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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.04.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1930-04-03
- Erscheinungsdatum
- 03.04.1930
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- Deutsch
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X- 79, 3. April 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. kürzlich erschienene dritte Jahrgang des »Jahrbuches der deut schen Volksbüchereien« gibt nun die Veranlassung und Mög lichkeit, diese Darstellung — wenigstens in kurzen Zügen — bis zum Jahre 1928 fortzuführen. Dieser neue Jahrgang zeigt sich wiederum als ein gut aus gestatteter, handlicher, klar und übersichtlich aufgebauter Band.*) Für den Buchhändler hat er natürlich zunächst den Wert eines zuverlässigen Nachschlagewerkes, das eine relativ erschöpfende Auskunft über die Verteilung und die Einrichtung der wich tigsten deutschen Volksbüchereien gibt. So wichtig dem Buch händler dabei z. B. das dargebotene Adressenmaterial fein wird, so interessant wird es für ihn aber auch sein, sich ein Bild vom gegenwärtigen Stand und Umfang der volkstümlichen Bücherei arbeit zu machen. In jedem Falle ist der inhaltliche Ausbau des Jahrbuches seit der letzten Ausgabe zu begrüßen. Der Umfang ist von 160 auf 180 Seiten gestiegen. In den früheren Jahrgängen war die Aufnahme in das Jahrbuch auf die Büchereien in Gemeinden mit mehr als 10 000 Einwoh nern beschränkt. Diese Grenze ist gefallen, und eine Menge von ausgesprochenen Kleinstadtbüchereien ist neu ausgenommen worden. Da für den statistischen Teil gleichzeitig die Be schränkung auf Büchereien mit mindestens 5000 Bänden Be stand aufgehoben wurde, so ergibt sich damit schon eine außer ordentlich wertvolle Vermehrung der Nachweisungen und ein Einblick in einen wichtigen Bestandteil des volkstümlichen Büchereiwesens, der bis dahin nicht möglich war. Neu aus genommen ist ferner die Übersicht über eine Reihe von außer- reichsdeutschen Büchereien, hauptsächlich, aus den Grenzlandge bieten. Auch diese Neuerung ist zu begrüßen, obwohl es sich hier vorläufig nur um einen bescheidenen Anfang handelt. Man darf wünschen, daß die entgogcnstchcnden Schwierigkeiten über wunden werden und diese wichtige Abteilung weiter ausgebaut wird. Von Vorteil ist auch die neu eingerichtete Übersicht über die 'Verteilung der Büchereien nach Orten aus die Länder. Neu ist schließlich auch noch die Ausnahme der Kreisbüchereien und Landeswanderbüchercien in das allgemeine Alphabet und ihre Zusammenfassung in einer besonderen Betriebs- und Aufwand statistik. Darüber wird weiter unten noch zu sprechen sein. Daß Sondcrgebiete wie Jugendbüchcrcicn und Kinderlesehallcn aus Raummangel nicht mit ausgenommen worden sind, ist zu be dauern. Die ebenfalls aus wirtschaftlichen Sparmaßnahmen notwendig gewordenen häufigen Verweisungen aus die Angaben im zweiten Jahrgang erschweren di« Arbeit mit dem neuen Bande außerordentlich und können hoffentlich in der nächsten Ausgabe fortfallen. Der besondere Wert dos Jahrbuches liegt in seinen Stati stiken. Erfreulicherweise haben diese an Umfang, Übersichtlichkeit und — soweit man vergleichen kann — wesentlich auch an Zu verlässigkeit gewonnen. Der vorliegende Band umfaßt diesmal den statistischen Bericht für zwei Betriebsjahre und zwar für 1926 bis 1927 und für 1927 bis 1928. Die Betriebsstatistik (Bändezahl, aktive Leserzahl, Lesebeschränkungen und Fahres- ausleihc) ist aus verschiedenen Gründen, die in den eingangs erwähnten Arbeiten näher erläutert wurden, für die Beurtei lung der volkstümlichen Bücherciarbeit und ihrer finanziellen Grundlagen von größter Bedeutung. Es ist daher sehr erfreu lich, daß diesmal die Nachweisungen über die Lüsebeschränkungen z. B. ausführlicher gegliedert worden find und besonders, daß es bei der Materialerhcbung gelungen ist, die früher vielfach unzuverlässigen Zahlen über Ausleihe und Lcserzahl anscheinend nach nahezu einheitlichen Gesichtspunkten zu erhalten. Auch die Aufwandstatistik hat eine weitere Differenzierung erfahren. Früher wurde der Aufwand für Bücher, Zeitungen und Zeit schriften und für Einbände, sowie der Personalauswand aus gewiesen. Jetzt aber wird neben den Personalaufwand der Gesamtsachaufwand gestellt, der wiederum in ordent- *> Jahrbuch der Deutschen Volksbüchereien. Herausgegeben vom Verband Deutscher Volksbibliothekare E. V. Jahrgang 8. 1S28. Leipzig: Otto Harrassowitz 1S2Ü. 8° Lw. 7.SV. 314 liche, außerordentliche Mittel und in die tatsächlichen Ausgaben gegliedert ist. Damit ist in der -Publizität- dieser Finanzstati stik ein großer Schritt vorwärts getan. Der auf Bücher, Zeit schriften, Zeitungen und Einbände entfallende Anteil des Gc- samtsachaufwandes wird wiederum besonders aufgeführt. Diese Neueinieilung der Aufwandstatistik gibt nun die Möglich keit, durch Subtraktion der Summe des Einzelaufwandes für Bücher, Zeitungen, Zeitschriften und Einbände von dem Gesamt- sachauswand den Aufwand für die -allgemeine Verwaltung« (bauliche Unterhaltung, Unterhaltung und Ergänzung des In ventars, Miete, Heizung usw.) zu errechnen. Das ist zweifel los sehr wertvoll, wenn es auch bedauerlich ist, daß diese Zahlen ebenfalls aus Raummangel nicht sofort gesondert aufgcführt werden konnten. Die besondere Statistik der Kreis- und Landes- wanderbüchereien wurde schon oben erwähnt. Sie bedeutet eine wertvolle Ergänzung der Statistik der Einzelgcmeinden mit Bü chereien. Bedauerlich bleibt, daß auch diesmal noch Einzelsragen der statistischen Erhebung in beträchtlichem Umfange nicht be antwortet worden sind bzw. nicht beantwortet werden konnten. Hoffentlich gelingt es, diesen fühlbaren Mangel immer mehr einzuschränken und den Wert der Nachweisungen damit zu steigern. Vielleicht kann die Statistik dann auch noch weiter ausgedehnt werden z. B. auf Nachweisuugen über Alter und Ge schlecht der Benutzer, die Besitzverhältnisse und die Herkunft der Uuterhallungsmittel. Im sorgfältigen Ausbau einer zuver lässigen Statistik liegt noch am ehesten die Möglichkeit einer bildungswirtschastlichen Nachweisung der Leistungen und der Forderungen der volkstümlichen Bücherei. Aus dem Gesagten geht hervor, daß einer dahinzielenden Betrachtung heute in dem neuen Jahrbuch jedenfalls schon ein wesentlich besseres Hilfsmittel zur Verfügung steht, als 'das bis her der Fall war. Im folgenden sollen nun die Büchereiver- hält-nisse der Jahre 1926 bis 1928 au Hand einiger Zahlen be leuchtet werden, die aus den Unterlagen des Jahrbuches zu sammengestellt bzw. errechnet worden sind. Es geschieht dies im unmittelbaren Anschluß an die einleitend erwähnten Unter suchungen des Seminars für Buchhandelsbetriebslehre. Zuvor noch einige allgemeine Angaben Über den Umfang des betrachteten Materials. Im Jahrbuch find 621 Gemeinden aufgcführt. Das sind nur rund 19?? aller Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern. 438 Gemeinden davon bilden aber be reits rund 80?? aller Gemeinden mit mehr als 10000 Ein wohnern. Der Rest entfällt auf die 183 neu aufgenom- mencn Gemeinden mit weniger als 10 000 Einwohnern. Daraus wird 'deutlich, daß das Schwergewicht immer noch bei der Betrachtung der Büchereien der mittleren und großen Gemeinden mit fast ausschließlich städtischer Bevölkerung liegt. Dieser begrenzte Rahmen wird allerdings ganz bedeutend durch die Neuaufnahme der Kreisbüchereicn und Kreis- bzw. Landeswanderbüchcreicu erweitert. Es handelt sich hier um 117 Kreise, Ämter usw., in denen etwa 5700 Ortschaften mit rund 614 Millionen Einwohnern durch die Bücherciarbeit ver sorgt werden sollen. Das sind naturgemäß fast ausschließlich Gemeinden mit weniger als 2000 Einwohnern. Da es davon im Reich rund 60 000 mit etwa 22 Millionen Einwohnern gibt, so betrifft diese Bücherciarbeit zwar nur etwa 9,5?? dieser Ge meinden, aber rund 30^ der in ihnen wohnhaften Bevölkerung. Die statistischen Angaben über diese Kreis- und Landes- wandcrbüchcreien sind allerdings noch sehr lückenhaft, sodaß ein genaueres Bild sich vorerst noch nicht zeigen läßt. So sind vor allem die Zahlen für die Jahrcsausleihe besonders mangelhaft. In drei verschiedenen Berechnungen kommt man zu folgenden Zahlen, die vielleicht ungefähr eine Vorstellung geben können. In 99 von den 117 Berichtsgebieten umfassen die Bestände 344 000 Bände; das ist bei 4 Millionen Einwohnern e i n Band auf 11,7 Einwohner. In 75 der Berichtsgebicte gab cs 123 300 Leser. Da es sich in diesem Falle um 3,9 Millionen Einwohner handelt, sind also 3,2?? der Bevölkerung Benutzer der Büchereien, bzw. jeder 32. Einwohner. Dies würde an sich eine höhere Benutzungsziffer ergeben als in den Gemeinden mit mehr als 10 000 Einwohnern und selbständigen, ortsfesten Büchereien.
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