Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.06.1943
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- 1943-06-19
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- 19.06.1943
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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die Besteuerungsfragen erneut einzugehen. In diesem Zusam menhänge führte er u. a. aus: Die feste Währung garantiere uns den Wert der Sparguthaben des Volkes. Die Preisstabilität sei dabei eine der wesentlichsten Grundlagen auch für die Wert beständigkeit der Sparguthaben in der Zukunft. Kein Mensch denke daran, die Sparguthaben wegzusteuern oder mit einer Sondersteuer zu belegen. Im Gegenteil wisse jedermann, daß die Sparguthaben steuerlich bevorzugt seien. Aber jeder vernünftige Mensch werde einsehen, daß Steuern, die die Kriegsfinanzie rung und geordnete Staatsfinanzen sicherten, ebenfalls eine Vor- aussetjung für die Erhaltung des Geldwertes und damit auch des Wertes der Spareinlagen und der Staatspapiere seien. Dabei würden einmal die sog. Substanzwerte, die unter Mißachtung des Geldwertes erworben worden seien, für den Staat eine besonders ergiebige Steuerquelle darstellen. Immer wieder müsse mit allem Nachdruck betont werden, daß der gewaltige wirtschaftliche und technische Fortschritt, den der Krieg ausgelöst habe, uns auch auf dem Verbrauchsgütersektor völlig neue Erzeugungsmöglichkeiten erschließe. Hierdurch werde den Sparern eine große Chance für die Zukunft gegeben, denn sie werden besser und billiger kau fen können als heute, und auch mehr kaufen können als vordem, weil sie über größere Geldguthaben verfügten. Der Sachwert käufer von heute habe aber diese Chance nicht. Die Deutsche Allgemeine Zeitung fügt dem in ihrem Wirt schaftsblatt aus der Feder von Muthesius noch folgendes an: Da bei bleibt abzuwarten, welchen Zeitpunkt und welche Formen man dann für eine solche energische Besteuerung der Substanz werte wählen wird; abzuwarten bleibt auch, welche Zeitpunkte man einer solchen Besteuerung zugrunde legen wird, d. h. ins besondere, auf welchen Stichtag man den Vorwurf des Sachwert denkens datieren will — denn es ist doch offenbar ein großer Unterschied, ob jemand ein Grundstück oder einen Posten Aktien etwa im Jahre 1938 oder 1939 gekauft hat oder ob er seine Liebe zum Sachwert erst 1941 oder 1942 entdeckt hat. Das alles sind nicht einfache Fragen, wie denn überhaupt die steuerliche Erfassung der sogenannten Substanzwerte noch manche Nuß zu knacken geben wird. Das gilt besonders bezüg lich der Erfassung je nach der Verschiedenartigkeit der Objekte. Bei Aktien und Grundstücken würde die Sache verhältnismäßig einfach sein, denn auf diesen Gebieten haben wir ohnehin Melde pflichten oder einen Registrierungszwang etwa durch das Grund buch. Aber mit Teppichen, Juwelen und den verschiedensten son stigen Sachwerten sieht es anders aus. Man muß sich allerdings darüber klar sein, daß das Problem mit verlängerter Kriegsdauer eigentlich schon an Bedeutung verliert, einerseits deshalb, weil praktisch kaum noch ein Angebot an Sachwerten vorhanden ist, anderseits aber auch infolge der bereits bestehenden Drosse lungsmaßnahmen gegen die Nachfrage. Maßnahmen, die bei spielsweise am Aktienmarkt gerade gegenwärtig wieder schritt weise noch weiter verschärft werden sollen. Wirtschaft und Statistik bringt in dem Mai-Heft einen überaus interessanten Sonderbericht über die Zusammenhänge zwischen Beruf und Kinderzahl in Stadt und Land. Wir entneh men diesem Bericht, der nicht leicht in einem kurzen Aufsaty zu erschöpfen ist, um seine Ergebnisse zu charakterisieren, die fol gende Tabelle, die eine Übersicht über das Verhältnis des Kin derreichtums in einzelnen Gruppen der Bevölkerung, gemessen an dem Stande im Bauerntum, bietet: In den Messziffcrn, der Bauern Kinderzahlen gleich 100 ge- Berufe Gemeinden setzt, bei der Ehedauer mit von Jahren Einwohnern 5-9 10-14 15-19 20-24 Landwirtschaftliche Ange- | unter 2000 81 80 75 76 stellte \ über 100000 62 57 52 54 Landwirtschaftliche Beamte j unter 2 000 über 100000 81 63 75 57 68 56 67 47 Führer des RAD j unter 2 000 über 100000 81 68 75 62 77 56 65 62 Kirchenbeamte j unter 2 000 102 104 84 79 über 100 000 82 88 81 80 Lehrer an Volks- u. Mittel- ( unter 2 000 78 74 68 67 schulen 1 über 100000 58 55 51 51 Angestellte in gehobener ( unter 2 000 70 67 64 63 Stellung. \ über 100000 51 45 42 44 Selbständige Ärzte | unter 2000 über 100000 80 67 74 63 66 58 61 54 Selbständige Zahnärzte. 1 unter 2 000 67 61 63 56 Dentisten | über 100000 48 46 44 38 Selbständige Apotheker .. . | unter 2 000 über 100 000 67 < 0 56 54 45 45 48 42 Studienräte und -direktoren j unter 2 000 über 100 000 79 61 62 57 63 51 58 52 Rechtsanwälte, Notare....j unter 2 000 über 100000 71 62 60 58 46 53 58 51 Selbständige Tierärzte .... unter 2 000 72 70 61 55 Verwaltnngsbeamte über 100 000 58 51 46 48 Offiziere über 100 000 67 57 52 53 1 nteroffiziere über, 100 000 65 59 53 58 Richter, Staatsanwälte.... über 100 000 64 55 50 52 Im übrigen sei empfohlen, die weiteren Einzelangaben in dem Originalbericht einzusehen. Der Buchhandel wird für seine Werbungsplanung daraus mancherlei Anregung schöpfen können. Die Berliner Frühjahrs-Gehilfenprüfung 1943 Mit der feierlichen Übergabe der Zeugnisse an die jungen Berufskameraden und der damit verbundenen Aufnahme in den Berufsstand hat die diesjährige Frühjahrs-Gehilfenprüfung für die annähernd sechzig Lehrlinge und buchhändlerischen Hilfs kräfte, die sich auf Grund ihrer inzwischen beendeten Ausbil dungszeit in Berlin zur Prüfung gemeldet hatten, ihren fest lichen Abschluß gefunden. Der Tag erhielt seine besondere Note durch die Anwesenheit des Leiters des Deutschen Buchhandels, Hauptdienstleiter Wilhelm Baur, der im Verlauf der Feier stunde das Wort nahm und zu den jungen Berufskameraden aus Verlag und Sortiment über die hohe und verantwortungs volle Aufgabe sprach, die gegenwärtig das Schrifttum und da mit auch der Buchhändler als Mittler zwischen Front und Hei mat zu erfüllen haben. Die Lehrlinge und buchhändlerischen Hilfskräfte hatten im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft, die der Prüfung vorausging, eingehend Muße und Gelegenheit, sich um die Vielfalt dieser Aufgaben ihre eigenen Gedanken zu machen. Sie sind der Kam mer und den Herren, die sich trot} der allgemeinen Anspannung auch in diesem Jahr wieder für die Vortragsabende zur Ver fügung gestellt hatten, besonders dankbar, weil ihnen hiermit die Möglichkeit geboten wurde, die vielseitigen, den Buchhandel betreffenden Fachgebiete noch einmal durchzugehen. Die Man nigfaltigkeit der einzelnen Verlage und Sortimente und ihre nahezu zwangsläufige Spezialisierung auf ein bestimmtes Ge biet hin bringen es mit sich, daß die Lehrlinge und buchhänd lerischen Hilfskräfte mit einigen Sparten meist nur für kurze Zeit in Berührung kommen. Hier schafft der vielseitige, ja univer selle Charakter der Arbeitsgemeinschaften einen dankenswerten Ausgleich, und es ist die Gewähr gegeben, daß die infolge der Eigenart der Lehrfirmen in einzelnen Fachgebieten auftretenden Lücken geschlossen werden, so daß der Lehrling mit dem Ge fühl einer ruhigen Sicherheit in die Prüfung gehen kann. Die Arbeitsgemeinschaft, die der diesjährigen Gehilfenprü fung vorausging, hatte in zwölf Abenden sieben Themen be handelt. Es kamen zur Sprache die bibliographischen Hilfsmittel, die Buchhändlerische Verkehrs- und Verkaufsordnung, die tech nische Buchherstellung, die Praxis der Buchführung im Ver lags- und Sortimentsbuchhandel mit betriebswirtschaftlichen Er läuterungen, das Zahlungs- und Abrechnungswesen, der Aufbau und die Organisation der Reichskulturkammer, ihre Gliederun gen und ihre Geseke und die Literaturgeschichte des 18. und 10G Börsenbl. f. d. Dt. Buchh. Nr. 105, Sonnabend, den 19. Juni 1943
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