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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1942
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1942-10-17
- Erscheinungsdatum
- 17.10.1942
- Sprache
- Deutsch
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1942
- Monat1942-10
- Tag1942-10-17
- Monat1942-10
- Jahr1942
- Titel
- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1942
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- [4] - 218
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der in Spanien den ersten Versuch zur Überrumpelung begann. Er kennzeichnete des Führers Schritt zum Endkampf als den heroischen Entschluß, in letzter Stunde für die Sache ganz Euro pas anzutreten. Anschließend zeichnete Dwinger in klaren Bildern sein zweites Rußlanderlebnis. Er gab ein Bild des vom Bolschewis mus zum Tier gewandelten russischen Menschen mit seinem „Wildgeruch“, ohne Hirn wirkend, aus Trieb und Angst. Der Durchbruch des mongolischen Typus mit der biologischen Ab artung gibt fast das Bild bewußter Rassezerstörung durch die herrschenden Juden. Sie haben die schauerliche Gleichheit des Mischmasch geschaffen, den ihre Lehre als sogenanntes Ideal preist, jenen „grauen Brei“, in dem auch der Bauer aufgegan gen ist. Der Bolschewismus hat alles auf der tiefsten Ebene stabilisiert. Von hier aus zeigt sich die entscheidende Aufgabe des Reiches, die Rettung der Kultur und ihrer Menschen vor diesem Schicksal. Aus dem Gespräch mit Gefangenen, mit einem zur Arbeit gepreßten Gelehrten, aus der Schilderung eines Schlosses und der sich ihm offenbarenden „Kulturija“ entstand ein erschüt terndes Bild der geistigen und kulturellen Verödung durch Ver massung und angebliche Errungenschaften der proletarischen Revolution, für die sich auf der ganzen Welt vergleichbares nur als Wirkung des Amerikanismus findet. Aus eigensten Eindrücken in Amerika stellte Dwinger am Ende diese Parallele heraus. Kulturlosigkeit und Kulturzerstö rung sind Feinde dieses Kontinents, der in den großen Tradi tionen einer jahrhundertealten schöpferischen Wirksamkeit der arischen Rasse wurzelt. Dieser Krieg wird mit der Nieder- ringung beider Mächte und der Wiederauferstehung Europas aus der Kraft seiner schöpferischen Menschen enden. * Nach diesen mit starker Zustimmung aufgenommenen Aus führungen sprach als zweiter Redner des ersten Tages Wilhelm Ehmer, der als Offizier bei der Wehrmacht stehend, zur Be handlung des Stoffes „Schöpferische Wirkungen des Krieges“ besonders berufen war. Er ging von einer Gegenüberstellung von Kriegs- und Frie denszustand aus. Wohl stehe das ganze Leben, sagte er, unter dem Naturgese^ des Kampfes, aber im Kriege werden die Ab sprachen gebrochen, die die Menschen im Frieden getroffen ha ben, sie stehen nun unter der Forderung des unverhüllten Kampf- und Vernichtungswillens. Diese Frage hat schon immer denkende Geister beschäftigt. Die Lösung des Konfliktes bietet die Erkenntnis, daß dort ein Krieg nicht nur naturgese^lich not wendig, sondern auch von sittlicher Kraft ist, wo ein Volk sich nur durch ihn die Freiheit seiner schöpferischen Entwicklung sichern kann. Dort aber, wo es nur um die Erhaltung einer starren unschöpferischen Macht geht, wird der Krieg im tiefsten Grunde unsittlich. Diesen Gegensatj erleben wir auch heute wieder, wo wir aufgebrochen sind, um dem drängenden Lebenswillen unseres Volkes Raum zu verschaffen, der Gegner aber nicht um neue Ideen kämpft. Unsere Erneuerung ist die Frucht des ersten Weltkrieges, hier entstanden die Erkenntnis wie auch der Wille, mit Überlebtem zu brechen und ein neues Volk zu schaffen. In jener Stunde, in der der Führer „beschloß, Politiker zu werden“, hat die schöpferische Wirkung des ersten Weltkrieges begonnen, die durch sie bewirkte geistige und seelische Erneuerung, der wir das Wunder unserer vergleichslosen Siege verdanken. Der Vortragende behandelte dann die schöpferischen Wir kungen des Krieges an den Erscheinungen, die Körper, Geist und Seele offenbaren. Der deutsche Soldat hat den Raum überwun den und ist Herr der Weite geworden. Der deutsche Mensch tritt damit aus der begrenzenden Enge heraus und findet end lich den großen Atem für alle die in ihm liegenden, bisher aber noch nicht vom deutschen Volk gelebten Möglichkeiten. Der ein zelne verliert sich nicht mehr an unfruchtbare Dinge, sondern in der Gemeinschaft gestaltet er die Forderungen der neuen Zeit. Immer schon ist der Krieg für uns Deutsche Läuterung ge wesen, in der wir zu uns selber gefunden haben. Auf den Drei ßigjährigen Krieg folgte der Aufbruch der großen deutschen Musik, die Kriege Friedrichs des Großen haben, nach Goethes Zeugnis, die Entstehung einer deutschen Nationaldichtung er möglicht, in den deutschen Freiheitskriegen wurde die Sehn sucht der Deutschen nach Einheit und Einigkeit geboren, die Bismarck dann verwirklichte, und im großen Krieg von 1914 bis 1918 wurde in der feldgrauen Gemeinschaft der Sozialismus vorgelebt, den Adolf Hitler dann umformte zur kämpferisch schaffenden Gemeinschaft des Volkes. Die gewaltigen Erneue rungen und Impulse, die der nationalsozialistische Umbruch im Gefolge hatte, finden nun eine weitere Steigerung und Verwirk lichung ia unserem Kriege. Schon greifen diese Wirkungen über unsere Grenzen hinaus: wir erleben beglückt die Geburt eines neuen Europa. Sind so Körper und Geist in der Wandlung begriffen, so stellt die Seele den Urquell alles Schöpferischen dar. Sie er möglicht, Schmerz, Leid, ja alle Belastungen zu tragen. Die deutsche Seele hat ihre schönste Heimstatt in der soldatischen Kameradschaft. Aus ihr erwachsen immer neue Schöpferkräfte, sie ermöglicht und adelt das Opfer, als das sich der einzelne seinem Volke darbringt. Wir haben nur darauf zu achten, daß wir die Seele als Quelle aller schöpferischen Kraft freihalten von schädigenden Einflüssen und dem Pesthauch des Zweifels. Wilhelm Ehmer belegte seine Ausführungen mit vielen ein drucksvollen Beispielen, die teils der Philosophie und Dichtung, teils dem soldatischen Erleben dieses Krieges entnommen wa ren. Er schloß mit einem Aufruf an die Dichter, „abzuschwören aller Leichtfertigkeit und sich fernzuhalten von aller zu schnell gemachten Aussage“, um dereinst das große Schicksal unserer Zeit in einer ihm gemäßen Würde gestalten zu können. * Herbstlicher Tiefurter Park Am Nachmittag wandcrten die Teilnehmer am Dichter treffen zum Schloß Tiefurt, dessen herrlicher Park sich in den leuchtenden Farben des Herbstes so reizvoll wie je darbot. Nach einer herzlichen Begrüßung durch Generalintendant Staatsrat Hans-Severus Ziegler lauschten die Gäste den zarten Klängen Händelscher und Bachscher Musik, die auf dem Cem balo vorgetragen, aus den geöffneten Fenstern des Schlosses er tönte. Volkslieder, von einem Chor der thüringischen HJ. ge sungen, verbanden sich dem weiten Blick in das herbstliche Land zu einem schönen und seltenen Erlebnis. * Festliches Konzert Den zarten Tönen dieses Nachmittags folgte am Abend im Deutschen Nationaltheater der große Aufschwung machtvollster musikalischer Offenbarung. Unter Leitung von Generalmusik direktor Dr. Karl Böhm als Gast spielte die Weimarische Staats kapelle, verstärkt von Mitgliedern des Gewandhausorchesters Mozarts Symphonie D-dur, das Klavierkonzert A-moll von Robert Schumann mit Professor Walter Gieseking als Solisten, und sodann Beethovens Siebente. Nach jeder Darbietung stei gerte sich der Beifall, der schließlich zu einer stürmischen Ova tion für den Dirigenten, den Solisten und das Orchester wurde. Die meisterlichen Leistungen verdienten diese Anerkennung. Das Konzert wurde durch sie ein Erlebnis, das seine Besonderheit nicht zuletjt der Kongenialität von Zuhörern und darbietenden Künstlern und ihrer seltenen Ebenbürtigkeit verdanken mochte. * Der zweite Tag der Arbeitstagung Am Freitag vormittag wurde die Arbeitstagung des Dich tertreffens fortgese^t. Gerhard Sdiumann gab in seiner Rede über „Kriegsbericht und Dichtung“ eine knappe, überzeugende und von soldatischem Geist bestimmte Darstellung des Fragenkreises „Kriegsbericht und Kriegsdichtung“. Das Erlebnis des Krieges drängt als solches zur Aussage und Aufzeichnung, die als Bericht oder als Gestaltung voll zogen werden kann. Die klassische Form des Berichts liegt im OKW-Bericht vor, der in klaren Sätzen den tatsächlichen Gang 218 Nr. 236, Sonnabend, den 17. Oktober 1942
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