x° so, 28, Februar lS30. Fertige Bücher, v°iI-nil°U s, d,DII«n vuchh°nd«l, 15SS LSK'sckes Kalt, Endlich etwas zum Lachen! Soeben gelangte zur Ausgabe: <äsmi656 Eine Sammlung der lustigsten Dichtungen in sächsischer Mundart / Band 2 Gesammelt und bearbeitet von Arthur Llffau MltBeiträgen von Alb. Kunze,Ernst Warllh,IoHanns Röster,Hans Selffert usw. Nachstehend einige Proben: Das Morgenkonzerl Der Vater geht mit seinem fünfjährigen Sohnchen „Babba! Wohin gehn mir Venn?" »Mir gehn ins Morchngonzärrd, mei Garlchn!" .Wo lffn das?" „Auf der Rennbahn, mei Gärtchen!" „Wann gehn mirn inS Morchngonzärrd, Babba?" „Mir gehn jetzt inS Morchngonzärrd, mei Gärtchen! ärfchd morchn Gonzärrd ls?" „Awr, mei Garlchen, sis doch Heide morchn!" „Wenns Heide ts, Babba, iffeS doch nicht morcbn!" „Nein, mei Garlchn, siS nich morchn, siS Heide!" „Dann issäS awr auch wohl morchn?! „Nein, mei Garlchn, morchn iS gein Gonzärrd!" „Du saachst awr doch immer Morchngonzärrd?" Der Vater wütend: „Nu jjaahl Weil Heide ä Morchngonzärrd iS!" Karlchen nach einer Pause: „Warum kssn daS Morchn gonzärrd Heide?" Dem Vater reißt die Geduld: „Halld endlich dä Gusche unn gomm!" Ich finde das gomisch Max Hahn hat beim prekskegeln einen Schinken gewonnen und ihn, um sein - Gattin für die zu er wartende versvätete Heimkunft milder zu stimmen, sofort per Dienstmann nach Hause geschickt. Frau Hahn hatte, sichtlich erfreut, dem llberbringer als Trinkgeld eine Mark ln die Hand gedrückt. Acht Tage später war Max, ohne etwas gewonnen zu haben, am Ende der Kegelek so voll gewesen, daß er dies mal selber dem Dienstmann anvertraut werden mußte. Bei Ablieferung erhielt er fünfzig pfennka. Kopfschüt telnd betrachtete der Mann daS Geldstück und sprach: „Ich stnde daS gomisch, Frau Hahn! Forn Schkngkn neklkch hammsä mir änneMarkgegäm!Un Heide grkech ich fuffzj Fänge- und ich bring' Ihn 's gannse Schwein!" Kartoniert 2 Mark Da« tue ich, btt der Arzt kommt? Leipzig. Im „Neuen Theater" während der Lohengrin-Auf- führung. Logenschließer zum Theaterarzt: „Her DoggdrI Gommse doch bldde ämal runndr inS zwelde Baraädd. Bei uns ls änne Dame um- gefallnl Ich habbsä inzwischen schon uffgeknäbbdl" Großmütig Mitleidig fragt der Fahrgast den Schaffner: „Sie machen ja so ein bedäbberdes Gesichde?" „Och", sagt schmerzlich der Schaffner, „da sollmer nu galn bedäbberteS Gesichde machen. De Frau ^iS Erschüttert sagt der Fahrgast: „Na, da will ich mal nkch so sein, da gäm Se mir mal noch ä Fahrschein ... Ordnung Die dicke Fleischermeistersfrau hat seil dem MonatS- ersten wieder einmal eine neue „perle", die sie in den Küchenwirtschaftsbetrleb etnführen muß. „Also sähnse mal, Baula, nu wtff'nse je schon ziem lich, wo alles zu flnd'n iS: hier dr Gaffee, hier dr Dee, dort 'S Gewürze. Das iS je alles ganz eefach zu merk'n, nich? Denn sähnse, Baula, in meiner Wertschaft herrscht Ordnung, da muß immer alleS aggurat un wie an Schnterchen gehn, da iS alle- an Blähe, un verwechseln gennse garnlscht. wennse hallwägS ä biSsch'n uffbaff'n — nu gugg nse mal noch hier inS Schbeisegämmerchen: sähnse, die große Spiritusflasche, wo Essig dranschteht, da iS dr Himbeer saft drinne...!" , gebunden 3 Mark Uber dle bisher ln meinem Verlage erschienenen Bücher (I ln sächsischer Mundart unterrichtet der Bestellzettel D Verlagsbuchhandlung A.Bergmann, Leipzig