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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1930
- Strukturtyp
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- 1930-04-01
- Erscheinungsdatum
- 01.04.1930
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- Deutsch
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Nr. 77 (N. 38). Leipzig, Dienstag den 1. April 1930, 97. Jahrgang. Redaktioneller TA Bekanntmachung der Geschäftsstelle. Bctr. Mitgliedsbeitrag. Unter Hinweis ans die Beitrags-Bekanntmachung in Nr. 1 des Börsenblattes vom 2. Januar d. I. «fordern wir hiermit di« Mitglieder auf, den Mitgliedsbcitrag von 11.25 Mark für das zweite Vierteljahr 1930 (April—Juni) auf Postscheckkonto Leipzig 13 463 spätestens bis zum 2b, April 1930 zu überweisen. Bei den Zahlungen bitten wir anzugeben: Betr. Ll. L. II, Vierteljahr, Wir bitten durch baldige direkte Zahlung oder rechtzeitige Anweisung des Kommissionärs zur Abkürzung des Inkassover fahrens beizutragen. Leipzig, den 29. März 1930. vr. Heß. Der Weidmannschen Buchhandlung zum Gedenktag des zweihundertfünfzigjährigen Bestehens. Eine deutsche Buchhandlung, die im Jahre 1930 auf eine Geschichte von 250 Jahren zurücksieht, hat ihren Beginn in einer Zeit von großer abschnittbildcnder Bedeutung und faßt als Ver lagsbuchhandlung den Zeitraum um so deutlicher ausgesprochen in sich, wenn die drei Plätze ihrer Geschichte Frankfurt, Leipzig und Berlin sind. Bedeutet dies ein zeitlich-räumliches Gradnetz, in das die Lebenslinie einer Handlung eingezcichnct ist, wie sie bis heute verlief, fo geben die Namen, die, die Linie begleitend, neben ihr eingetragen sind, der linearen Form einen reichen, großenteils historisch ganz besonders denkloürdigen Inhalt. Es ist die Weidmannsche Buchhandlung in Berlin, -von der wir reden, heute im Besitze von Herrn Hans Reimer. Frankfurt und Leipzig sind die Buchhandelsplätze, durch die die Zeitalter bezeichnet sind, die sich gegen Ende des siebzehnten Jahrhunderts schieden; als Merkjahr der Umwandlung hat man sich längst gerade und genau des Jahres bedient, das das Grün dungsjahr der Weidmannschen Buchhandlung ist, «des Jahres 1680. Moritz Georg Weidmann (der Ältere), Süddeutscher, ge bürtig aus Speyer, aus evangelischem Pfarrhaus, begann seine Verlagstätigkeit 1680 «im alten Vorort Frankfurt, und er ver setzte sie sofort, spätestens 1682, wahrscheinlich schon früher, nach dem buchhändlerischen Vorort des neuen Zeitalters Leipzig. Hier ist die Weidmannsche Buchhandlung verblieben, bis sie nach län ger als anderthalb Jahrhundert, 1854, nach dem ersten Verlags- Platz der Gegenwart, Berlin kam. Dabei ist die Geschichte der Handlung, was ihre Besitzer betrifft, wie folgt gegliedert. Sie ist rund 110 Jahre, bis 1793, im Besitze der Familie Weid mann, des Vaters, des Sohns und der Enkelin, und von 1822 ab bis jetzt rund 110 Jahre im Besitz der Familie Reimer, in der sich in der Handlung Vater, Sohn, Enkel, Urenkel folgten. In beiden Abschnitten steht die Handlung zeitweise unter anderer Leitung: im ersten Abschnitt unter der von Johann Ludwig Gleditsch, dessen Wirkungszeit diejenige von Weidmann d. A. und Weidmann d. I. trennt, und an diesen anschließend von Philipp Erasmus Reich; im zweiten Abschnitt unter der von Ernst Bollert, der Hans Reimer d. Ä. folgt und dann die Hand lung mit Hans Reimer d. I. vereint führte, dazu stand in den 1830er bis 1850er Jahren neben Karl Reimer Salomon Hirzel. In den zwischen dem Aussterben der Weidmann und dem Be ginn der Jnha'bcrschast der Reimer gelegenen Jahren, 1793— 1822, verläuft die Linie in absteigender, in den beiden andern Abschnitten in aufsteigender Richtung. Weidmann der Gründer verstärkte feinen Grundstock durch den Kauf einer Leipziger Buchhandlung, 1683, mit der die Vor geschichte zum Jahre 1650 zurückgeht (Philipp Fuhrmann), unterhielt Verkehr mit den westlichen Nachbarländern, Vertre tungen im Osten und Norden (Warschau, Stockholm). Sein Ver lag ist der der guten Vollbuchhandlung in damaliger Zeit mit deutschen und lateinischen Schriften mannigfacher wissenschaft licher Gebiete und zum Schulgebrauch. Weidmann starb 1693, erst fünfunddreißigjährig, und doch seine Handlung als zu den ersten Leipzigs gehörig zurücklassend, und Johann Ludwig Gleditsch folgte ihm. Gleditsch war der zweite Mann der Witwe Weidmanns, Stiefvater also von Weid manns Sohn. In demselben Verhältnis, in dom Johann Ludwig Gleditsch zu Weidmann d. A. und d. I. stand, stand sein Bruder Johann Friedrich zu Johann Fritsch und Thomas Fritsch. Johann Ludwig Gleditsch, Johann Friedrich Gleditsch und Thomas Fritsch aber, sämtlich verwandt und verschwägert unter sich und mit den Weidmann, waren die hauptsächlichen Träger des Leipziger Buchhandels in jener für die Entwicklung der deutschen Herrschaft Leipzigs wichtigen Zeit, den ersten Jahr zehnten des 18. Jahrhunderts, denselben, in denen auch das Leip ziger Kommissionsgeschäft seine Bedeutung gewann. Die Leitung des Geschäftes durch Gleditsch, der vorher «sechzehn Fahre bei seinem Bruder Johann Friedrich gedient hatte, war deshalb in der Geschichte «der Weidmannschen Buchhandlung von großer Bedeutung und Weidmann d. I. in «der Tat in erster Linie der Nachfolger des Stiefvaters und erst in zweiter Linie der des Vaters. Gleditsch stand an der Spitze des für den damaligen Büchermarkt wesentlichen lexikalischen Verlags, gestaltete für sein Sortiment und Großsortiment «die «direkte Verbindung mit dem Ausland und seinen Absatz nach Nord und Ost aus. Weidmann «d. I., 1713—1743, genoß die Früchte «des Vor gängers und ließ sie sich noch lieblicher röten in der Sonne fürstlicher Gunst. Königlich-kurfürstliche, herzogliche und städtische Amts- und Ehrentitel schmückten «seinen Namen und goldene Gnadenmünzen und -ketten seine Brust. Die kaiserliche Gnaden kette erhielt er zugleich mit «der Bewilligung zur Publikation des in der Kaiserlichen Bibliothek ruhenden Manuskripts von Khevenhüllers Lnaalos ^eräinanckel, die in zwölf Foliobänden eines «der Werke wurden, «die zum Lobe «seines Verlags an erster Stelle genannt «wurden. Die Bildnisse «berühmter Künstler usw., Nürnberg 1725, «die neben den Bildnissen anderer Buchhändler auch das Bild Weidmanns bringen, «sind ihm gewidmet. Weidmann «d. I. war Führer des Leipziger, Philipp Eras mus Reich Führer des «deutschen Buchhandels, seinem buchhänd lerischen Zeitalter den Stempel seines Namens aufdrückend. Der Leser «dieser Blätter kennt das Bildnis Reichs im Haupt- 305
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