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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.10.1942
- Strukturtyp
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- 1942-10-15
- Erscheinungsdatum
- 15.10.1942
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- Deutsch
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Gau Westfalen-Süd Bctr.: Anschriften von Wehrmachtsangehörigen Zur Vervollständigung der vorliegenden Liste bitte ich um Mitteilung der Anschriften von bei der Wehrmacht befindlichen Buchhändlern, Angestellten und Lehrlingen. I. A.: Thias Mitteilung der Geschäftsstelle des Börsenvereins Betr.: Einheitsrechnung Auf Grund der Anordnung über die Einführung der Ein heitsrechnung vom 22. September 1942 (Reichsanzeiger Nr. 224 vom 24. September 1942) sind zahlreiche Anfragen an die Ge schäftsstelle gerichtet worden, welche Maßnahmen für den Buch handel zu erwarten sind. Nach § 5 der Anordnung können in be sonders begründeten Fällen Ausnahmen bewilligt werden. Ob für den Buchhandel ein solcher Ausnahmeantrag zu stellen ist, bedarf noch sorgfältiger Prüfung. Deren Ergebnis wird sofort im Börsenblatt bekanntgegeben werden, so daß die Mitglieder sich rechtzeitig auf die neuen Formate, falls solche in Frage kommen, umstellen können. Zunächst dürfen die vorhandenen Bestände von Rechnungsvordrucken bis zum 31. März 1943 weiter verwen det werden. Verschluß von Drucksachen Die Bestimmung des § 8 der Postordnung, nach der Drucksachen- Kreuzbänder so umschnürt zur Postbeförderung einzuliefern sind, daß ihr Inhalt leicht geprüft werden kann, wurde durch die am 1. August d. J. in Kraft getretene Anordnung über Faltbriefsendungcn weit gehend zugunsten der Versender erweitert. Allerdings sind solche Druck sachen, die durch andere nidit leicht lösbare und nur mit Schwierigkeit zu ersehende Mittel verschlossen sind, von der Vergünstigung ausge schlossen. Einer uns aus Mitgliederkreisen zugegangenen Anregung Folge gebend, haben wir beim Reichspostministerium beantragt, die für Falt briefsendungcn eingeführtc Vergünstigung auch auf Kreuzbänder all gemein auszudehnen. Der Herr Reichspostminister hat die Anregung mit folgender Begründung abgelehnt: ,,Das für Drucksachen in Faltbriefform versuchsweise eingeräumte Zugeständnis des Verschlusses durch kleine Klebestreifen oder Siegel marken ist in den hier vorliegenden besonderen Verhältnissen, haupt sächlich in der Verknappung von Briefumschlägen, begründet. Aus dieser Ausnahme wieder Ausnahmen für andere Drucksachen herzu leiten, ist nicht angängig. Ebensowenig ist nach dem Grundsatj, daß die Postversandvorschriften gleichmäßig für alle Versender gelten müssen, eine Sonderregelung zugunsten der Buchhandelsfirmen mög lich. Eine solche Sonderregelung hätte unausbleibliche Berufungen zur Folge. Es bestünde außerdem, wie die Erfahrungen mit den von Buch handelsfirmen ausgehenden Drucksachensendungen immer wieder zeigen, auch keine Gewähr, daß die Sendungen inhaltlich tatsächlich den Drucksachenbestimmungen entsprechen.“ Dr. Wecker Juslizrat Dr. Johann Georg Leuclis, der Verfasser der Schrift „Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung 44 Am 26. August jährte sich abermals der Todestag des ersten Blutzeugen der deutschen Freiheitskämpfe, des Nürnberger Buch händlers Johann Philipp Palm. Er ist einer der ersten Wegberei ter für die spätere begeisterte Erhebung Deutschlands gegen den französischen Kaiser Napoleon und ein ergreifendes Opfer für das deutsche Vaterland. Unendlich groß ist darum auch sein vaterländisches Verdienst um die Wiedererweckung des deut schen Nationalgeistes. Dafür hat der Erzpatriot Palm aber auch sein Herzblut geopfert. Bekanntlich hatte er es gewagt, die auf wühlende Flugschrift „Deutschland in seiner tiefen Erniedri gung“ zu verlegen und zu verbreiten. Dem um seine Herrschafts gelüste zitternden Korsen jagte das Buch Palms einen derart großen Schrecken ein, daß er die Erschießung des Verfassers, Verlegers, Druckers und Verbreiters anordnete. Verfasser und Drucker entgingen den Mordkugeln des brutalen Emporkömm lings, da sie nicht ermittelt wurden. Heute weiß man ihre Namen. Am meisten umstritten war die Frage nach dem Autor des Buches. Nunmehr ist auch dieses Rätsel einwandfrei gelöst. Schreiber dieser Zeilen wurde nach der Veröffentlichung seiner Palmstudie immer wieder gefragt, wie er denn eigentlich zur Beschäftigung mit dem Verfasser der Palmschrift gekommen sei. Zwei Erwägungen leiteten ihn dabei: einmal das rege Inter esse vieler Forscher, die außerhalb Nürnbergs wohnen. Als rich tiger Nürnberger sagt er sich also: Wenn auswärtige Gelehrte ihre Fähigkeiten und freie Zeit in den Dienst dieser edlen Sache stellen, dann ist es für einen Nürnberger geradezu Gewissens sache, selber das Problem zu erforschen. Ganz besonders aber reizt die in der Literatur immer wiederkehrende Behauptung von der angeblichen Unlösbarkeit des Palmschrifträtsels. Diese Ge dankengänge ließen im Palmforscher den ebenso kühnen wie trotjigen Entschluß reifen, den Verfasser der Flugschrift Palms zu ermitteln, koste es was es wolle. Damit war also der Anfang gemacht. Ein deutsches Sprichwort sagt mit Recht, aller Anfang ist schwer. Das zeigte sich auch hier. Es war ja nicht ein einziger Anhalts- und Ausgangspunkt vorhanden, und doch fand sich gar bald der einzig richtige Forschungsweg. Man muß sich nur zuerst ernstlich Rechenschaft darüber geben, warum z. B. Reichsgraf von Soden, die beiden Yelin, Adler, Preu usw. in den Verdacht der Urheberschaft an der Palmschrift gerieten, vor der geschicht lichen Kritik aber nicht standhallen konnten. Diese Methode führt den Kriminalisten bei der Ermittlung eines Verbrechers in der Regel ans Ziel. Glücklicherweise versagte sie auch bei der Palm- forschung nicht. Vielmehr zeigte sie klar und deutlich den ver kehrten Weg der früheren Palmforscher. Diese waren ausnahms los an eine ihnen verdächtig erscheinende Person von außen her angetreten. Entsprach sie ihnen, so zwängten sie sie mit Gewalt in das Palmbuch hinein. Die Folge davon war, daß findige Köpfe über kurz oder lang die betrübende Feststellung machten, die Palmforscher hätten wieder einmal daneben geraten. Die ein fachste und natürlichste Nu^anwendung hieraus weist auf den umgekehrten Weg, nämlich den Verfasser aus der Palmschrift selber herauszulesen. Aber wie soll und kann man ihn denn her auslesen? Zweifelsohne ist dies die schwierigste und zeitrau bendste Arbeit. Sie beanspruchte volle zehn Jahre, reich ausge füllt mit freudigen Überraschungen, aber auch mit mancher schweren Enttäuschung. Aber zähe Ausdauer führt doch zum vol len Erfolg. Wenn die Flugschrift Palms der Ausgangspunkt für die Ermittlung ihres Verfassers sein soll, dann muß sie der For scher schon sehr gut im Gedächtnis haben. Er braucht sie keines wegs auswendig zu lernen, viel bessere Dienste leistet ihm die Zer legung der Schrift nach ihrem geistigen und sprachlichen öehalt. Zu diesem Zwecke wurde zunäAst ein ausführliches Sachregister zur Palmschrift angelegt, in das flicht etwa bloß ein entsprechen des Schlagwort und die versomrdenen Seitenzahlen eingetragen wurden, sondern auch die fraglichen Texte selber, und zwar wortgetreu. Damit verschafft man sich einen guten Überblick über das Buch und die Zustände, die es behandelt, aber auch über die stilistischen Eigenheiten des Verfassers. Gedankengänge und Stil unterstütjten das Herauslesen des Verfassers aus seinem Buch. Als das Sachregister fertiggestellt war, mußte es gleichfalls gründlich studiert werden. Eine solche Arbeit will aber nicht bloß gemacht, sondern auch verdaut sein. Dafür erwächst hieraus ein schöner Lohn. Man staunt in einem fort über das umfang reiche, gründliche Wissen des Verfassers der Palmschrift auf staatspolitischem und wirtschaftlichem Gebiet. Und wenn man 214 Nr. 232/233, Donnerstag, den 15. Oktober 1942
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