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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.04.1930
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- 1930-04-05
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- 05.04.1930
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81, 5. April 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Antiquars Aprilscherz. — Zu den größten Seltenheiten der Goethe-Literatur gehört sein anonym erschienenes Sendschreiben aus der Straßburger Studentenzeit, betitelt: »Zwo bisher unerörterte Biblische Fragen zum ersten Mal gründlich beantwortet von einem Landgeistlichen in Schwaben«, erschienen in Lindau 1773. Die eine der »zwo biblischen Fragen« untersucht, was auf den Tafeln des alten Bundes gestanden hat, die zweite beschäftigt sich mit den Zungen- Neden des Pfingstfestes. Diese Schrift ist so selten, daß für das schmale Heft von nur 16 Seiten vor dem Kriege 2000 Mark bezahlt wurden; im ganzen sind überhaupt nnr 8 Exemplare bekannt, die zu meist zu dem kostbaren Besitz von Bibliotheken gehören. Der Leip ziger Antiquar und Goethe-Bibliograph Friedrich Meyer ließ nun seinem Kreis von Bücherfreunden zum 1. April ein hektographiertes Verzeichnis einer Sammlung von seltenen, anonym erschienenen Büchern und Schriften zugehcn. Als letzte Nr. 125 finden sich da die »Zwo bisher unerörterten Biblischen Fragen«, mit der neugierig- naiven Frage in Klammern: (»Verfasser?«). Als Preis war angefügt: Mk. 5.—. Am Vormittag des 1. April meldeten sich bereits 5 Fern gespräche von Kennern der Goethe-Literatur, die das sonst mit 2000 Mark bewertete Heft gern für 5 Mark erstehen wollten. Die langen Gesichter in fernen Städten kann man sich vorstellcn, als Friedrich Meyer ihnen die Antwort zurief: »April! April!« st. Verbotene Druckschriften. — Der 4. Strafsenat des Reichsgerichts hat in der Sitzung vom 7. 3. 30 — 14 aI 218/29 u. a. für Recht er kannt: Im Nahmen des § 41 Abs. 2 St.-G.-Bs. sind alle Exemplare folgender Artikel der »Internationalen Pressekorrespondenz« sowie die zu ihrer Herstellung bestimmten Platten und Formen unbrauchbar ^u machen: 1. aus Nr. 33 vom 16. 4. 29: »Aufruf des Ekki zum 1. Mai«; 2. aus derselben Nummer: »Thesen der Agitprop, des Ekki zur Maifeier für Agitatoren«; 3. aus Nr. 35 vom 23. 4. 29: »Ausruf des Vollzugsbureaus der RGJ. zum 1. Mai«; 4. aus derselben Num mer: »Aufruf des EK. der KJJ. zum 1. Mat«; 5. aus derselben Nummer: »Der Kampf um den 1. Mai in Berlin«; 6. aus Nr. 37 vom 30. 4. 29: »Die organisationspolitifchen Hauptaufgaben des XII. Neichspartcitages der KPD.«; 7. aus Nr. 38 vom 3. 5. 29: »Aufruf des Zentralkomitees der KPD. vom 2. Mai 29«; 8. aus Nr. 39 vom 7. 5. 29: »Der Kampf der Komintern gegen die Kriegsgefahr«: 9. aus Nr. 42 vom 14. 5. 29: »Sitzung der Erweiterten Berlin-Branden burger Bezirksleitung der KPD.« einschließlich der »Resolution«; 10. aus Nr. 44 vom 22. 5. 29: »Vor dem 1. August«; 11. aus Nr. 51 vom 14. 6. 29: »Die Kommunistische Internationale an den XII. Par teitag der KPD.«; 12. aus derselben Nummer: »Wortlaut der Rede des Genossen Ulbricht auf Bl. 1245«; 13. aus Nr. 78 vom 19. 8. 29: »Genossen Ulbricht (Deutschland), Bl. 1799 und 1800«. 556 I ^ I 29. Berlin, 28. 3. 30. PP (I ^). (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 606 vom 3. April 1930.) Verkekrsnackrickten. Beanstandung von Wcchselformnlarcn durch die Rcichsbank. — Die Geschäftlichen Mitteilungen des Neichsvcrbandes der Deutschen Industrie weisen darauf hin, daß Wechsel, auf denen bei dem Datums vordruck die Ziffer »192 « in »193 « geändert wurde, von der Reichs- Bank nicht zum Diskont angenommen wurden. Das Ncichsbank- direktorium steht auf dem Standpunkt, daß das Ausstellungsdatum ein wesentliches Erfordernis des Wechsels ist, bei dem Änderungen nicht vorgenommen werden dürfen. Wenn dies doch geschieht, muß mit Schwierigkeiten in Wechselprozesscn gerechnet werden. Ein Aus weg ist nur dadurch gegeben, daß die Ziffer »192..« gestrichen und eine neue Jahreszahl »1930« davor gesetzt wird. Dieser Hinweis ist auch in den von der Rcichsbank herausgegebcnen Richtlinien für den Wechseltext enthalten. Abdrücke der Richtlinien können von jeder Ncichsbankanstalt bezogen werden. Die Einheitswechselsormulare erhalten nnr noch den Vordruck »19 . .«. ?ersonalnaclrrlckten. Jubiläum. — Am 1. April konnte Herr August Bell, der erste Direktor der Firma Earl Flemming und C. T. Wiskott A.-G. in G l o g a n, Berlin und Breslau sein 25jähriges Jubiläum als Be triebsleiter feiern. 1905 hat er die technische Leitung der altbekannten graphischen Kunstanstalt C. T. Wiskott in Breslau übernommen und ist dann im Herbst 1912 zu Carl Flemming in Glogau übergegangen. Daß beide Betriebe 1919 vereinigt wurden, ist hauptsächlich August Bells Werk; ebenso die in neuester Zeit erfolgte Anglicderung der wegen ihrer künstlerischen Leistungen berühmt^! Spielkartenfabrtk von B. Dondorf in Frankfurt a. M. — Im Weltkriege sind die Flemmingschen Kriegskarten zu Millionen gedruckt und verbreitet worden; dann trat eine Zeit ein, in der der Betrieb hauptsächlich aus die Herstellung von Notgeld und Banknoten eingestellt war, für die zeitweise in drei Schichten gearbeitet werden mußte. Seit der Über nahme der Wiskottschcn Offizin und ihrer Verlegung nach Glogau, die viele Um- und Anbauten erforderlich machte, wird die Anfertigung von künstlerischen Plakaten und sonstigen Werbedrucksachen ganz be sonders gepflegt. Und als nach der Inflation Arbettsmangel cinzu- treten drohte, fügte Direktor Bell dem Betriebe zielbewußt eine neue Abteilung an zur Fabrikation von Spielkarten. Die Flemmingkarten haben sich in überraschend kurzer Zeit glänzend eingeftthrt und sind heute überall verbreitet. So ist unter Direktor Bells tatkräftiger Leitung das alte Flemminghaus ständig im Wachsen. Von 100 An gestellten im Jahre 1905 ist die Belegschaft auf rund 500 gestiegen, von denen auf Glogau etwa 350 entfallen. Möge der Flemming- Wtskott A.-G., die heute eine der bedeutendsten graphischen Anstalten des deutschen Ostens ist, ein weiterer Aufstieg beschieden sein unter der sicheren Führung von Direktor August Bell. Oskar H e l l m a n n. Todesnachrichten ans Wissenschaft, Literatur und Kunst. — In Wien starb im Alter von 78 Jahren Prof. vr. Anton Bettel- heim, berühmter Biograph; am 17. März in Zürich im 70. Lebens jahre Prof. Dr. Hermann Walther Felix, Direktor des Ana tomischen Instituts; in Würzburg im 82. Lebensjahre Domkapitular Prälat Ur. Franz H e r g e n r ö t h e r, Päpstl. Geheimkämmerer; am 23. März, 87jährig Professor vr. Conrad Keller, bekannter Zoologe: in Kopenhagen im Alter von 67 Jahren Prof. vr. Ed vard Lehmann, Ncligionshistoriker und Philosoph; in Meran im Alter von 65 Jahren Prof. vr. Max M a t t h e s, Ordinarius für innere Medizin in Königsberg; in Chicago im Alter von 71 Jahren der ans Deutschland gebürtige Prof. vr. Carl Pietsch, früher Professor für romanische Philologie an der Universität Chi cago; in Lippspringe im fast vollendeten 85. Lebensjahre Geh. Medi zinalrat Prof. I)r. Otto N a p m u n d, Begründer der Zeitschrift für Medizinalbcamte; in München im 76. Lebensjahre Prof. vr. Friedrich Roth, eine Autorität auf dem Gebiete der Nefor- mationsgeschichte; am 1. April in Bayreuth im Alter von 92 Jahren Frau vr. Ii. e. Cosima Wagne r. Spreckjaal Erklärung. Ein gewisser Kurt Abramowitz, der sllr Neifebuchhanb- lungen reist, gab sich wiederholt als Vertreter des Maltk-BcrlageS aus, nahm als unser angebltchcr Vertreter Bestellungen entgegen und liest sich Anzahlung darauf leisten. Wir haben mit Herrn Abra- mowitz sder auch unter dem Namen Kurt Reumann ausgetreten sein soll) nichts zu tu». Es reisen für uns ausschließlich die drei Herren Robert Goldschmidt, Herbert Olschowskg und Friedrich Sugdol, Berlin, Malik-Verlag U,-G. Inhaltsverzeichnis. Bekanntmachungen: Geschäftsstelle des B.-V. betr. Mit- glteder-Zeichen. S. 321 / Verein der Buchhändler zu Leipzig betr. Vorstandswahl. S. 321. Artikel: Bericht über die ord. Hauptversammlung der »Korporation der Berliner Buchhändler«. S. 321. Der deutsche Buchhandel in Brasilien. Von Ur. Alfred Funke. S. 322. Besprechungswesen. S. 324. Hochtönende und täuschende Firmenbezeichnungen. S. 325. Besprechungen: Traub, Lessings Anteil am periodischen Schrift tum seiner Zeit. S. 326 / Bruns, Die amerikanische Dichtung der Gegenwart. S. 326. Kleine Mitteilungen S. 326—328: Ausverkauf / Fröhlicher Kindernachmittag / Abendkurse der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe / Die Vereinigung ehem. Schüler der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt / Rückerstattung zu Unrecht erhobener Gebühren aus Ankündigungsmittcl / Förde rung des Tages des Buches / Antiquars Aprilscherz / Verbotene Druckschriften. V e r k e h r s n a ch r t ch t e n S. 328: Beanstandung von Wechsel formularen durch die Rcichsbank. P e r s o n a l n a ch r i ch t e n S. 328: Jubiläum August Bell, Glogau / Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst. Sprechsaal S. 328: Erklärung des Malik-Verlags, Berlin. Verantwort!. Schriftleiter: Franz Wagner. — Verlag: Der Bvrs Druck: E. HedrtchNachf. Sämtl. tu Leipzig. — Anschrift d. Schrtstleitung 328 ».Expedition: Leipzig Gerichtsweg 26 tBrichhändlerhauS^ Postschliesjfach 274/7S
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