Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.04.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-04-03
- Erscheinungsdatum
- 03.04.1930
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19300403
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193004035
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19300403
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1930
- Monat1930-04
- Tag1930-04-03
- Monat1930-04
- Jahr1930
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
79, 3, April 1930, Redaktioneller Teil, Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Schließlich betrugen bei 104 von den 117 Berichtsgcbieten die ausgewiesenen Gesamtmittel 142 400 RM. (davon für Bücher 116 000 RM,). Das sind bei rund 6 Millionen Einwohnern 2,4 Pfennige (bzw. 1,9 Pfennige) auf den Einwohner. Es muß aber nochmals betont werden, daß bei der Unsicherheit des zu Grunde liegenden Zahlenmaterials bestimmte Folgerungen aus solchen Berechnungsergebnissen nicht gezogen werden dürfen. Aus sichererem Boden befinden wir uns dagegen bei der Be trachtung der Büchereien in den Gemeinden mit vorwiegend über 10 000 Einwohnern. Hier interessieren zunächst die Zahlen der Betriebsstatistik. Der Berechnung zu Grunde gelegt sind von den 230 in der Betriebsstatistik aufgeführten Gemeinden 177, die die vollständigsten und zuverlässigsten Angaben zu enthalten scheinen. In diesen 177 Orten gibt es für rund 20 000 000 Ein wohner (die Untersuchung betrifft also die Büchcreiverhältnisse eines knappen Drittels der Reichsbcvölkerung!) 197 Büchereien mit 3 885 000 Bänden, 500 300 Lesern und 10 950 000 Bänden Entleihungen im Jahr 1927 bis 1928. Aus diesen Zahlen geht hervor, daß 2,5?? der Bevölkerung Leser sind, daß die Bestände 2,83mal im genannten Jahre umgesetzt wurden, daß die Durch schnittsausleihe Pro Leser im Jahr 22 Bände beträgt, und daß 7,7 Bände Bestand auf den Leser entfallen. Vergleicht man diese Zahlen mit den seinerzeit für das Jahr 1925 bis 1926 festgestellten, so ergeben sich irgendwelche wesentlichen oder grundsätzlichen Veränderungen nicht. Die geringen Schwan kungen können sich schon aus der relativen Unsicherheit der stati stischen Methode und der Berechnungen erklären. Für 1025 bis 1926 wurden 2,6?? der Bevölkerung als Benutzer festgestellt! die Bestände wurden 2,25mal umgesctzt; der Bestand pro Leser betrug 9,8 Bände; die Jahresausleihe pro Leser 22,2 Bände. Darnach würde zwar nicht mehr jeder 39., sondern nur noch jeder 40. Einwohner Benutzer sein; auch die aus den Leser ent fallende Bestandszahl würde sich vermindert haben. Dagegen wäre die Betriebsintens-ität durch sine Erhöhung der Umsatz ziffer gewachsen. Wenn man die Verringerung der Leserzahl, soweit hier überhaupt ernsthaft davon gesprochen werden kann, erklären will, dann noch am einfachsten dadurch, daß die zweifel los zu hohen Leserzahlen, die der 1. und 2. Band des Jahr buches mehrfach enthält, jetzt berichtigt worden sind. Interessant sind die Einblicke in die Betrie-bsstruktur, die die Betriebsstatistik vermittelt, die hier aber ohne zahlenmäßige Belege nur kurz gestreift werden können. In den Beständen scheint der Anteil der »Schönen Literatur« ziemlich gleich geblieben zu sein. An manchen Stollen ist allerdings eine deutliche Verminderung ein getreten, die durch Zunahmen an anderen Stellen wieder aus geglichen wird. Der durchschnittliche Anteil der »Schönen Lite ratur« an den Beständen scheint bei etwa 70^ zu liegen. Doch ist es bemerkenswert, daß es eine ganze Reihe von beachtlichen Büchereien gibt, bei denen dieser Bestandteil nur etwa 50?? beträgt. Dagegen hat der Anteil >dec »Schönen Literatur« an der Jahresausleihc zweifellos a-bgenommcn. Soweit an Hand der vorliegenden Jahrbücher übersehbar ist, scheint die Entwick lung seit einigen Jahren in dieser Richtung zu gehen. Die Betrachtung der finanziellen Verhältnisse kann sich nur aus 143 von den 227 in der Aufwandstatistik des Jahrbuches auf- gcfiihrten Gemeinden stützen. Es handelt sich dabei um 157 Büchereien für eine Bevölkerung von 16 800 000 Einwohnern. Für das Jahr 1927 bis 1928 betrug hier der Gesamtsachaufwand (ordentliche Mittel) 2 672 400 RM., davon für Bücher u. Zeitschriften 1409 000 RM., davon für Buchbinder 269 400 RM., davon für allgem. Verwaltung 994 000 RM., der Personalaufwand 3106 900 RM., der Gesamtaufwand 5 779 300 RM. In der nachfolgenden Tabelle werden die Zahlen in Pfennigen pro Einwohner für die Betrisbsjahre 1924—1925, 1925—1926 und 1927—1928 ncbencinan'dergestcllt; dazu die Zahlen für -den Anteil der einzelnen Posten am Gesamtetat. Es ist zu beachten, daß dieser Vergleich nur ohne die Zahlen für den Aufwand der allgemeinen Verwaltung gegeben werden kann, da eine Be rechnungsmöglichkeit für diese Zahlen früher nicht gegeben war. 1924/1925 1925/1926 1927—1928 L DZ LS L - s D n L S S Anteil am Ge- samtauswand Bücher, Zeitschr. u. Zeitungen 6,3 37.2 6,8 37.5 8,4 29.5 27.7 Aufwand für Buchbinder. . 2,1 70.7 2,2 76.7 1,6 5.6 7.6 Sogenannt. Vermehrungsetat 8,4 77.6 9,0 77.6 10,0 35.7 29.6 Personalaufwand .... 11,8 53.7 12,7 53.7 18,5 67.9 53.« Zusammen 20,2 766 21,7 766 28,5 766 «2.« Aufwand f. allgem. Verwaltg. 5,9 77.2 Gesamtaufwand 34,4 766 Der prozentuale Anteil am Gesamtaufwand ist für die beiden Bctriebsjahrc 1925 bis 1927 aus den für diese Jahre feststellbaren »Gesamtaufwand« (ausschließlich Aufwand für die allgemeine Verwaltung) und für das Betricbsjahr 1927 bis 1928 einmal auf diesen verringerten Gesamtaufwand und ein mal aus den eigentlichen Gesamtaufwand (einschließlich Aufwand für die allgemeine Verwaltung) bezogen. Die Aufwendungen für Bücher und Zeitschriften sind weiter gestiegen, und zwar seit 1925 bis 1926 um 33^; der Pcvsonalaufwand ist sogar um 57°/»' gestiegen; der vergleichbare Gesamtaufwand um 41A. Es ist dabei zu beachten, daß diese Steigerungen in eine Zeit fallen, in der, wie oben bei der Betrachtung der Betriebsstatistik festgcstellt werden konnte, irgendwelche grundsätzliche äußerliche Veränderungen, sei es durch Zunahme der Lcserzahl, der Bestände oder der Ausleihe, nicht stattgcfundcn haben. Wer die Verhältnisse im Zusammen hang kennt, weiß, daß hier nicht etwa vermehrte Ausgaben für gleichbleibcnde Leistung fcstgcstellt werden, sondern daß es sich ganz einfach um die allmähliche Angleichung von bisher unter dem möglichen Durchschnitt liegenden Zahlen an die notwendigen Forderungen der Praxis handelt. Daß dies in einer wirtschaft lich außerordentlich schweren Zeit in diesem Umfange möglich war, soll dankbar und rühmend festgestellt werden. Im Anteil -der einzelnen Posten am vergleichbaren Gesamtaufwand sind merkliche Verschiebungen eingetreten. Der Anteil des sogenann ten Vermehrungsaufwandes ist nämlich von 41,6?? auf 35,1 A zurückgcgangcn; dafür ist der Anteil für den Personalauswaud von 58,4?? auf 64,9?? gestiegen. Ordnet man für das letzte Jahr die einzelnen Etatteilc nach der Größe ihres Anteiles an dem tatsächlichen Gesamtaufwand, so ergibt sich folgendes Bild: Personalaufwand 53,8?? Bücher, Zeitschriften 24,4?? Verwaltung 17,2^ Buchbinder 4,6A 100,0?? Da, wie schon gesagt, -die Leserzahl sich kaum verändert hat, find bei den genannten Steigerungen des Aufwandes die Kosten- stci-gcrungcn pro Leser, pro ausgeliehcncr Band usw. natürlich nicht unwesentlich. Der auf einen Leser entfallende Gesamt aufwand kann jetzt auf rund 13.75 RM. im Durchschnitt im Jahr veranschlagt werden. 1926 betrug er — allerdings ausschließ lich Verwaltungsaufwan-d — 8.25 RM. im Durchschnitt. Ent sprechend sind die Kosten Pro ausgeliehcner Band von 37.2 auf 51.8 bzw. 62,5 Pfennige gestiegen. Neben den ordentlichen Mitteln sind nun im Jahrbuch auch noch die außerordentlichen Mittel sowie die tatsächlichen Aus gaben aufgeführt. Da die Angaben darüber aber noch ziemlich lückenhaft zu sein scheinen, wurden sie für diesen kurzen Über blick -beiseite gelassen. Man kann aber erkennen, daß neben den genannten ordentlichen Mitteln im Jahre 1927 bis 1928 nicht unbeträchtliche außerordentliche Mittel noch zur Verfügung ge standen haben, über die Rolle, die diese außerordentlichen Mit tel im Haushalte der volkstümlichen Büchereien spielen, läßt sich vorerst wenig sagen, da dies« gesonderte Ausweisung diesmal zum ersten Male vorkommt. Im übrigen wäre ja überhaupt noch zu untersuchen — was nur an Hand der Haushaltpläne der Gemeinden geschehen könnte —, inwieweit hier in diesen Zu- 315
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder