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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.06.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-06-07
- Erscheinungsdatum
- 07.06.1930
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19300607
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13«, 7. Juni 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. für den Künstler, KunsthärMer, -Gelehrten und -Freund (9. Jahrgang Lei Karl Curtius) wurde am 22. März i>. I. im Börsenblatt eingehend gewürdigt. Mit seinem weitgesteckten Rahmen und rund 32 OVO Namen läßt es an Reichhaltigkeit und Zuverlässigkeit nichts oder nur wenig zu wünschen übrig als wichtigstes Bindeglied zwischen den Kunstschaffenden und Kunst interessenten. Die Zusammenstellung, die nur eine Auswahl des Wichtigen ist und 'die verschiedenen Gebiete der reinen Wissenschaft nicht näher berücksichtigt, bürste 'dargetau haben, daß es der reiche Schatz unserer Nachschlagewerke ermöglicht, jeden ge wünschten Titel zu ermitteln. Nur zwei Dinge stören dabei: Jeder Katalog, jede Literaturgeschichte usw. veralten genau ge nommen sehr bald, ja sind bei unserer schnellebigen Zeit meist schon beim Erscheinen überholt. Ferner ist es wirtschaftlich schwer oder unmöglich, von Jahrbüchern immer die neueste Auf lage anzuschaffen, zumal wenn eine ganze Reihe kaum entbehr licher, umfangreicher Bände in Frage kommt. Deshalb liegt der Gedanke nahe, die Werke durch Nachträge zu ergänzen. Wenn das nur spärlich geschieht, so liegt das zum Teil wohl an innerlichen Schwierigkeiten, da z. B. der Aufbau der Lite raturgeschichten nachträgliche Ergänzungen kaum zuläßt, sehr aber auch an äußerlichen Gründen. Denn der Verleger erlebt es immer wieder, daß Nachträge lange nicht im Umfang der Be stellungen des Hauptteils angefordert werden. Das Sortiment kann geraume Zeit nach dem Bezüge vielfach nicht ermitteln, wohin das Hauptwerk geliefert wurde, oder hat den Fortsetzun gen von vornherein keine Aufmerksamkeit geschenkt. Auch die Privatbestellsr achten häufig nicht aus angekündigte Ergänzun gen, sodaß der Verleger sich von Nachträgen nichts verspricht und von solchen absieht. Daß die Frage nicht einfach zu klären ist, ging aus der Auseinandersetzung zwischen einer Buchhand lung und dem Barsortiment dm Börsenblatt vom 18. August 1928 hervor. Koehler L Volckinar suchten nachzuweisen, daß es wegen der vielen Streichungen und Lagerergänzungen während eines Jahres unmöglich sei, ihren Katalog seltener erscheinen zu lassen und inzwischen etwa durch Nachträge auf dem laufenden zu halten. Andere Werke aber erheischen geradezu solche Ergän zungen des Hauptteils. Wenn z. B. eins der erwähnten Nach schlagewerke laut Vorwort während des Krieges abgeschlossen wurde und erst 1927 erschien, so machen sich beim praktischen Gebrauch die Lücken in der neueren Literatur sehr bemerkbar. Es wäre mithin für die Bezieher des Werkes und neue Inter essenten wünschenswert, eine Ergänzung für die letzten 11l Jahr zehnte zu bringen. Bei Kürschners Literabur-Kalender z. B. stieße ein jährlicher Nachtrag, der keine Streichungen zu enthal ten brauchte, gewiß nicht auf Schwierigkeiten und würde von vielen Seiten begrüßt werden, wenn er für wenig Geld erhält lich wäre. »Ich hab's« sieht einen jährlichen Nachtrag vor, der die Grundausgabe weiter benutzbar halten soll, und die »Welt dramatik- ist von vornherein so angelegt, daß das Hauptwerk jahrelang aktuell bleibt, während Halbjährliche Nachträge mit den Neuheiten in einer Tasche des Jnnendeckels untergobracht werden können. Erspart hier der Bezieher auch die Kosten für häufige Anschaffung von Neuauflagen, so ist allerdings ein Ilbelstand damit verbunden: Es gilt, in mehr und mehr Alpha beten nach gewünschten Stücken zu suchen, sodaß nur noch ein vierter Nachtrag folgen und im Herbst 1931 der zweite Band herausgegeben wird, der 'die Bühnenwerke seit Erscheinen des ersten Bandes in einem Alphabet ausholt. Im Laufe der Jahre ergeben sich auch manche Änderungen besonders durch Verlags wechsel, sodaß zu deren Berichtigung ein Neudruck von Zeit zu Zeit zweckdienlich ist. Aber wenn die Nachschlagewerke im all gemeinen nur alle 3—5 Jahre in Neuauflagen erscheinen könn ten und inzwischen durch Nachträge ergänzt würden, wäre das bei der heutigen Wirtschaftslage den meisten Beziehern gewiß erwünscht. Ja viel«, die jetzt von der Anschaffung absehen, wür den bei solcher Erleichterung zum Kauf zu gewinnen sein. In den Rahmen dieser Betrachtung Paßte noch manches, wie z. B. Houbrns »Verbotene Literatur- (Ernst Rowohlt Ver lag), Othmers Bademecum, sin älteren Berufsgenossen wohl noch bekanntes Katalogwerk für Belletristik, die Internationale 532 Bibliographie des Buch- und Bibliothekwesens (Otto Harrasso- witz), der »Katholische Literatur-Kalender- (bei Herder L Co.), dessen letzte Auslage 1926 erschien. — Mit dem Gesagten dürfte alles zusammengetragen sein, was den Sortimenter instand setzt, nahezu jede Auskunft zu erteilen und jede Bestellung auszusühren. Bisweilen macht die Beschaffung gerade allernenester Literatur Schwierigkeiten, besonders wenn Vorabdrucke in Zeitungen er schienen und der Leser sich 'den Verlag nicht merkt, und es wurde daher hier schon einmal angeragt, eine Auskunftsstelle für geplante Novitäten «inzurichten. Aber solche Fälle sind selten, und was das Wöchentliche Verzeichnis, der feste Grundpfeiler, ans dem die amtlichen Kataloge und alle anderen Bibliographien ruhen, nicht ausführt, ist auch nicht — oder noch nicht — als Buch erschienen. -— Der Aufsatz: »Wie finde ich das Buch, das ich brauche?- in Heft 2 d. I. von »Nimm und lies!- schloß mit den Worten: »Gebildet sein heißt wissen, wo man nachzu schlagen hat«. Wenn diese Abhandlung zur Vertiefung dieser Erkenntnis beitrüge, wäre ihr Zweck erreicht. Die launige Skizze im Börsenblatt vom IS. Mai zeigte recht anschaulich, daß zuver lässiges Nachschlagematerial nicht nur ein »Retter in der Not auch in einem seltenen Sonderfall sein kann, sondern welche praktischen Folgen eine einzige gute Auskunft zeitigte, die nur aus einem zweckmäßig angeordneten Nachschlagewerk erteilt werden konnte. Duchgewerbliche Rundschau. (Siehe zuletzt Börsenblatt 193V, Nr. 51 und 53.) Schrift- und Satzherstellung. Die Wirkung des von Schrift satz hergestellten Buchdrucks ergibt sich aus der mikrometrischen Genauigkeit des Satzmaterials der Lettern. Auch beim Stiickzeilen- guß der Matrizensetzgießmaschinen wird durch eine Mtkrometris der Matrizen und der Gußsormen ein exaktes Druckmateital er zielt, wenn mit gehöriger Sorgfalt gearbeitet wird. Wenn aber nur etwas an der Gußsorm, den Beschneidemesseru und dem Messer putzer der Maschine nicht in Ordnung ist, werden schiefe und konische Zeilen gegossen, die zu einem Legen des Stückzeilenmaterials beim Drucken und dadurch, wenn nicht zu einem unansehnlichen Druck, doch zu Aufenthalt tm Maschinensaal durch Nachbearbeitung führen. Bei konischen Zeilen muß der Satz durch das mühsame Einlegen von Papierstreisen ausgeglichen werden. Vor allem verursachen stumpfe und schadhafte linke Seitenmesser konische Zellen. Es gehört des halb zu einer richtigen Maschinenbehandlung durch den Setzer an der Linotype und Inter type, solche Fehlerquellen zu verstopfen. In gut geleiteten Betrieben werden mit anderen wichtigen Ersatz teilen Reservemesser zur Verfügung gehalten. Für die Typo graph-Sehgießmaschine kommen diese Schwierigkeiten nicht in Betracht, weil hier ein nachträgliches Beschneiden der gegossenen Zeile nicht stattsindet. Die in einer Art Komplettguß hergestellte Typographzeile verläßt die Gießform bereits in der endgültig rich tigen Abmessung. Bei der Letternzeilengießmaschine Monotype kommt es vor, daß sich in der Dickte, in der seitlichen Richtung der Buchstaben eine Differenz zeigt, wenn der Gteßformkern außer Winkel gekommen ist. Wenn man hier sieht, welche Sorgfalt im Setzmaschinenbetrieb in Betracht kommt, um mit dem Handsatz in der Qualität konkurrieren zu können, dann kann man nur immer wieder mit Erstaunen neue Versuche registriert finden, für die mechanische Satzherstellung die typographischen Grundlagen der Kunst zu verlassen und Druckformen mittels Schreibmaschine, Umdruck und Photographie herzustellen. Die neueste Erscheinung auf diesem Gebiete ist eine Schreib setzmaschine für Ossset, bei der die Photographie für den Zeilen ausgleich herangezogcn wird. Das Verfahren wurde im Dezember- hest 192g der Zeitschrift »Ossset Buch- und Werbekunst« ausführlich beschrieben. Bei den üsher bekannt gewordenen Versuchen mit um druckenden Schreib:, tchinen, bei denen jedes Zeichen einzeln getippt wird, half man sich zur Erreichung des Zeilenausgleichs durch die Einschaltung eines starken Gummibandes, dessen Elastizität seine Ausdehnung nach Beendigung der Zeile und damit die Streckung derselben auf die gleiche Brette zuläßt. Bei diesem Verfahren werden natürlich die Bilder aller Buchstaben in der Breite und in der Höhe verändert, und zwar in jeder Zeile anders, da ja die Ausdehnung verschieden langer Schrjftreihen aus eine Zeilenlänge in Betracht kommt. Vom Gummiband werben die Zeilen einzeln umgebruckt. Bei dem neuen Verfahren werden die Zeilen, ebenfalls zeichenweise, auf ein Papierblatt geschrieben und nach dem
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