Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1913
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- 1913-05-23
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- 23.05.1913
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- Deutsch
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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5518 Dürj-nblaU f. d. Dlschn. Bllchh«»del. Redaktioneller Teil. .V 116, 23. Mai 1313. Heß in Differenzen gekommen. Da der Wiiritembergische Buch händlerverein mit Herrn Hetz zu einer Verständigung nicht kam, mußte er die Sache dem Vorstande des Börsenvereins zur satzungs- gemäßen Weiterbehandlung vorlegen. Mit einer unendlichen Langmut, mit einer fast als Schwäche zu bezeichnenden Rücksicht hat der Vorstand versucht, mit dem Herrn Isidor Hetz in ein Einvemehmen zu kommen. Das ist nicht möglich gewesen. Der »zerr Heß hat den Börsenverein verklagt, und er ist vor vierzehn Tagen mit seiner Klage abgewiesen worden. (Heiterkeit.) Aber, meine Herren, der Herr hat noch etwas anderes ge tan. Er hat eine Denkschrift verfaßt unter dem Titel: Die Sün den im deutschen Buchhandel. Diese Denkschrift hat der Herr Hetz an die sächsische Regierung, an die bayerische Regierung, an die württembergische Regierung und an die badische Regierung geschickt. Die sächsische Regierung hat uns das Schriftstück zur Kenntnisnahme übermittelt. In Bayern ist mir bei den Ver handlungen über die Deutsche Bücherei mitgeteilt worden, daß man sich nicht klar geworden wäre, was der Mann eigentlich wolle, die Schrift ist Wohl zu denAkten gelegt. (Heiterkeit.) Ähnlich ist wohl in Baden Verfahren worden. Nicht so hat die württem- dergische Regierung gehandelt. Die württembergische Regierung hat die Sache an die preußische Regierung abgegeben, der ich ein fach erklärt habe, daß ich die Akten des Börsenvereins ihr zur Verfügung stelle. Bei meinen mündlichen Verhandlungen in den Württembergischen Ministerien hat inan mir Vor etwa 3 Wochen die Zusicherung gegeben, daß man die Angelegenheit Hetz als er ledigt betrachte. Run, meine Herren, ist die Sache aber doch noch nicht abge schlossen. Gestern ist Vonseiten der Königlich Sächsischen Regie rung eine Vorstellung des Reichskanzlers an den Sächs. Herrn Ge sandten in Berlin an uns gelangt, in welcher der Reichskanzler der sächsischen Regierung Mitteilung macht über die dunklen Pläne, die der Börsenverein bei der Gründung der Deutschen Bücherei etwa verfolgen könne, und der sächsischen Regierung anhcimgibt, doch nach Möglichkeit einen Einfluß auf die Ver waltung der Bücherei zu nehmen, damit nun die furchtbaren Dinge, die der Börsenverein bei der Bücherei verfolgen will, nicht geschehen können. Meine Herren, dieser letztere Umstand gibt dem Börsenvereinsvorstand Veranlassung, in aller Öffentlichkeit zu der Angelegenheit Stellung zu nehmen. Es heißt hier in Absatz 5 der Denkschrift des Herrn Isidor Heß unter der Überschrift: Er richtung der Deutschen Bücherei durch den Börsenverein und die damit verknüpften Nebenabsichten wie folgt, nachdem Heß vorher die Verkaufsordnung und die Bestimmungen der Ver- kaussordnung besprochen und den Börsenverein als einen Kartell Verein bezeichnet hat: »Diese Kartellvorschriften sind für den Verleger wie Zwischenhändler in gleicher Weise verbindlich, auch für die außerhalb stehenden, wie schon in der Einleitung erwähnt. Werden diese Vorschriften nicht eingehalten, so wird das Ulti matum gestellt, das heißt, der Ausschuß aus dem Verband und der Entzug der Verbandseinrichtungen angedroht. Der Ver leger kann in diesem Falle das Neuerscheinen seiner Werke nicht mehr den Zwischenhändlern unter der gewohnten Rnbrik/im Verbandsorgan anzeigen. Auch hierin ist neuerdings eine Änderung eingctreten. Diese ursprüngliche Drohung ist nun selbst zum Schaden der Verbandsleitung und der von ihr angeblich geschützten Zwischenhändler ausgeschlagen. Die wissenschaftlichen Verleger, die ja ihre Abnehmer kennen, be ginnen ihre Werke auch ohne Verbandssegen zu vertreiben, und dem Zwischenhandel ist es sehr fühlbar geworden, wenn er die Artikel der sogenannten wilden Verleger nicht mehr in der offi ziellen Bibliographie findet und bei Bestellung den Privat kunden nicht mehr so rasch dienen kann, — ein zweites Aaäe in kermaux. Dem suchte die Verbandsleitung dadurch abzu helfen, daß sie am 1. Januar 1913 eine Deutsche Bücherei gründete und sämtliche Verleger, auch die außenstehenden, in liebenswürdiger Weise einlud, ihre Verlagswerke zwecks Ver öffentlichung stets dorthin gratis zu liefern. Damit wäre die Verbandsleitung in den Stand gesetzt, ihren Kartellgenossen täglich das Erscheinen der neuen Werke — auch der nicht ver bandstreuen Verleger — bekanntzugeben, dagegen wurde eine Verpflichtung, diesen nicht verbandstreuen Firmen die tägliche Bibliographie zu liefern, nicht eingegangen. Es ist anzu nehmen, daß der wissenschaftliche Verlag auf diese Sirenentönc über die große wissenschaftliche nationale Tat, als welche diese erste deutsche Nationalbibliothek hingestellt wird, nicht herein« fallen, und damit eine Waffe aus der Hand geben wird, die sich gegen ihn selbst richtet, wenn er mit der Verbandsleitung in Konflikt kommt; denn nur so kann er im Falle vom Verbände erzwungenen Austritts das Erscheinen seiner Werke den Ver bandsmitgliedern und damit der Konkurrenz vorenthalten und unbeschwert seinen Vertrieb ohne Verband bewerkstelligen.« Nun, meine Herren, Sie alle, die Sie wissen, welche Gründe es waren, die den Börsenverein veranlaßt haben, die Deutsche Bücherei unter seine Obhut zu nehmen, sind in der Lage, zu be urteilen, was für ein Unsinn hier in diesen Sätzen ausgesprochen ist. (Sehr richtig!) Meine Herren, gerade die Sorge um die deutsche Bibliographie ist einer der Punkte gewesen, weshalb der Börfenverein die schwere Verantwortung und schwere Arbeit, die mit der Verwaltung der Deutschen Bücherei verknüpft ist, auf sich nehmen zu sollen geglaubt hat. Wir wissen es alle, daß die Bibliographie in abseh barer Zeit wahrscheinlich nicht mehr auf der Höhe zu halten sein wird, welche wir von unserer deutschen wissenschaftlichen Bibliographie verlangen. Es wird der Verlagsfirma der Biblio graphie immer schwerer und schwerer, das Material herbeizu holen, welches bei der Zusammenstellung der Bibliographie als Unterlage zu dienen hat. Autopsie ist, wie Sie wissen, die Grund lage unserer Bibliographie. Einer Privatfirma wird es immer schwerer, die betreffenden Werke heranzudekommen. Der Deut schen Bücherei, vom Börsenverein verwaltet, wird es jedenfalls leichter möglich werden, die deutschen Publikationen möglichst vollständig heranzuschaffen, als einer Privatfirma. Wir haben in der ersten Bekanntmachung über die Deutsche Bücherei uns dar über geäußert. Schon 1906, als Exzellenz Althoff mit mir über die Gründung einer Reichsbibliothek verhandelte, war der erste Gedanke, den ich ihm gegenüber zum Ausdruck brachte: In welcher Weise will der preußische Staat dem Buchhandel helfen bei der Durchführung unserer Bibliographie? Das war das erste Wort, das ich Exzellenz Althoff entgegenhielt. Auch hier, bei der Gründung der Deutschen Bücherei ist das einer der ersten Gesichts punkte gewesen, der mich bestimmte, in die wahrhaftig schwere Arbeit einzutreten: wir schaffen mit der Gründung der Deutschen Bücherei die Grundlage für unsere deutsche Bibliographie. Der Börsenverein wird die Bearbeitung der Bibliographie über nehmen, wir werden das Handwerkszeug für den deutschen Buch handel uns selbst Herstellen und damit zum Segen des Sortiments wie des Verlags eine Arbeit leisten, die sich auf alle Fälle auch in ideeller und materieller Hinsicht für den Börsenverein be merkbar machen wird. (Lebhaftes Bravo.) Vorsitzender: Ich glaube, wer Einblick in diese Broschüre »Die Sünden im deutschen Buchhandel« getan hat, die übrigens, was ich rich tigstellen möchte, von Herrn Arthur Heß verfaßt ist, dem Inhaber der Firma Isidor Hetz (Heiterkeit), der wird finden, daß sie von Verdrehungen und von Falschheiten strotzt. Eine solche Bro schüre, die einem übersandt wird — »Gratis zum Selbstgebrauch, bitte reihenweise auszulegen, da sehr aktuell«, steht auf der Fak tur —, und die nach dem Wunsche des Verfassers und Verlegers in das breitere Publikum dringen soll, kann dem Buchhandel momentan — will ich sagen, denn dauernd glaube ich es in keinem Fall - doch irgendwie schaden, wenigstens kann sie ein falsches Bild für den Moment erwecken und den Eindruck Hervor rufen, als ob im Buchhandel alle möglichen Scheußlichkeiten Vor singen und als ob sich die Leitung des Buchhandels, die doch der Vorstand des Börsenvereins in erster Linie darstellt, alles Mög liche herausnehmen wolle. Infolgedessen glaube ich, daß wir die Sache nicht nur hier in unserem Kreise brandmarken, sondern auch eine Resolution annehmen sollten, die folgenden Wortlaut haben möchte: Die Hauptversammlung des Deutschen Verlegervereins er klärt im Gegensatz zu der Broschüre des Herrn Arthur Heß i. F. Isidor Hetz in Stuttgart »Die Sünden im deutschen Buch-
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