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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.04.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1930-04-03
- Erscheinungsdatum
- 03.04.1930
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- Deutsch
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X- 79, 3. April 1930. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Verkekrsuackrickten. Pvstschcckilberivcisungcn aus Österreich. — Die Postscheckämter be klagen sich darüber, daß bei Überweisungen aus Österreich von den Absendern sehr häufig ans dem liberweisungsforinulai nur die Nummer des Postscheckkontos des Empfängers angegeben, die Firma aber weggelassen wirb. Durch diese Unterlassung können leicht Jrr- tümer entstehen, und wir bitten unsere Mitglieder in Österreich, neben der Nummer des Postscheckkontos auch stets die Firma anzu geben. 'kersonalnackrickterr. Gestorben: am 25. März Herr Adolph Barasch, Inhaber der Firma Schlesisches Antiquariat Adolph Barasch in Breslau im Alter von 70 Jahren. Mit dem Verstorbenen ist ein Buchhändler der alten Schule da- hingeganqen, der Uber ein außerordentlich reiches Wissen verfügte und deshalb wie wegen seines lauteren Charakters in Kunden- und Kollegenkreisen in hoher Achtung stand. — Er hatte in der altan gesehenen Koebner'schen Buchhandlung in Breslau gelernt und diese am 1. Juli 1897 zusammen mit S. Niesenfeld übernommen. Ihm fiel die Leitung des Antiquariats zu, das sich unter seiner klugen und um sichtigen Führung ständig vergrößerte und der Firma Verbindungen mit allen Ländern schaffte. Im Jahre 1920 wurde am gleichen Ort eine Filiale errichtet, die hauptsächlich dem Antiquariat gewidmet war. Herr Barasch schied am 15. Juli 1927 — nachdem er 30 Jahre Teilhaber und bereits 47 Jahre Mitarbeiter war — aus der Koeb- nerschen Buchhandlung aus und übernahm die Filiale auf eigene Rechnung, und zwar unter dem Namen: Schlesisches Antiquariat Adolph Barasch. — Das Geschäft wird nun von seinem Sohne weiter- gesührt werden. Seit 1917 gehörte der Verstorbene dem Vorstand des Provinzial vereins der Schlesischen Buchhändler an, der das Hinscheiden dieses rührigen Mitgliedes sehr bedauert. Seit einigen Jahren war Herr Barasch auch gerichtlich vereidigter Sachverständiger für alle Gegen stände des Buchhandels in Breslau. Spreclrsaal Erklärung zum Falle George Grosz. Der Kampfausschuß gegen Zensur hat zum Falle George Grosz eine Erklärung veröffentlicht, dte die Aufhebung des seinerzeit ver öffentlichten Freispruchs der 2. Instanz durch das Reichsgericht als «eine Gefahr für die Freiheit des geistige» Lebens» bezeichnet, und hält diese »Verfolgung» eines »hervorragenden und anerkannten Künstlers» für geeignet, »dem Wesen Deutschlands als eines Kultur- staates Abbruch zu tun». Es handelt sich, wie bekannt, um die Darstellung »Der Christus mit der Gasmaske«. Wir kennen Text und Melodie solcher Erklärungen nun schon zur Genüge. Immer wieder einmal muß die Kultur tn Deutschland »gerettet« werden! Wir kennen auch den Kreis, der immer wieder glaubt, sich mit solchen Erklärungen melden zu müssen. An sich wäre es sicher erfreu lich, wenn Vertreter der Bühne, des Films, des Tanzes usw. sich wahrhaft als Schützer echter Kultur betätigen würden. Wir finden aber, sie hätten Ursache, bas zunächst in ihren eigenen Reihen zu tun. Jedenfalls wenden wir uns entschieden gegen diese Erklärung und bedauern lebhaft, daß auch die Leitung der Bereinigung schön wissenschaftlicher Verleger sich genötigt fühlte, sich an ihr zu betei ligen. Daß ihre Mitglieder nicht alle hinter ihr stehen, ist uns gewiß. Es ist nicht so — wie jene Erklärung den Anschein zu erwecken geeignet sein könnte —, als ob alle kulturell bedeutsamen Organisa tionen Deutschlands sich in der Beurteilung der straftrechtlichen Ver folgung des Malers Grosz als einer Geistesknechtung und eines Kul turschadens einig wüßten. Wir an unserm Teil glauben, daß die Groszsche Zeichnung mit Kultur nicht das geringste zu tun hat. Wir bestreiten dem Künstler Grosz nicht das Recht, Christen wegen ihrer Verfehlungen zum Gegenstand einer Satire zu machen, von Christus aber und seinem Kreuze möge er die Hände lassen. I» der üblen Entstellung des Gekreuzigten und des Zeichens der Erlösung durch den Künstler sehen wir im Gegensatz zu der Erklärung des Kampsbundes eine Respektlosigkeit vor dem, was ungezählten Men schen unantastbar ist, mithin eine Kulturlosigkeit ersten Ranges. Auch heute noch zieht tpahre Kultur ihre wertvollsten und tragenden Kräfte aus dem Geiste der Religion des Kreuzes. B r a u n s ch w e i g, den 25. März 1930. Vereinigung Evangelischer Buchhändler E. V. Wilhelm Maus, Erster Vorsitzender. Mllnstcr i. W., den 25. März 1930. Bereinigung des Katholischen Buchhandels. Or. Eduard Hüffer, Erster Vors. Zu der vorstehenden Veröffentlichung der Vereinigungen evange lischer und katholischer Buchhändler teile ich mit, daß die Beschlüsse des »Kampsausschusses gegen Zensur» mit Stimmenmehrheit gefaßt werden. Zu der ln Frage stehenden Resolution habe ich vorher erklärt, daß eine Anzahl der Mitglieder der »Vereinigung schönwissenschast- licher Verleger» zweifellos auf dem Standpunkt des Reichsgerichts urteils stünden, während ein anderer Teil durchaus mit dem Wort laut der Resolution einverstanden sein würde. Die vorstehend abge- bruckte Erklärung beweist die Richtigkeit meiner Annahme. Es ist selbstverständlich, daß die grundsätzliche Stellungnahme des »Kampsausschusses gegen Zensur« nicht die Überzeugung des ein zelnen Mitgliedes der »Vereinigung fchöuwisfenschaftlicher Verleger» präjudiziert. Berlin, den 28. März 1930. Fritz Cohn, Vorsitzender der Vereinigung schönwifsenschaftlicher Verleger. Wochenendtreffen des Iungbuchhandels am 10. und 11. Mai in Dessau. Das Wochenendtreffen in Wittenberg wird vom 6. April auf allgemeinen Wunsch nach Dessau verlegt. Es werden drei halb stündige Referate mit anschließender Aussprache gehalten: H. Bott: Die Angestelltenfrage im Buchhandel. E. Fuege: Die Bildungsfrage im Buchhandel. G. Schönfelder: Der Gemeinschaftsgcdanke im Jung buchhandel. Nach dem gemeinsamen Mittagessen findet eine Autofahrt nach dem Wörlitzer Park statt. Der Nachmittag soll dem persönlichen Gedankenaustausch gehören. Am Sonnabend abend wird das Treffen mit einer Aussprache über »Die wirtschaftliche Lage im Buchhandel« eröffnet. Anmeldungen bitte sofort an Hans Bott, Berlin NW 7, Post fach 67. Näheres wird den Teilnehmern noch direkt mitgeteilt. Inhaltsverzeichnis. Artikel: Der Mengenpreis. Von H. Kurtz. S. 313. Die Entwicklung der deutschen Volksbüchereien in den Jahren 1926 bis 1928. Von Gerhard Schönfelder. S. 313. Bericht über die Ausstellung »Jugend und Buch« in München vom 20.—27. März 1930. Von 8. W. Dietrich. S. 318. Die Blütezeit des deutschen Holzschnittes. Von H. H. Bockwitz. S. 317. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. S. 317. Kleine Mitteilungen S. 318—319: Sprachvcrkümmerung / Reichsverband Deutscher Zeitschriften-Berleger / Adreßbuch für den Berliner Buchhandel 1930 / Lehrlingsnachwcis sllr die Ber liner Buchhandlungen / Bibliographie der Deutsche» Rundfunk literatur / Theater, Publikum und Zensur / Die 6. Buch-Woche des Ailgcm. Dtschn. Buchh.-Gehilsen-Verbandcs / Hausf, Stutt gart / Der Dichterpreis der Akademie sür Friedrich Schnack / Drcßlers Kunsthandbuch. Verkehrsnachrichten S. 320: Postschecküberweisungen aus Österreich. Personalnachrichten S. 320: Adolph Barasch, Breslau f. Sprechsaal S. 320: Erklärung zum Falle George Grosz k Wochenendtreffen des Jungbuchhandels. Beranttvorli. Schriftleiter: g-ranz Wagner. — Verlag: Der Vörsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Dririt: E. Hedrich Nachf. Sämtl. tn Leipzig. — Anschrift ü. Schriftleitung u. Expedition: Leipzig C l. Gerichtsweg 26 iBuchbändverbauSI, Postschließsach 274/7V 32V
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