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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1913
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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5470 Börsenblatt f. d- Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. .V 116, 23. Mai 1813. dazu sind früher als 14 Tage vor dem heutigen Tage versandt worden. Ich begrüße die zahlreich erschienenen Mitglieder, unter denen sich zu unserer Freude auch unser Ehrenmitglied Herr Kommerzienrat Engelhorn aus Stuttgart befindet; ich begrüße auch den Vorstand des Börsenvereins, darunter ein Nichtmitglied, Herrn Schmorl, mit dessen Anwesenheit — selbstverständlich ohne das Recht, mit zu sprechen und abzustimmen — Sie Wohl alle einverstanden sind. Es sind weiterhin mit Genehmigung des Vorstands eine Anzahl Vertreter von Firmen hier, deren In haber Mitglieder sind. Diese Herren haben natürlich auch nicht das Recht, zu sprechen oder zu stimmen. - Die Stimmenvertretung ist in der gewohnten Weise vollzogen worden, und zwar haben diejenigen, die ihre Stimmen auf be stimmte Personen übertragen haben wollten, ihren Wunsch er füllt gesehen. Es haben auch fast alle diejenigen, welche sich zur Stimmenvertretung bereit erklärt haben, Stimmen übertragen erhalten. Das Protokoll mit den Beschlüssen wird unser Justitiar, Herr Justizrat Anschütz, führen, während ein stenographisches Protokoll von Herrn Kelch ausgenommen werden wird. Die Rednerliste wird Herr vr. Ruprecht führen, und als Stimmenzähler ernenne ich Herrn Ernst aus Berlin und Herrn Weicher aus Leipzig. Wenn zu diesen einleitenden Worten nicht das Wort ge wünscht wird, treten wir in die Tagesordnung ein: 1. Bericht des Vorstands. Der Jahresbericht ist in Ihrer aller Händen, und ich nehme an, daß eine Verlesung, wie üblich, nicht gewünscht wird. — Das ist nicht der Fall. Ich rufe infolgedessen die einzelnen Punkte des Jahresbe richts auf und bitte diejenigen Herren, sich zu melden, die das Wort wünschen. Es ist zunächst mit Freude festzustellen, daß wir eine Mit gliederzahl von 700 erreicht haben, die durch die Aufnahmen, die gestern erfolgt sind, noch überschritten ist. Dieser erfreulichen Tatsache gegenüber haben wir wieder die schmerzliche Tatsache zu beklagen, daß eine Anzahl lieber Mit glieder im verflossenen Jahre verstorben sind. In der üblichen einfachen Weise, wie wir es zu tun gewohnt sind, bitte ich Sie, das Andenken der Verswrbenen durch Erheben von den Sitzen zu ehren. (Geschieht.) Ich danke Ihnen, meine Herren. Zu I u d i l ä en, die Sie hier verzeichnet finden, sind Glück wünsche des Verlegervereins ausgesprochen worden. Wird das Wort dazu gewünscht? — Nein. Es haben Vorstandssitzungen stattgefunden, und der Verlegerverein ist auf der Bayreuther Tagung vertreten ge wesen. Wir kommen zu dem nächsten Abschnitt über das Ver - lagsgeschäft, welcher sechs Absätze umfaßt. — Das Wort wird nicht begehrt. Es folgt die Stellungnahme des Verleger vereins gegenüber dem Sortiment. Fritz Springer- Berlin: Meine Herren, der Vorstand des Verlegervereins weist in seinem Bericht daraus hin, daß die Stellungnahme des Vereins sich nicht des Beifalls aller Mitglieder erfreut. Bei einem Verein, der ein paar hundert Mitglieder hat, ist das eigentlich fast ganz selbstverständlich; sie alle sind nicht immer einer Meinung. Wenn aber der Vorstand sich veranlaßt steht,das in seinem Jahres bericht zu erwähnen, so mutz nach meiner Meinung das Miß fallen bereits einen Höhepunkt erreicht haben, und ich kann dies nur unterstreichen. Wer in den letzten Jahren gezwungen ge wesen ist, als Mitglied des Ausschusses zur Revision der Ver kaufsordnung mehr, als es ihm sonst lieb ist, öffentlich seine Mei nung zu äußern, der hat die Erfahrung gemacht, daß eine ge wisse Mißstimmung unter den Vereinsmitgliedern obwaltet. Der Vorstand scheint der Meinung zu sein, daß diese Mißstimmung sich nur bei den großen Verlegern zeige. Das ist aber ein voll kommener Irrtum. Er ist Wohl zu dieser Meinung gekommen, weil hauptsächlich die großen Verleger ihre Ansicht offen geäußert haben; aber wir, die wir Mitglieder der Kommission waren, haben auch in den letzten Jahren erfahren, daß gerade ein großer Teil mittlerer und kleiner Verleger mit der Stellungnahme des Verlcgervereins durchaus nicht einverstanden ist. Es ist ja er klärlich, daß der mittlere und kleine Verleger mit Rücksicht auf die wirtschaftlichen Folgen mit seiner Meinung nicht so öffentlich heraustreten kann wie der große. Meine Herren, ich halte es für durchaus notwendig, daß der Vcrlegerverein mehr, als es bisher geschehen ist, die Wahrneh mung der Interessen des Verlags betont und nicht immer sich bereit erklärt, sofort nachzugeben, wenn das von gegnerischer Seite gewünscht wird. Man muß dem Sortiment die Anerkennung zu teil werden lassen, daß es verstanden hat, in den letzten Jahren den Verband immer mehr und mehr zu einer nur die Sorti- mcntcrinieressen vertretenden Vereinigung zu gestalten. Die Herren gehen dabei zielbewußt vor, wie die weiter beabsichtigte Ausbildung der Lokalvereine der beste Beweis dasür ist. Wenn demgegenüber immer ein nachgiebiger Verlegerverein tritt, meine Herren, dann habe ich die Überzeugung, daß wir Ver leger sehr bald die Folgen merken werden. Ich weiß, daß eine Anzahl Firmen in letzter Zeit direkt erwogen haben, ob sie aus dem Verlegerverein austreten sollen. (Unruhe.) Ich gehöre nicht zu diesen Firmen. Die Herren haben sich aber mit mir in Ver bindung gesetzt, und ich habe ihnen von diesem Schritte abge raten, weil ich es für wünschenswert halte, daß die großen Fir men im Vcrlegerverein bleiben. Wenn das aber so weiter geht, dann habe ich die Überzeugung, daß über kurz oder lang eine Sezession stattfinden wird, und das wäre im höchsten Grade zu bedauern. Wenn der Vorstand des Verlegcrvereins hier in demselben Absatz sagt, daß er seine Aufgabe darin erblicke, dem Verleger das zu erhalten, was ihm gebührt, so erkenne ich diesen Stand punkt als vollkommen richtig an; ich hätte nur gewünscht, daß der Vorstand des Verlegervereins bereits in den letzten Jahren auch danach gehandelt hätte. Wenn der Vorstand nach diesem Prinzip gehandelt hätte, dann wären die Hauptstreitpunkte in der neuen Verkaufsordnung, über die wir uns heute noch unterhalten sollen, überhaupt nicht entstanden (Widerspruch); denn sie sind entstanden durch Einfluß des Vorstands des Verlegervereins und teilweise sogar auf dessen Anregung. Ich muß hier gleich zu dem nächstfolgenden Absatz, der dazu gehört, ein paar Worte sagen. Der Absatz stimmt säst wörtlich überein mit einer Äußerung des Herrn Kommerzienrats Siegismund aus einen Vorwurf, den ich ihm einmal in einer Sitzung der Verkaufsordnungskommission gemacht habe. Ich sehe daraus, daß der Vorstand des Verlegervereins diesen Vor wurf auch auf sich bezieht und sich mit denselben Worten hier zu decken sucht. Meine Herren, ich bin der Meinung: wenn der Vorstand des Verlegervereins und der Vorstand des Börsen vereins in buchhändlerischen Versammlungen anwesend sind, wo die Verleger oder der Verlag in einer Weise angegriffen werden, wie das z. B. in Eisenach geschehen ist, wo es so weit gekommen ist, daß ein ehemaliges Mitglied des Vorstands des Börsen vereins, ein jetziges Mitglied des Börsenvereinsvorstands und ein Führer des Verbands direkt zum Boykott des Verlags auf gefordert haben, dann durften diese Herren nicht schweigend sitzen bleiben. Nach meiner Meinung gibt es in einem solchen Falle nur zwei Verhalten: entweder haben sie den Verlag in Schutz zu nehmen, oder sie haben das Lokal zu verlassen; ein Mittelding gibt es da nicht. Ich möchte dringend bitten, wenn wir weiter zusammen arbeiten wollen, daß Vonseiten des Vor stands und Vonseiten des Vereins künftig die energische Vertre tung des Verlags nicht unterlassen wird. (Bravo!) Heinrich S ch ö n i n g h - Münster i. W.: Meine Herren! Ich bin im höchsten Grade erstaunt, von dieser Stellungnahme des Herrn Springer jetzt hier zu erfahren. (Sehr richtig!) Ich habe ja schon recht viel von ihm gehört, und die Ausführungen, die er im Anfänge seiner Rede gemacht hat, sind mir absolut nicht neu! Wenn Herr Springer verlangt, daß Interessen des Verlags geschützt werden sollen, so denkt er offenbar nur an die Interessen einer kleiner Gruppe innerhalb des Verlags! Meine Herren, wir müssen aber sesthalten, daß
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