Dipl.-Kfm. Rudolf Ronneberger, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, Präsidialmitglied der Deutschen Gesellschaft für Betriebswirtschaft, Leipzig. Dienstag, den 8. Dezember 1942: Buchführungsrecht und Buchfüh rungspflicht in der gewerblichen Wirtschaft vom Standpunkt der Steuer. Überblick über das außersteuerliche Buchführungsrecht / Die steuerlichen Buchführungs- und Aufzeichnungspflichten / Zur steuer lichen Ordnungsmäßigkeit des Buchführungs- und Aufzeichnungswesens / Formell ordnungsmäßige Buchführung aus Besteuerung / Verlegung der Aufzeichnungspflicht und Besteuerungsverfahren / Verstöße gegen die Aufzeichnungspflicht und Strafrecht (außersteuerliches und steuer liches Strafrecht) / Die Neugestaltung des Buchführungswesens durch die Organisationen der gewerblichen Wirtschaft und die Steuer. Regie rungsdirektor Dr. Baier, Reichsfinanzschule, Berlin. DAS LETTISCHE BUCH Aus Anlaß einer Deutschlandreise lettischer Verlagsbuch händler, Buchdrucker und Graphiker wurde im Kleinen Saal des Buchhändlerhauses vom 27. bis 29. Oktober 1942 eine Ausstellung lettischer Bücher gezeigt, die starke Beachtung gefunden hat. In ihr vereinigten sich ältere Werke mit wesentlichen Neuerschei nungen aus der Zeit nach der Vertreibung der Bolschewisten durch die deutsche Wehrmacht. Gelegentlich der Ausstellung wurde vom Departement für Kultur und öffentliche Angelegenheiten in der lettischen landes eigenen Verwaltung eine vorzüglich ausgestattete und reich illu strierte Schrift „Das lettische Buch“ vorgelegt, die 1942 im Verlag Zelta Abele in Riga erschienen ist. Den Titelholzschnitt dieses Werkes von Janis Plepis zeigt die beigefügte Abbildung. Der Referent der Abteilung Propaganda beim Reichskommissar für das Ostland Alfred Zscheile schrieb zu ihr ein Vorwort, aus dem hervorgeht, daß schon im Januar 1942 die während des Bolsche wistenjahres verstaatlichten Verlage wieder der kulturellen und wirtschaftlichen Initiative ihren früheren Bessern übertragen werden konnten. In der Zeit seit der Befreiung von den Bolsche wisten vom 1. Juli 1941 ab wurden bis zum 30. Juli 1942 229 Bü cher in mehr als 2 Millionen Exemplaren herausgegeben, die sich auf die einzelnen Literaturgattungen wie folgt verteilen: Titel Auflage Schöne Literatur 103 391.218 Wissenschaftlichen Inhalts . . 23 56.050 Praktischen Inhalts .... 27 214.450 Schulbücher 46 867.000 Kunst 4 10.000 Bilderbücher für Kinder . . . 8 38.970 Kalender und verschiedene . . 18 482.300 Zusammen 229 2.060.088 Am 1. Juli 1942 erschienen in lettischer Sprache 25 perio dische Ausgaben (17 Tages- und seltener erscheinende Zeitungen und 8 Zeitschriften) in einer Gesamtzahl von 575.000 Exemplaren. Die ausgestellten Bücher zeigten einen beachtlichen Stand des Buchdruckes und der Buchausstattung. Sowohl die Typo graphie wie der Buchschmuck (wobei ganz besonders die hervor ragenden Illustratoren und Ausstatter O. Noritis, J. Plepis, V. Krastins, N. Strunke, R. Sutta zu nennen sind) haben eine ausgesprochene völkische Eigenart, die selbst bei Übersetjungen aus anderen Sprachen durchaus fühlbar bleibt. Unter diesen Über setzungen sah man z. B. Goethes „Hermann und Dorothea“ sowie Ausgaben von E. T. A. Hoffmann und Rainer Maria Rilke. Unter den älteren Werken fielen die 12 Bände der lettischen „Dainas“ auf, eine Sammlung von etwa 120.000 Volksliedern, Märchen und Sprüchen. Daneben, zeigten das lettische Konver sationslexikon und eine Reihe von Fachbüchern, daß auch das Gebrauchsbuch in außerordentlich ansprechender und dabei zweckvoller Form gestaltet worden ist. An der Ausstellung waren vor allem die Verlage Walters & Rapa (Rigaische Zentralbuch handlung), Zelta Abele, Latvju Gramata, A. Gulbis, Gramatu Draugs, der Verlag der Wertpapierdruckerei Lettlands und die Verlagsbuchhändler Kadilis und Rasins beteiligt. Der Verlag Zelta Abele pflegt den bibliophilen Druck und zeigte eine große Reihe dem Umfang nach kleiner, aber ganz besonders schön aus gestatteter Bücher. Die Ausstellung wurde vervollständigt durch zahlreiche Originalzeichnungen und Entwürfe zu Einbänden, Werbemitteln und Plakaten. Den lettischen Gästen war Gelegenheit gegeben, mit Leip ziger Verlegern Fühlung zu nehmen und in einer Aussprache mit Dr. h. c. Carl Ernst Poeschel und Dr. Rodenberg bei Betrachtung der bisher vorliegenden Leistungen schöpferische Anregungen 234 Nr. 263, Sonnabend, den 7. November 1942