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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.04.1930
- Strukturtyp
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- 1930-04-05
- Erscheinungsdatum
- 05.04.1930
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- Deutsch
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heutig firmenartig, Nichtrcgisterfähigen schlechthin verwehrt. Das gleiche gilt bei der Verwendung f i r m c n ä h n l i ch e r Abkür zungen. Schon aus dieser gedrängten und keineswegs vollständigen Über sicht ergibt sich, daß in vielen Fällen Zweifelsfragen auftrcten können, die zu klären die Industrie- und Handelskammern berufen sind. Sie sehen sich daher veranlaßt, sämtlichen Gerichten nochmals dringend anheimzugeben, immer dann, wenn die Eintragung von Firmenbezeichnungen beantragt wird, die hochtönender Art und mit allen möglichen, die Gefahr einer Täuschung in sich tragenden Zu sätzen versehen sind, die amtlichen Berufsvertretungcn, soweit es nicht schon geschieht, um ihre Gutachten anzugehen und diese tunlichst auch zu beachten, soweit sich das mit der richterlichen Überzeugung vereinbaren läßt. Die Industrie- und Handelskammern bringen damit keine neue Bitte zum Ausdruck. So hat das Sächsische Mini sterium der Justiz selbst in den Bekanntmachungen vom 10. Mai und vom 18. Dezember 1922 (Justizministerialblatt 1922, Seite 55 und 136) auf die Unsitte hochtönender und täuschender Firmenzusätze hin gewiesen, im Vertrauen darauf, daß die Negisterrichter unzulässigen Firmenbezeichnungen auf Grund von W 18 ff. und § 37 HGB. nach drücklich entgegentreten, und daß sie in dieser Richtung liegenden An zeigen der Organe des Handels- und Gewerbestandes sorgfältig nach gehen. Diese Bitte richten die sächsischen Industrie- und Handelskam mern auch an die übrigen Organe der Wirtschaft und der Rechts pflege, insbesondere an die Notare und Rechtsanwälte, denn gerade sie sind bei ihrer beratenden Tätigkeit und bei der Beurkundung von Verträgen sowie der Beglaubigung von Anträgen in der Lage, die er wähnten Mißstände im Entstehen zu beseitigen. Traub, Hans: Lessings Anteil am periodischen Schrifttum seiner Zeit. (Eine zettungswissenschaftliche Betrachtung.) München: Münchener Druck- und Verlagshaus G. m. b. H. 1929. 32 S. 4° Mk. 1.20. Haus Traub, der Referent im »Deutschen Institut für Zeitungs kunde« in Berlin unternimmt es, auf knappem Raum, vom Gesichts punkt zeitungswissenschastlichen Interesses aus, »den technisch-perio dischen Apparat zu zeigen«, dessen Lessing »sich zur Verbreitung seines Wirkungsdranges bediente«. Der Verfasser löst denn auch diese Aufgabe in durchaus zufriedenstellender Weise. Er bringt unter An ziehung reichlicher Literaturangaben die Titel von Zeitschriften und der darin von Lessing stammenden Beiträge zur Kenntnis und ver zeichnet ferner in einem Anhang »die wichtigsten Zeitungen und Zeit schriften, die sich kritisch mit Lessing zu seinen Lebzeiten beschäftigten oder seine Arbeiten nachdruckteu und vereinzelt auch Originalbei- träge brachten«. Genügt nun der Hauptteil von Traubs gewiß verdienstvoller Arbeit allen Ansprüchen, die man an solch ein biblio graphisches Orientierungsmittel billigerwcise machen kann, so hätte man im Anhang über Titel und Erscheinungsort der Periodiken hinaus Angaben über Erscheinungsdaten der fraglichen Arbeiten gern gefunden. Jedoch auch in der vorliegenden Form gibt Traubs Schrift genügend Anregungen, die bei Ncuausgaben von Lessings Werken gewiß Berücksichtigung finden werden. E. Drahn. Lruvs, I'rieäriok: Die ameriliLnisclie victilunx cker Oexen- N'urt. I^eipriZ 1930. L. 6. Doudner. VIII, 128 8. 6anr- Isivsn. Nü. 6.40. Der Verlag Teubner, der in den letzten Führen eine ganze Reihe von den Vereinigten Staaten, Ihrer Sprache und Geschichte gewidmeten Werken veröffentlicht hat, brachte vor einigen Wochen obiges für den Buchhändler besonders wertvolle Buch heraus. Sein Verfasser, ein von Kind auf in Amerika heimischer Professor an der Wisconsin-Universität in Madison, gibt ein Bild von der Ent wicklung der amerikanischen Dichtung ln den letzten vierzig Jahren nach den drei Gesichtspunkten: Roman- Lyrik und Drama. Die Einleitung streift die ältere Dichtung und zeigt, wie diese bis in das 19. Jahrhundert Spiegelung der Dichtung Englands und des europäischen Kontinents ist. Longsellow, Emerson, Whitman, um nur einige bekanntere Namen zu nennen, werden behandelt; in Mark Twain findet Bruns »den vollsten Ausdruck des jungen Amerika des Mittelwestens«. Als berühmtester, wenn auch nicht so bedeutender Vertreter des beginnenden Naturalismus wie Crane und Norris wird der auch in Deutschland vielgelesene Jack London geschildert. Hier sei gleich auf die ausgezeichneten Inhaltsangaben und Analysen der Nomanstosse und die Gedichtzitate im Original aufmerksam gemacht. Der bedeutendste Vertreter des modernen realistischen Romans in Amerika, Theodore Dreiser, Sohn eines 326 rheinischen Vaters und einer Pennsylvaniadeutschen, und sein Werk werden ans 12 Seiten eingehend gewürdigt, anschließend Sherwood Anderson, ebenfalls ein Kind des Mittelwestens. Künstlertum und Artistentuin verkörpern Joseph Hevgesheimer und I. B. Labell, die von Dreiser aus gesehen, den Übergang in eine bewußt ge pflegte Kunstwelt darstellen. Der Hauptbestandteil des Schrifttums des namensähnlichen Paares Sinclair Lewis und Uptvn Sinclair ist die Kritik um jeden Preis. Im Kapitel: Künstlerischer Realismus stellt Bruns in die erste Linie Willa Cather, von der er sagt, sie liebe die Prärien wie Annette von Droste ihr Westfalenland. In gleich eingehender Darstellungsweise sind Lyrik, Versepik und Drama unter Anführung charakteristischer Stellen bis zu Eugens O'Neill behandelt, der mit Gerhart Hauptmann verglichen wird. Ein Literaturverzeichnis unüein s o l ch es der i n Deutsch landerschienenen Ausgaben u n d U b e r s e tz u n g e n sind für den Buchhändler von besonderem Nutzen. Das fesselnd geschriebene Buch wird jedem, der sich für das moderne Amerika überhaupt interessiert, ein willkommener, guter Führer sein. D. Kleine Mitteilungen Ausverkauf. — Die Firma Georg Senge in Heiligen- st a d t (Eichsscld) veranstaltet einen Näumungsausverkauf wegen Aufgabe des Geschäfts. Wir weisen darauf hin, daß Nachbeziige ge setzlich unzulässig sind. Fröhlicher Kindernachmittag. — Den Abschluß der Leipziger Veranstaltungen zum Tage des Buches (s. Nr. 73) bildete der Fröhliche Kindernachmittag am 27. März im Buchhändlerhause. Der vom Verein der Buchhändler zu Leipzig mit Unterstützung des Schulamtes ver anstaltete Nachmittag, dessen Leitung in den Händen von Fräulein Martha Sökeland, Prokuristin der Roßberg'schen Buchhandlung Sortiment Rolf Arnst, lag, war ganz besonders geeignet, in echt kindertümlicher Weise für das gute Kinderbuch zu werben. Ein fröhliches und vielseitiges Programm, für das die Leiterin neben Lisa Tetzner auch Mitwirkendc aus der Lehrerschaft gewonnen hatte, war in seiner Auswahl der Welt des Kindes aufs glücklichste an- gepaßt. Etwa 800 Schulkinder Leipzigs hatten als Auszeichnung für den fleißigen Besuch der Lesehallen und Schulbüchereien Ein- trittskarten erhalten. So hatte sich schon lange vor Beginn der große Saal bis auf den letzten Platz mit einer erwartungsfrohen Kinderschar gefüllt, die zum Teil in Begleitung ihrer Lehrer und Lehrerinnen erschienen war. Trotz der Fülle waren Ordnung und Ruhe mustergültig, und die Erwartung erreichte ihren Höhepunkt, als endlich der Auftakt zum Beginn durch einen Zwerg gegeben wurde, der mit einer Schelle durch den Saal lief und vor der Bühne zu den Kindern sprach: Hallo! Hallo! seid bitte mal still Und hört, was ich euch verraten will: Weit — weit — hinter den sieben Bergen Im Lande der Wunder und Märchen Hab' ich heut, wo die Häuser der Wichtel stehn, Die Märchentante auf Reisen gesehn, Im goldenen Wagen, mit Pferdchen davor Und oben drauf ein richtiger Mohr. Da bin ich heran, ganz heimlich und leise, Und eins — zwei — drei — war ich auch auf der Reise, Hab' mich hinter dem größten Koffer versteckt Und mit meinem Mäntelchen zugedcckt. Und nun gings im Flug durch die weite Welt, Durch Dorf und Stadt, durch Wald und Feld, Bis ich die Türme von Leipzig sah — Hier machten wir halt — und nun bin ich da Und will mit euch lauschen ganz leis und still Was die Märchentante erzählen will. Ich bitt' euch aber, verratet mich nicht! Hier trat Lisa Tetzner durch die Falten des Vorhangs, packte den Zwerg und ergänzte seinen Vorspruch: »Na warte, du Schlingel, du schlauer Wicht!« Und nun erzählte die Märchentante der lauschen den Kinderschar drei lustige und wunderbare Geschichten vom dum men Peter, vom einfältigen Michel und vom Roller. Wie genau die Kinder ihre Bücher kannten, bewies mancher drollige Einwurf der Kleinen. Am Schlüsse der letzten Geschichte überreichte eine der Kleinsten mit kindlichen Worten des Dankes Lisa Tetzner einen Blumenstrauß. Nach kurzer Pause folgte Schneewittchen als rhythmisch-musi kalisches Märchenspiel, das von Schülerinnen der Max-Klinger- Schnle überaus anmutsvoll zur Darstellung kam und alle in echte
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