Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.06.1943
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- 1943-06-26
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- 26.06.1943
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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halten werden, wenn nicht in Verhältnissen, die nicht nur das wirtschaftliche, die auch das geistige Leben umspannen? Schließ lich hängt die Zufriedenheit oft gar nicht mit den Tatsachen, son dern weit mehr mit Wünschen und Vorstellungen zusammen, die sich erfüllen, die sich verwirklichen können oder nicht. Es geht dabei doch um mehr als um gewöhnliche Geschäfte. Das Menschliche muß doch an irgendeiner Stelle zu spüren sein. Vertragen wir uns also! Lernen wir einander achten! Die Dichter sind meist etwas schwierige Menschen. Aber die Ver leger müssen doch eine gewisse Neigung zu diesen schwierigen Menschen haben, sonst wären sie ja nicht Verleger geworden. Und die Buchhändler müssen ja Bücher lieben, sonst wären sie nicht Buchhändler geworden. Das Geld allein kann und darf für das gute Verhältnis nicht der einzige Maßstab sein. Denn ich habe noch keinen Menschen getroffen, der vom Geld allein zu frieden geworden wäre. Schließlich stehen Dichter und Buchhändler in einem höheren Dienst. Sie sind verantwortlich dafür, womit der Geist unseres Volkes genähft wird, sie liefern und verkaufen eine Ware, die sich mit anderen Waren nicht vergleichen läßt. Als ich nach dem Krieg meine ersten, gottlob nie veröffent lichten Gedichte vorlas, wollte sie ein Freund haben und zu einem Verleger tragen. Wie wurde mir da! Nein, nein! Nur das nicht! Denn ein Verlag erschien mir, der ich so gerne Bücher kaufte, wie eine Burg in den Wolken, fern, unerreichbar, hoheitsvoll und uneigennütjig! Mit meinen unscheinbaren kleinen Kindern wagte ich es nicht, mich seiner Schwelle zu nahen. Möge mir nur ein Rest jener Achtung, die ich als Verleger vor mir dann freilich verloren hatte, erhalten bleiben, und mögen Verleger, ehe sie es werden, sich genau so die Dichter vorstellen. Mit einem Hundertstel solcher gegenseitiger Achtung könnten wir unser ganzes übriges Leben gut auskommen. Deutsche Literaturpreise Wie wir bereits in unserer lebten Zusammenstellung (Bör senblatt 1942, Nr. 265, und 1943, Nr. 31) feststellten, hat die Verteilung der deutschen Literaturpreise auch im vierten Kriegs jahr kaum eine Unterbrechung erfahren. Ein weiterer Beweis der ungebrochenen Kraft des deutschen Geisteslebens und der deutschen Kultur sind auch die in den lebten Monaten wieder erfolgten Stiftungen neuer Literaturpreise. In den vergangenen ersten Monaten des Jahres 1943 sind bis heute die nachstehenden Preise verteilt bzw. neu gestiftet worden: Zum fünfzigsten Geburtstag des Dichters und Schriftstellers Karl Franz Leppa hat die Stadt Budweis den Kulturpreis der Stadt Budweis gestiftet, der am 28. Januar vom Bürgermeister der Stadt, Friedrich David, im Beisein vieler Ehrengäste dem Geburtstagskind Karl Franz Leppa überreicht wurde. Den Dietrich-Eckart-Kulturpreis der Hansestadt Hamburg hat Rcichsstatthalter Kaufmann zum Nationalen Feiertag des deutschen Volkes für das Jahr 1943 zu gleichen Teilen an den Dichter Friedrich Wilhelm Hymmen und den Graphiker Bruno Karberg verliehen. — Der Dietrich-Eckart-Kulturpreis ist in die sem Jahre erstmalig nach seiner neuen Zweckbestimmung verlie hen worden. Während er früher ebenso wie der Lessing-Preis ein Literaturpreis war, kann er jetjt nicht nur an Dichter und Schriftsteller, sondern auch an Kulturschaffende aller anderen Künste verliehen werden. Eine Emanuel-Geibel-Stiftung errichtete die Stadt Lübeck. Aller fünf Jahre soll einem aus Lübeck stammenden oder dort wohnhaften Dichter, Komponisten oder bildenden Künstler der Preis verliehen werden. Erstmals findet im Jahre 1943 die Ver teilung statt. Der Oberbürgermeister von Graz hat einen Preis gestiftet, der sich „Kunstpreis der Stadt der Volkserhebung" nennt. Der Preis wird in drei Stufen von 1000, 600 und 400 Reichsmark verliehen. Er wird Dichtern, Architekten, Bildhauern, Kompo nisten und Malern zuerkannt werden. Der Grillparzer-Preis der Stadt Wien, der alljährlich am 15. Januar, dem Geburtstag Franz Grillparzers, zur Verleihung gelangt, wurde in diesem Jahr auf Grund des einstimmigen Vorschlages des Preisrichterkollegiums von Reichsleiter Baldur von Schirach dem in Baden bei Wien lebenden Dichter Dr. Josef Wenter für sein dichterisches Lebenswerk zuerkannt. Die Über reichung der Verleihungsurkunde fand am gleichen Tage in einer Feierstunde im Roten Saal des Rathauses durch den Leiter des Kulturamtes der Stadt Wien, Blaschke, statt. Dr. Wenter schloß seine Dankesworte mit der Bitte, die Stadt Wien möge ihm gestatten, ihr als äußeres Zeichen seines heißen Dankes sein demnächst zur Vollendung kommendes jüngstes drama tisches Werk, ein Schauspiel um die Kaiserin Maria Theresia, zueignen zu dürfen. Gauleiter und Reichsstatthalter Robert Wagner hat auf Vorschlag des badischen Ministers für Kultus und Unterricht, Dr. Schmitthenner, den Johann-Peter-Hebel-Preis des Jahres 1943 dem schweizerischen Dichter Jakob Schaffner in Berlin verliehen. Aus der Planung der Hoffmann von Fallersleben-Gesell schaft für die Zukunft wurde auf der lebten Vorstandssi^ung bekanntgegeben, daß am 150. Geburtstag des Dichters des Deutschlandliedes, der im Jahre 1948 begangen wird, die Stif tung eines Schrifttumspreises vorgesehen ist. Der Kantate-Dichterpreis der Reichsmesse- und Buchstadt Leipzig wurde für 1943 an Margarete zur Bentlage, der Dich terin niedersächsischen Bauerntums, und an Max Dehnert, dem Dichter der obersächsischen Arbeiter- und Bürgerwelt, verliehen. In einer Feierstunde am 8. Mai im Alten Theater — in An wesenheit des Präsidenten der Reichsschrifttumskammer, ff- Gruppenführer und Staatsrat Hanns Johst, sowie des Leiters des Deutschen Buchhandels, Hauptdienstleiter Wilhelm Baur — wurde die Verteilung des Dichterpreises nach einer Festrede durch den Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, ^-Gruppen führer Freyberg, vorgenommen. Ein ausführlicher Bericht ist im Börsenblatt Nr. 91 erschienen. Auf einer von der Presseabteilung der Reichsregierung am 8. Juni in Berlin veranstalteten Zusammenkunft w’urde der von dem mit der Führung der Geschäfte des Reichsernährungsmini sters beauftragten Staatssekretär, Reichsbauernführer Backe ge stiftete Kulturpreis für das bäuerliche Schrifttum verkündet. Er wird in Abständen von zwei Jahren im Betrage von RM30 000.— verteilt werden; davon sollen RM 20 000.- einem Dichter, dessen Ruf in der zeitgenössischen Dichtung bereits fest be gründet ist, gewährt werden, während RM 10 000.— als Preis für das von einem Nachwuchsdichter geschriebene hervorragende Werk bestimmt sind. Wird kein Werk des Kulturpreises für würdig befunden, so kann das Preisgericht, dem unter anderen Staatsrat Hanns Johst, Ministerialdirigent Haegert, Dr. B. Payr und Edwin Erich Dwinger angehören, den Betrag zur Einrich tung von Dorfbüchereien verwenden. Die feierliche Übergabe wird am Erntedanktag erfolgen. Der Lessing-Preis der Hansestadt Hamburg ist im vorigen Jahre dem Dichter Hermann Claudius für sein dichterisches Ge samtwerk verliehen worden. Im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten des Zentral- Instituts für Oberschlesische Landesforschung hat Gauleiter Bracht am 20. März erstmalig den Oberschlesischen Wissen schaftspreis verteilt. Die diesjährigen Preisträger sind Dr. Kurt Liick und Prof. Dr. phil. Manfred Laubert. — Dr. Liick widmete sich in kämpferischer und wissenschaftlicher Tätigkeit für die deutsche Volksgruppe im ehemaligen Polen, die ihm mehrmalige Kerkerhaft einbrachte. Bekannt wurde er vor allem durch seine umfassenden Arbeiten über die deutschen Gestaltungskräfte im politischen und kulturellen Geschehen des Ostraums. Im Kampf gegen den Bolschewismus ist Dr. Lück am 5. März 1942 an der Ostfront gefallen. — Prof. Dr. Laubert war nach dem ersten Welt krieg an der Universität Breslau tätig, jet^t wirkt er an der Universität Berlin. Groß ist die Zahl seiner wissenschaftlichen 110 Börsenbl. t. d. Dt. Buchh. Nr. 108, Sonnabend, den 26. Juni 1943
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