und führt bestimmt zum Ziel. Renate Schulze, Werner Lauterbach Friedrich Meyer f Am 10. August starb im 75. Lebensjahre der weit über Deutschlands Grenzen bekannte Antiquar und Goethe-Forscher Friedrich Meyer in Leipzig. Am 19. März 1868 zu Friedberg in Hessen geboren, wandte sich Friedrich Meyer nach Abschluß sei ner Gymnasialzeit dem Buchhandel zu, legte in Stuttgart und Basel den Grundstock zu seinem reichen Wissen und gründete am 18. Oktober 1896 seine weitberühmte Firma. Die von dem Verstorbenen in mehr als zwanzigjähriger Forscherarbeit ge schaffenen Bibliographien leisten dem Antiquar, dem Sammler und dem Literarhistoriker wertvollste Dienste, an der Spitje die große Goethe-Bibliographie „Verzeichnis einer Goethe-Biblio thek“ (Leipzig 1908). Es folgte schließlich 1912 die „Maler Müller-Bibliographie“, die wohl mit die meiste Arbeit erforderte und am schwierigsten war. Im Weltkrieg erschien das „Ver zeichnis der Hebbel-Sammlung aus dem Nachlaß von Hofrat Dr. Richard Maria Werner“ (1917), im Jahre 1921 eine „Fichte- Sammlung“. Neben seinen vielen bibliographischen Arbeiten hat Friedrich Meyer auch eine stattliche Anzahl von Antiquariats katalogen herausgegeben, von denen man an seinem 60. Ge burtstage schon über 170 zählte. Von seinen lebten Arbeiten seien besonders erwähnt: „Adolf Hitler und die Xenien von 1796“ (1940) und „Schillers Horen als Verlagswerk betrachtet“ (1941). Ein bekannter Leipziger Sammler kennzeichnete die Be deutung des Heimgegangenen mit folgenden Worten der An erkennung: „ Gelehrte Antiquare hat es schon immer gegeben, in Friedrich Meyer aber sind die Eigenschaften, die den Anti quar zum Gelehrten stempeln, in ganz besonderem Maße vor handen“ ... „was Kenntnisse und Fleiß auf diesem Gebiet zu leisten vermögen, das ist in seinen Bibliographien getan worden.“ J- D. Erinnerungen eine9 Sammlers Private Büdiersammlungen, die eine bestimmte Person oder Sache zum Gegenstand haben, sind heute sicher keine Seltenheit. Indessen dürfte es nur wenig Fälle geben, in denen aus rein privater Initiative Leben und Werk eines Dichters mit solcher Vollständigkeit und in so umsassendem Rahmen dokumentarisch erfaßt werden, wie das des westfälischen Dramatikers Ch. D. Grabbe, in dem heute der Lippi- schen Landesbibliothek in Detmold angeschlossenen „Grabbe-Archiv Alfred Bergmann“. Was hier in über dreißig Jahren (seit 1904) von einem schmalen Reclamheftchen bis zu der die wichtigsten Hand schriften, Aufzeichnungen, Drucke, Buchausgaben, einschließlich des zeitgenössischen Schrifttums und der gesamten posthumen Grabbe- Literatur bis zur Gegenwart in beinahe lückenloser Vollständigkeit vereinigt wurde, dürfte wohl einzigartig sein. Es ist daher sehr zu be grüßen, daß Dr. Alfred. Bergmann nunmehr die Geschichte seiner Sammlung ebenfalls der Öffentlichkeit vorlegt *), denn nur selten bekommen wir einmal Einblick in das Werden solcher nachher so selbstverständlicher Unternehmungen, ohne daß der sie bewundernde, sich an ihnen erfreuende oder mit ihnen arbeitende Literaturfreund oft ahnt, welche Schwierigkeiten damit verknüpft waren. Nur wer mit der Leidenschaft eines echten Sammlers (Sammlungen als ,,Kapital anlage“ sind eine kaufmännische Angelegenheit) ohne Rücksicht auf materielle und ideelle Opfer sich restlos seiner Sache hingibt wie Dr. Alfred Bergmann, wird sein Werk dereinst so abschließen können. Man bedenke, was allein die Zeit des Weltkrieges und vor allem der *) Alfred Bergmann: Meine Grabbe-Sammlung. Erinnerungen und Bekenntnisse. Detmold 1942, Ernst Schnelle Verlag. 254 S. Geb. RM 6.50. 104 Nr. 211, Sonnabend, den 19. September 1942
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